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Gemeinderat, 24. Sitzung vom 25.06.2012, Wörtliches Protokoll  -  Seite 79 von 125

 

geht und dort sehr viele Kinderwägen stehen und dort gespielt wird und dort Menschen unterschiedlichen Alters sind. Dann sehe ich das einfach und krieg’ mit, dass das ein Haus ist, wo total viel vernetzt wird und wo man einfach ganz tolle Ausstellungen der Geschichte der Stadt Wien sehen kann.

 

Wenn ich jetzt auch auf das eingehe, was mein Vorredner Kollege Dworak gesagt hat, so glaube ich, man kann ganz viele Faktoren in einem Museum verändern, man kann sie neu gestalten, man kann sie austauschen. Was aber in meinem Verständnis definitiv nicht dazugehört, das ist das Gebäude. Und weil dieser Fakt nun mal so ist, dass dort, wo man ist, man dann auch eine Zeit ist, bitte ich, uns doch die Zeit zu geben, um hier die beste aller Lösungen zu finden. Weil ich möchte nicht dafür stehen, dass man dann eine Lösung hat, die irgendwie nicht schlecht, aber auch nicht gut ist, sondern ich möchte, dass wir das so evaluieren, dass am Schluss wirklich die perfekte Variante herauskommt. Ich glaube, wir sind mit dem Depot einen Riesenschritt in die richtige Richtung gegangen und ich glaube, dass das Wien Museum auch 2011 mit 402 743 Besuchern hier ganz erstklassige Arbeit geleistet hat.

 

Ein zweiter Punkt, den ich gerne herausstreichen möchte, der mir ganz besonders am Herzen liegt, nämlich gerade auch aus dem Grund, was ich am Anfang gesagt habe, nämlich auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu sehen, das ist die Kunsthalle. Ihr redet teilweise so über die Kunsthalle, als hätten wir dort irgendwie ein Feld von verbrannter Erde, wo nichts ist und wo man jetzt alles neu aufbauen muss. Die Kunsthalle ist eines der führenden europäischen Häuser, wo zeitgenössische Kunst in einem Niveau gezeigt wird, wo wir in ganz Europa beneidet werden, wo Gäste zu uns kommen, nur um diese Ausstellungen zu sehen, wo junge Künstler entdeckt wurden, die man vorher noch nirgends gesehen hat. Und das einfach wegzustreichen und nicht zu sehen, wie viele Leute dort jeden Tag hingehen, engagiert ihrer Arbeit nachgehen, sicherlich auch kein einfaches Jahr hatten, und immer nur das Schlechte zu sehen, das finde ich traurig. Deswegen möchte ich hier ganz explizit mein ausgesprochenes Kompliment den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kunsthalle Wien sagen. Wir wissen, dass sie jeden Tag phantastische Arbeit für die zeitgenössische Kunst in unserer Stadt leisten. Wir sehen das und ich bin ganz davon überzeugt, dass es jetzt mit der neuen Leitung hier auch einen total starken, total zukunftsorientierten Weg geben wird. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Und wenn ich bei der Kunsthalle bin, dann bin ich eigentlich auch bei der bildenden Kunst und dann bin ich beim MUSA, das es jetzt seit 2007 gibt, das jetzt auch einen neuen Namen hat, der diese Kontinuität seit 2007 auch widerspiegelt.

 

Ich glaube auch hier, wenn ich mir anschaue, was in der Artothek passiert, denn seitdem es das MUSA gibt, gibt es doppelt so viele Verleihungen als damals. Diese Verleihungen verschwinden ja nicht irgendwo, sondern die hängen in den Wohnzimmern, die hängen in den Küchen, die hängen in den Vorräumen der Wienerinnen und Wiener. Ich finde immer, wenn man in eine Wohnung kommt, wo Kunst drinnen hängt, das ist sowas Schönes auch zum Leben. Da finde ich meine ausgesprochene Wertschätzung dem Berthold Ecker gegenüber und seinem Team. Die leisten hier wirklich Arbeit auch in einem Bereich, wo man jungen Menschen zeigt, wie zeitgenössische Kunst sein kann und auch wie stolz wir drauf sein können, dass die Stadt Wien so eine tolle Kunstsammlung hat. Das ist einfach nicht selbstverständlich und im internationalen Vergleich brauchen wir hier wirklich keinen Vergleich zu scheuen. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Dann möchte ich in diesem Zusammenhang auch noch die KÖR mit ins Spiel bringen, die Kunst im öffentlichen Raum. Was gibt’s Netteres? In unserer Stadt, finde ich, passiert einem das jetzt mittlerweile an so vielen Plätzen, dass man geht und wirklich über Kunst drüberstolpert. Ich glaube, es ist einfach so, dass viele Menschen wenig mit Kunst zu tun haben oder auch Kinder wenig Berührungen mit zeitgenössischer, mit moderner Kunst haben. Die Kunst im öffentlichen Raum hat hier, finde ich, in den letzten Jahren unser Stadtbild wirklich ganz, ganz entscheidend bereichert. Was ich auch ganz großartig finde, ist, dass es gerade jetzt hier so viel an Vermittlungsprogrammen gibt, dass diese Kunst auch gezeigt wird, dass es Spaziergänge durch die Stadt gibt, dass es hier jetzt auch ... Wir haben einfach auch keine Angst vor Veränderung. Bei euch hat man manchmal das Gefühl, es gibt zwar immer das Reden über die Veränderung, aber gleichzeitig auch die Angst, dass es dort mit Martina Taig eine phantastische neue Geschäftsführerin gibt, die große Erfahrung mitbringt, gerade was heutzutage an dieser Schnittstelle zwischen Kunst und Wirtschaft wichtig ist, und die, glaube ich, hier wirklich auch die KÖR wegbereitend weiterentwickeln wird. Und weil es auch vorhin gesagt wurde, das muss ich da auch noch einmal sagen, wenn man sagt, Peter Kogler, die Ausstellung, was ist das schon? Da finde ich das so schade, weil wir uns selber dann einfach so unter den Teppich kehren. Peter Kogler ist international einfach bekannt und die Ausstellung war ein Wahnsinn. So viele Leute sind da tagtäglich vorbeigegangen, dass ich es echt traurig finde, wenn wir dann immer so sagen, na, was ist das schon, das Glasl ist eh halb leer, statt zu sehen, was hier alles Tolles passiert.

 

Abschließend habe ich mir einen Punkt mitgenommen, nämlich die Musik. Wien ist eine Weltmusikstadt und ich sehe wirklich, wie gut es uns gelingt, einerseits die großen Häuser, die großen Institutionen, die alte Musik hier zu zeigen, hier zu leben und dafür auch wirklich in ganz Europa, in der ganzen Welt bekannt zu sein, aber was nämlich auch dazugehört, damit wir auch noch – weil nämlich Weltmusikstadt zu sein bedeutet viel Freude, bedeutet aber auch viel Verantwortung. Was uns auch gelingt ist, dass wir die zeitgenössische Kunst, die Kunst, die jetzt aktuell ist, die Kunst, die jetzt von jungen Leuten gemacht wird, zeigen, dass wir die hoch halten, dass wir die sichtbar machen. Das ist ganz, ganz wichtig. Ich

 

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