«  1  »

 

Gemeinderat, 21. Sitzung vom 29.03.2012, Wörtliches Protokoll  -  Seite 47 von 97

 

wurde, so glaube ich, dass es von der Stadt eine sehr, sehr große Leistung war, den Entschluss herbeizuführen, das Bad unter den gegebenen Rahmenbedingungen zu sanieren. Es steht aber einer Stadt auch zu, dass sie, wenn man das Gefühl hat, dass die privatwirtschaftlichen Firmen, die dort arbeiten, nicht in der Lage sind, das Bestellte abzuliefern, dann auch die notwendigen Schritte setzt, indem sie einen gerichtlichen Baustopp herbeiführt und eine Sachverhaltsdarstellung macht. Das Verfahren ist hoffentlich bald abgeschlossen, auch hinsichtlich der Feststellung, wer verantwortlich ist für die Mängel, die aufgetreten sind.

 

Es stimmt auch nicht, dass das Stadthallenbad nicht weiter betrieben wird, Frau Kollegin Anger-Koch. Es ist im Moment in einer Umbauphase. Wenn es fertig ist, wird es wiedereröffnet werden, und der Sportbetrieb – sowohl Breitensport als auch Spitzensport – wird dort normal Fuß fassen können.

 

Was wir wollen, ist eine seriöse Prüfung. Wenn wir in Wien ein weiteres Schwimmsportzentrum haben wollen, so soll geprüft werden, wo wir es haben möchten. Wenn ich die FPÖ-Wünsche für das Flugfeld Aspern, die in den letzten 15 Jahren auf Bezirksebene oder auch hier im Haus gekommen sind, zusammenzählen würde, müssten wir wahrscheinlich ganz Wien verbauen. Jede Idee, die irgendwo auftaucht, soll aufs Flugfeld Aspern, ganz egal, was es ist. Und das lehnen wir ab.

 

Wir sind für gute Planung, wir sind für gute Vorbereitung, und daher stellen wir heute auch den Antrag, dass vor der Errichtung eines Schwimmsportzentrums geprüft werden soll – gemeinsam auch mit dem Schwimmverband –, wo wir hier in Wien so eine entsprechende Infrastruktur zur Verfügung stellen wollen.

 

Es stimmt auch nicht, dass, wie hier behauptet wurde, die Spitzensportler in Wien nicht genügend Platz zum Trainieren haben. Wir haben ja eine Ausweglösung im Stadionbad gefunden. Es ist auch nicht richtig, dass es nördlich der Donau nicht möglich ist zu schwimmen. Wir haben im Floridsdorfer Bad eine 50-Meter-Bahn, wir haben das Hallenbad Donaustadt und weitere Bäder.

 

Ich frage mich auch, wenn mancher Spitzensportler via Medien so jammert, wie schlimm die Trainingsbedingungen in Wien sind, warum er dann nicht im Umland von Wien trainiert, sondern ins Ausland geht. Warum geht er nicht in ein anderes Bundesland? Das sollte man auch einmal hinterfragen, warum das so ist, und nicht immer nur mit dem Finger auf Wien zeigen. (GRin Ing Isabella Leeb: Wann machen Sie was?) Ich glaube, wir stellen eine sehr, sehr gute Infrastruktur zur Verfügung.

 

Zum Abschluss darf ich noch den Antrag einbringen. Ich würde mich freuen, wenn Sie alle diesem gemeinsamen Antrag der Kolleginnen und Kollegen der SPÖ und der Grünen Fraktion betreffend eine Machbarkeitsstudie zum Schwimmsport zustimmen würden. Wir wollen damit eine langfristige und sichergestellte Planung machen, und ich bitte Sie um Zustimmung zu diesem Antrag. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Vorsitzende GRin Dr Sigrid Pilz: Zu Wort gemeldet ist Frau GRin Ing Leeb. Ich erteile es ihr.

 

13.51.42

GRin Ing Isabella Leeb (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien)|: Herr Mag Reindl, ich versuche, es möglichst sachlich und kurz zu machen. Wir haben heute über den Schwimmsport gesprochen. Ich weiß nicht, mit wem Sie reden, wir reden sehr viel mit den Sportlern. Und wenn Sie hier wieder einmal das Land mit Milch und Honig ausrufen, so ist dem nicht so.

 

Die Turmspringer haben seit 1930 heuer das erste Mal die Qualifikation für die Olympischen Spiele nicht erreicht.

 

Wenn Sie das Bad anpreisen, wo die Schwimmer jetzt trainieren, dann darf ich Ihnen mitteilen, dass ab 1. Mai im Stadionbad wieder Publikumsschwimmen ist und sich jeder einzelne Spitzensportler persönlich um seine Wettkampfzeiten mit den Breitensportlern raufen darf.

 

Wenn Sie die Synchronschwimmer anrufen, werden die Ihnen mitteilen, dass sie ab Juni drei Trainingseinheiten zur Verfügung haben.

 

Wenn Sie hier sagen, die Schwimmsportler sollen in das Umland ausweichen – wir reden ja jetzt über alles Mögliche, nur nicht über Wien –, dann finde ich das ziemlich bemerkenswert, denn hier soll Politik für Wien gemacht werden.

 

Und wenn Sie jetzt von dieser Stelle die Firmen desavouieren wollen, die beim Umbau des Stadthallenbades tätig waren, dann sage ich Ihnen, das ist nicht Ihre und das ist auch nicht meine Aufgabe. Unsere Aufgabe ist es, die Verantwortlichen, die politisch Verantwortlichen für die Misere rund um das Stadthallenbad herauszuarbeiten. Es kann nicht sein, dass man bei einem 17-Millionen-Umbau eineinhalb, 2 Jahre auf Tauchstation geht, sich dann hinstellt und sagt, man hat nichts gewusst, man ist nicht informiert worden. Aber ich verspreche Ihnen, Sie werden hier in diesem Haus noch Gelegenheit genug haben, darüber zu sprechen. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Vorsitzende GRin Dr Sigrid Pilz: Zu Wort ist niemand mehr gemeldet. Der Berichterstatter hat das Schlusswort.

 

13.53.31

Berichterstatter GR Heinz Vettermann|: Ja, ganz kurz, denn zum Akt selbst ist sozusagen nicht wahnsinnig kontroversiell gesprochen worden. Ich habe auch keine Desavouierung festgestellt bei den Worten des Kollegen Reindl, der da auf die Firmen losgegangen wäre. Ich glaube auch, insgesamt den Tenor zu vernehmen, dass ein Schwimmbadzentrum gewünscht ist, denn wenn alles ursuper wäre und total gut abgedeckt, hätte ja auch dieser Antrag keinen Sinn.

 

In diesem Sinne erwarte ich hier einen breiten Konsens, sowohl was das Aktenstück als auch die Diskussion betrifft. Das finde ich erfreulich im Sinne des Wiener Sports, der ja in dem Poststück auch behandelt wird. – Danke. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Vorsitzende GRin Dr Sigrid Pilz: Wir kommen nun zur Abstimmung13.54.18. Ein Gegen- oder Abänderungsantrag wurde nicht gestellt. Ich bitte also jene Damen und Herren des Gemeinderates, die dem Antrag des Berichterstatters zustimmen wollen, um ein Zeichen mit der Hand. – Ich mache noch eine Gedenksekunde (da bei ÖVP und FPÖ nur zögerlich einige Arme gehoben werden) für alle, die es noch nicht wissen, und frage noch einmal: Wer

 

«  1  »

Verantwortlich für diese Seite:
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular