Gemeinderat, 21. Sitzung vom 29.03.2012, Wörtliches Protokoll - Seite 46 von 97
schaft in der Zeitung lesen, und das ist nicht unbedingt enden wollend. So wie es ausschaut, wird sich da auch in nächster Zeit nichts tun, weil man nicht weiß oder es einfach nicht wissen will, was eigentlich das Problem ist.
Jetzt haben wir in der Donaustadt ein Stadtentwicklungsgebiet, das noch dazu Seestadt Aspern heißt, und dieses bietet sich eigentlich hervorragend für ein Schwimmsportzentrum in der Größe der Stadthalle oder sogar vielleicht noch größer an, um international auch mithalten zu können. Im 21. und 22. Bezirk wohnen ja über 300 000 Menschen – da sind jetzt die Umlandgemeinden gar nicht mitgezählt –, und wenn man bedenkt, dass das eines der größten Stadtentwicklungsgebiete ist, so kann man schon davon ausgehen, dass sich da in den nächsten Jahren einiges tun wird. Zusammen mit dem 2. und dem 20. Bezirk, die ja dann strategisch verkehrsmäßig gar nicht so ungünstig zu erreichen sind, wird das in etwa 500 000 Menschen, Tendenz steigend, umfassen.
Das neue Schwimmsportmekka soll aber nicht nur dem Spitzensport dienen, sondern natürlich auch dem Schul- und dem Breitensport zur Verfügung stehen. Man könnte diesen Masterplan Seestadt Aspern, so wie er jetzt vorliegt, auf jeden Fall noch dahin gehend ändern, denn wir haben ja auch die direkte Anbindung an die U2. Das ist nett und könnte sich noch realisieren lassen.
Ein bisschen verwundert oder amüsiert hat mich der mir vor kurzer Zeit auf den Tisch geflatterte Antrag der SPÖ-Gemeinderäte gemeinsam mit den Grünen. Das muss wohl daran liegen, dass die SPÖ keine eigenen Ideen hat, und wohl in Ermangelung von eigenen Anträgen jetzt die Anträge der FPÖ kopiert. Was mich schon erstaunt hat, ist, dass Sie es nicht wie das letzte Mal gemacht haben, wo Sie einfach eins zu eins mit Copy & Paste eingefügt und dann abgegeben haben, denn das machen Sie ja ganz gerne. Beim letzten Mal haben Sie es ja auch so gemacht. Wenn da Toni Mahdalik draufsteht, sind die Anträge gut, und dann müssen sie halt kopiert werden.
Aber vielleicht liegt das einfach auch daran, dass es in letzter Zeit so viele wohlwollende Artikel in den Tageszeitungen und im Bezirksjournal gegeben hat, wo so viel positive Rückmeldung zu dieser Idee der Freiheitlichen für dieses Schwimmsportzentrum in Aspern gekommen ist. Da hat sich die SPÖ gedacht, auf diesen fahrenden Zug muss sie jetzt noch ganz schnell aufspringen, denn es könnte ja sonst sein, dass ihr da etwas entgeht. Vielleicht lag es auch daran, dass der BV Scheed in der Bezirkszeitung auch gesagt hat, ja, das ist eine gute Idee, das kann er sich gut vorstellen. Da musste GR Reindl dann sofort in Vorlage treten. Wahrscheinlich hat ihm sein Bezirkschef auch auf den Deckel geklopft und gesagt: „Sag einmal, warum bist du denn nicht selber auf die Idee gekommen? (Beifall bei der FPÖ.) Jetzt müssen wir den von den Freiheitlichen kopieren. Mach schnell einen Antrag und bring den ein, damit wir nicht so aus der Wäsche schauen, als würden wir nichts tun!“
Die Unterstützung aus der Bevölkerung ist auf jeden Fall da, offensichtlich auch von der Bezirkspolitik, aber auch von Seiten der Planer, die sich hier schon positiv und wohlwollend geäußert und gesagt haben, der Platz dafür wäre da.
Auch muss ich sagen, es ist eine einzigartige Chance, auch über der Donau den Sport weiter aufzuwerten. Ich stelle daher gemeinsam mit den GRen Toni Mahdalik, Dr Alfred Wansch und Karl Baron sowie allen Mitunterzeichnern gemäß § 27 Abs 4 der Geschäftsordnung des Gemeinderats für Wien nachfolgenden Beschlussantrag:
„Der Gemeinderat spricht sich dafür aus, dass die Errichtung eines modernen Schwimmsportzentrums in der Seestadt Aspern geprüft wird.
In formelle Hinsicht beantragen wir die sofortige Abstimmung.“ – Danke. (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzende GRin Dr Sigrid Pilz: Zu Wort gemeldet ist GRin Mag Anger-Koch. Ich erteile es ihr.
GRin Mag Ines Anger-Koch (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrter Herr Berichterstatter! Sehr geehrte Damen und Herren!
Ich grinse jetzt wie ein frisch lackiertes Hutschpferd, weil ich mich wahnsinnig freue über diesen Antrag, den ich da von euch bekommen habe. Dass Sie einer Machbarkeitsstudie für ein Schwimmsportzentrum eventuell zustimmen, das freut mich sehr. Ich möchte mich auch bedanken, dass Sie jetzt auch auf Druck der ÖVP und auf Grund des im Februar eingebrachten Antrages, den wir gemeinsam mit der FPÖ gemacht haben, endlich ein Zeichen setzen.
Ich möchte mich aber jetzt auch sehr bei meiner Kollegin Isabella Leeb bedanken, weil sie durch die Schließung des Stadthallenbades hier investigativ vorgegangen ist. Sie hat die Missstände auf eine Art und Weise ans Tageslicht gebracht, so wie es die Wiener und Wienerinnen eigentlich verdient haben, ebenso auch unsere Vereine, die uns da auch sehr geholfen haben, um aufzuzeigen, was eigentlich die Problematik ist, wenn so ein Riesenbad nicht weiterbetrieben wird, und was eigentlich für ein Schaden entsteht, gerade auch für den Spitzensport.
Insofern finde ich es toll, dass Sie jetzt doch noch diesen Antrag eingebracht haben, und wir werden diesem Antrag selbstverständlich zustimmen. – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP.)
Vorsitzende GRin Dr Sigrid Pilz: Zu Wort gemeldet ist Herr GR Mag Reindl. Ich erteile es ihm.
GR Mag Thomas Reindl (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrter Herr Berichterstatter! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Zu meinen Vorrednerinnen möchte ich nur sagen: Dass wir, wie Sie behaupten, in Wien, was den Sport betrifft und insbesondere den Schwimmsport betrifft, so schlecht dastehen, das weise ich einmal zurück. Ich darf schon darauf hinweisen, dass wir 37 Bäder in Wien haben, und zwar Hallenbäder, Kombibäder, Sommerbäder. Das ist für eine Weltstadt einzigartig. Wir haben auch in Bezug auf ganz Österreich das höchste Angebot an Bädern.
Wenn hier auch das Stadthallenbad angesprochen
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