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Gemeinderat, 19. Sitzung vom 24.02.2012, Wörtliches Protokoll  -  Seite 57 von 82

 

werden Sie draufkommen, dass zumindest ein Drittel viele Jahre lang leer steht! Knappe Mittel, die die Leute als Miete zahlen müssen oder die als öffentliche Investitionen hineingegangen sind, werden in Garagen vergraben, die nicht genutzt werden. So sieht es nämlich derzeit aus! (GR Wolfgang Irschik: Und warum schaut es so aus?)

 

Unser Ziel ist nicht, das sage ich jetzt in die gesamte Runde, dass einfach weniger Garagen gebaut werden, sondern unser Ziel ist, dafür zu sorgen, dass für jene, die auch aus finanziellen Gründen nur gelegentlich mit dem Auto fahren wollen, entsprechende Angebote bestehen, dass sie das Auto nützen können, ohne deswegen auch die Last des Besitzes eines eigenen Autos und auch die finanziellen Konsequenzen voll tragen zu müssen.

 

Wir hoffen und glauben, dass das mit weiteren Projekten möglich ist. Es haben sich sehr viele Bauträger und auch sehr viele Leute gemeldet, die an solchen Dingen interessiert sind: Leute, die nachdenken, Leute, die rechnen, und Leute, die Besseres mit ihrer Zeit zu tun haben, als sich um Service, Winterreifen, Versicherung, Waschstraße, Reparatur und Betreuung des Autos zu kümmern und die froh sind, ebenso wie sie im Wirtshaus das Essen serviert bekommen, ein Auto, von einem Profi serviciert, jederzeit zur Verfügung zu haben.

 

Ich kann es sogar anders sagen: Normalerweise hat man nur ein Auto. In dieser Siedlung hat man 5 Autos, und in einer anderen Siedlung hat man vielleicht 20 oder 30 Autos zur Auswahl. Das wird nicht 100 Prozent und von mir aus auch nicht 70 Prozent der Wienerinnen und Wiener ansprechen, aber das wird eine signifikante Gruppe zu einem Umdenken bringen, damit wir jenes Ziel erreichen, das die Frau Vizebürgermeisterin in der Fragestunde angesprochen hat, dass nämlich der Modal-Split noch weiter in Richtung ÖV geht und dass eine Stadt denkbar ist, in der es nicht nur weniger Autoverkehr, sondern auch weniger Autos gibt. Und daran werden wir weiter arbeiten. – Ich danke für die Aufmerksamkeit.

 

Vorsitzende GRin Dr Sigrid Pilz: Zu Wort gemeldet ist Herr GR Hora. Ich erteile es ihm.

 

14.36.46

GR Karlheinz Hora (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates)|: Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrte Frau Berichterstatterin! Meine Damen und Herren!

 

Kollege Mahdalik hat immer wieder das Glück, mich als Nachredner zu haben. Ich stelle ihm gerne auch kostenfrei Aufklärung zur Verfügung, ich lege ihm also, damit er über manche Dinge richtig aufgeklärt wird, keine Honorarnote.

 

Lieber Toni! Carsharing und „Car 2 Go“ sind zwei ganz verschiede Typen von Mobilität. Wenn du das genau angesehen hättest, wüsstest du: Zwischen „Car 2 Go“ und Carsharing besteht ein Unterschied, und damit haben wir wenigstens den Bezug auf den Akt. Bei „Car 2 Go“ geht man hinaus, sucht sich ein Auto von „Car 2 Go“, das übrigens nur im Bereich des Gürtels, des 2. und des 20. Bezirks, also im Innenbereich, gefahren werden darf oder zumindest dort wieder zurückgestellt werden muss. Im Unterschied dazu meldet man sich bei Carsharing an und kann ein Auto über längere Zeit benutzen.

 

Und du hast dabei auch etwas Falsches behauptet: Du hast gesagt, Carsharing ist die Konkurrenz für die Taxis. Das ist falsch! Andererseits hast du „Car 2 Go“ gelobt, aber genau „Car 2 Go“ ist die Konkurrenz für die Taxis! „Car 2 Go“ heißt nämlich, wenn man es wirklich wörtlich übersetzt, „Auto zum Gehen“: Das heißt, man geht hin, nimmt sich ein Auto und fährt damit. Das könnte man aber auch einfacher haben, indem man eine Telefonnummer ins Handy eingibt und ein Taxi ruft. Das wäre ungefähr dasselbe. Das heißt: „Car 2 Go“ ist das Taxi ohne bezahlten Chauffeur!

 

Zum Carsharing brauche ich nicht mehr viel sagen. Kollege Chorherr hat schon einiges erzählt.

 

Es hat aber heute auch Kollege Seidl zum Thema Haussteinstraße gesprochen. Im Antrag steht Haussteingasse, Kollege Seidl, aber es kann schon passieren, dass man sich einmal irrt! Es steht ganz oben.

 

Kollege Seidl! Dass Sie etwas nicht erkannt haben, verzeihe ich Ihnen nicht! Wenn das Kollege Mahdalik gesagt hätte, dann hätte ich gesagt: Der Toni kommt aus der Donaustadt, der kennt keine Bezirksentwicklungspläne und keine Stadtpläne, daher kann das sein! (GR Mag Wolfgang Jung: Aber er kennt die Flugpläne!)

 

Kollege Seidl sollte das aber eigentlich kennen. Seit 1994 gibt es einen Masterplan Nordbahnhof-Gelände, und in diesem Masterplan, der übrigens auch mehrmals schon überarbeitet wurde, steht, dass es Verbindungen vom Nordbahnhof-Gelände zur Donaukante geben soll, und eine dieser Möglichkeiten, die dort rudimentär erwähnt sind, ist eine Anbindung im Bereich der Holubstraße, die in der Zwischenzeit – das wird Ihnen ein Kollege aus dem Ausschuss vielleicht berichtet haben – auch hier im Gemeinderat bereits beschlossen wurde.

 

Eine zweite Variante befindet sich im Bereich der Haussteinstraße. Warum ist das notwendig? – Stadtplanung ist nicht die Tatsache, dass wir uns heute auf ein Grundstück beschränken, sondern Stadtplanung ist auch die Vision, dass man, wenn man ein größeres Gebiet bearbeitet, darüber nachdenkt, wie es dort weitergeht. Die Vision, die man in der Leopoldstadt hatte und noch immer hat – was übrigens mit den Stimmen der FPÖ mitbeschlossen wurde, lesen Sie bitte in den Protokollen nach! –, besteht darin, dass ein kurzer Weg zur Donaukante für die Bevölkerung geschaffen wird, die derzeit nur die Möglichkeit hat, über die Reichsbrücke oder über die Brigittenauer Brücke zur Donaukante zu kommen, und keine andere Querungsmöglichkeit hat. Ich glaube, dass viele Mitarbeiter der Pensionsversicherungsanstalt froh wären, wenn sie einen direkten Weg hinüber ins Erholungsgebiet Donauufer hätten! (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Ich glaube, damit habe ich genug Aufklärung in diese Richtung gebracht. Kollege Mahdalik kommt jetzt aber noch ein zweites Mal dran: Lieber Toni! Ich begrüße es wie du, dass die TU eine Untersuchung gemacht hat.

 

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