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Gemeinderat, 15. Sitzung vom 21.11.2011, Wörtliches Protokoll  -  Seite 57 von 150

 

mir erlaubt, eine Anfrage an Frau VBgmin Brauner zu schreiben, die unterwegs ist. Nachdem ich die Antwort, auf die ich mich schon freue, bekommen haben werde, können wir dann darüber sprechen.

 

Heute komme ich nur zu einem einzigen speziellen Thema, und zwar geht es konkret um die Form von Beisetzungen. Sie alle kennen die Beisetzung in Gräbern und in Urnen. Es gibt Seebestattungen, und inzwischen gibt es sogar Weltraumbestattungen, wenn man es sich leisten kann. Es gibt den berühmten Diamanten. Ich denke, die Eingeweihten wissen, wovon ich rede. Und es gibt auch andere seltenere Formen der Bestattung.

 

Es gibt aber noch eine Alternative, die in Wien noch nie angedacht oder vorgeschlagen worden ist. Es handelt sich um eine sehr natürliche Form der Beisetzung, von der ich mich selbst in Deutschland überzeugt habe und die ich auch hier für Wien propagieren möchte.

 

Ich spreche jetzt von der Errichtung eines Trauerwaldes. Es geht dabei um die Beisetzung am Fuß von Bäumen. Diese kann anonym oder mit Namenstäfelchen erfolgen, jedenfalls aber in Urnen, die im günstigsten Fall biologisch abbaubar sind. Es ist dies eine Naturbestattung in einer parkähnlichen Landschaft, in der es Bäume und vielleicht eine kleine Wiese gibt.

 

Eine solche Form der Beisetzung hat tatsächlich sehr viele Vorteile. Es fallen für die Hinterbliebenen nur einmal Kosten an. Wenn die Hinterbliebenen nicht wollen, dann gibt es keine Grabpflege und keine weiteren Verpflichtungen. Trotzdem haben sie hier ausreichend Platz und Gelegenheit zur persönlichen Trauer in einer natürlichen Landschaft.

 

Auch die Stadtverwaltung hat Vorteile durch eine solche Bestattungsform: Das Gelände ist auf jeden Fall leicht zu betreuen, und die Verwaltung ist mit Sicherheit unkompliziert.

 

Das Einzige, was die Stadtverwaltung tun muss, ist, ein entsprechendes geeignetes Gelände zur Verfügung zu stellen. Im günstigsten Fall sollte dies natürlich über die Friedhöfe Wien GmbH zu verwalten sein, die auf gar keinen Fall übergangen werden sollte. Zur Schaffung einer solchen Alternative für Interessierte, die sich von der Natur und vom Einklang mit der Natur besonders angesprochen fühlen, erlaube ich mir, jetzt einen Antrag gemeinsam mit meinem Kollegen Rudolf Stark einzubringen:

 

„Die Gemeinde Wien ermöglicht im Wege der Friedhöfe Wien GmbH die Bestattungsmöglichkeit des sogenannten Trauerwalds als alternative Bestattung in der Natur.

 

In formeller Hinsicht ersuche ich um die Zuweisung an den Gemeinderatsausschuss für Finanzen, Wirtschaftspolitik und Wiener Stadtwerke.“ (Beifall bei der FPÖ und von GR Dr Wolfgang Aigner.)

 

Vorsitzende GRin Dr Sigrid Pilz: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr GR Mag Dr Wansch. Ich erteile es ihm.

 

14.57.39

GR Mag Dr Alfred Wansch (Klub der Wiener Freiheitlichen)|: Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrte Frau Berichterstatterin! Sehr geehrte Damen und Herren!

 

Es ist schon sehr vieles gesagt worden über das Finanzdesaster der Stadt Wien, wie es sich leider Gottes auch im Voranschlag 2012 verdeutlicht. Wir konnten aber bisher nur über die Zahlen sprechen, die sie uns vorgelegt haben und die wir einsehen und prüfen konnten. Allein auf Grund dieser Zahlen ist das Ergebnis schon schlimm genug!

 

Aber in Wirklichkeit ist es viel schlimmer. Es ist schon angedeutet worden, dass in der Stadt Wien, aber nicht nur in der Stadt Wien selbst, sondern auch im künstlich geschaffenen Dschungel der Beteiligungen der Stadt Wien hemmungslose Spekulation herrscht. Diese Spekulation scheint nicht in den Büchern auf, es ist dies Spekulation ohne jede Drohverlustvorsorge in einem nicht erfassbaren Ausmaß.

 

Kollegin Kappel hat es schon angesprochen: Es gibt weder konsolidierte Bilanzen in den Konzernbetrieben noch irgendeinen Überblick über das gesamte Vermögen der Stadt Wien beziehungsweise darüber, wie die Verantwortlichen damit wirtschaften. Es scheint eine gewisse Devise zu herrschen, und wir haben dieses Motto von Rot-Grün auch schon erlebt, das da lautet: Zuerst verstecken, dann leugnen und am Ende gespielte Empörung.

 

Ich erinnere Sie daran, dass an dieser Stelle Herr Bgm Häupl in der Landtagssitzung vom 31. Mai 2011, angesprochen auf Spekulationsverluste und wie sich das mit dem Stabilitätspakt vertragen würde, gemeint hat: „Es gibt keine Spekulation, die die Stadt Wien angestellt hätte.“

 

Dann hat er in seiner jovialen, ein bisschen oberflächlichen Art gemeint: „Ich denke, wir alle sollten schön brav bei der Wahrheit bleiben!“ – Das sagte, wörtlich zitiert. Herr Bgm und Lhptm Häupl. – Darauf sage ich: Dann sehen wir uns die Wahrheit halt schön brav, wie er meint, an!

 

Neben den heute aufgezeigten 250 Millionen EUR, die von Rot-Grün verspekuliert wurden, geht es im Beteiligungsdschungel der Stadt Wien drunter und drüber. Ein Beispiel für viele ist heute aufgezeigt und angesprochen worden und wurde vom Kontrollamt der Stadt Wien aufgedeckt.

 

Ich nehme ein Beispiel aus den mehr als 75 Unternehmen der Wien Holding: Es geht dabei um die Wiener Stadthalle – Betriebs- und Veranstaltungsgesesellschaft mbH. – Mit diesem Unternehmen verbindet man die Wiener Stadthalle, man sieht im Organigramm der Stadt Wien, dass es in den Geschäftsbereich Kultur- und Medienmanagement und in den Branchencluster Kultur- und Medienmanagement eingegliedert ist. Warum es immer Geschäftsbereiche und Branchencluster gibt, sei dahingestellt! Jedenfalls ist aber vom Kultur- und Medienmanagement die Rede. Und nun zeigt die Prüfung der Finanzen dieses Unternehmens Ungeheuerliches.

 

Kollegin Kappel hat schon einiges davon angesprochen, und ich möchte jetzt in aller Kürze noch ins Detail gehen, weil ich überzeugt bin oder mir nicht vorstellen kann, dass diese Zahlen und Abläufe die rot-

 

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