Gemeinderat, 61. Sitzung vom 28.06.2010, Wörtliches Protokoll - Seite 67 von 126
sein können, dass die Menschen in den Gemeindebauten oder in den Wohnungen in Wien zufrieden sind.
Etwas, was Sie noch angesprochen haben - darauf sind wir aber als SPÖ und als Wiener Stadtregierung auch stolz -: dass wir im Wohnbau auch Architekten, gute Architekten, aber auch junge Architekten zum Zug kommen lassen; dass wir junge Architekten mit Wohnbauträgern zusammenbringen, damit diese auch die Möglichkeit haben, im Wiener Wohnbau ihre Überlegungen miteinzubringen.
Und was die Kosten betrifft, da gebe ich Ihnen bis zu einem gewissen Grad sogar recht, dass die Kosten durch ausufernde Architekturen gestiegen sind. Aber gerade da hat ja unser Vizebürgermeister, Wohnbaustadtrat Michael Ludwig, richtig gehandelt und hat im Bauträgerwettbewerb die vierte Säule eingeführt, die ganz wichtig ist, nämlich die soziale Nachhaltigkeit, die jetzt bei den neuen Bauten beim Hauptbahnhof auch erstmals zum Tragen kommen wird. Da geht es vor allem darum, dass Wohnen eben leistbar bleiben muss und dass die vierte Säule, soziale Nachhaltigkeit, auch darauf einwirken wird, dass vernünftiger geplant wird, dass in den Wohnungen nicht so viel vergeudete Quadratur aufscheint.
Und auch gute Nachbarschaft wird ein wichtiger Punkt sein, den gerade unser Wohnbaustadtrat VBgm Ludwig hier eingeführt hat.
Die soziale Nachhaltigkeit als vierte Säule ist also ein ganz wichtiger Punkt und wird dem, was Sie hier als Befürchtung geäußert haben, nämlich dass Wohnen zu teuer wird, wenn man Architekten nimmt, auch durchaus entgegenwirken. - Das wäre wieder ein Grund, hier auch dem Rechnungsabschluss zuzustimmen, meine sehr geehrten Damen und Herren.
Wir verstehen uns als Sozialdemokratie aber auch dahin gehend, für alle Menschen da zu sein. Daher gibt es - und das wird immer zu wenig betont - auch die Wohndrehscheibe. Diese gibt es schon seit langer Zeit. Das ist eine Zusammenarbeit von Wohnservice, Fonds Soziales Wien und Volkshilfe, wo wir Personen, die in finanziellen Schwierigkeiten sind, die sozial schwach sind, begleiten - von der Sicherstellung einer Finanzierung bis hin zur Unterzeichnung des Mietvertrages, weil es uns eben ganz, ganz wichtig ist, dass auch diese Personen die Möglichkeit haben, eine Wohnung zu erhalten. Für uns ist klar, meine sehr geehrten Damen und Herren: Die Stadt Wien lässt niemanden allein! (GRin Nurten Yilmaz: Jawohl!) - Von wem ist das „Jawohl" gekommen? (GRin Nurten Yilmaz: Von mir!) Passt. Gut. (GR Mag Rüdiger Maresch: Das ist schön, wenn man recht bekommt!)
Ja, immer! Immer! (GRin Nurten Yilmaz zu GR Mag Rüdiger Maresch: Brauchst du so was nicht? Brauchst du keine Freunde in der eigenen Fraktion?) Es hätte ja auch einmal von euch kommen können. Das würde ja auch nicht schaden. (GR Mag Rüdiger Maresch: Dann musst du was anderes sagen!) Ja, ich komme schon auch noch zu dem, wo ihr mir dann vielleicht einmal recht geben könnt. Aber von überall her muss man nicht recht bekommen. Und wenn man von gewissen Ecken recht bekommt, muss man immer genau überlegen, warum das so ist und ob man auf dem richtigen Weg bleibt.
Was Kollegen Ellensohn betrifft, so möchte ich nur auf das Callcenter eingehen. Grundsätzlich unterschreibe ich die Aussagen von dir und auch die vom Herrn Bürgermeister vollinhaltlich und ganz. Es freut mich natürlich, dass der Herr Bürgermeister die Aussage vor dir getroffen hat. Aber das Callcenter ist ja nicht dazu da, in erster Linie soziale Kontakte zu pflegen, obwohl - wie ich auch aus der Mietervereinigung weiß - das Telefon auch dazu angetan ist, dass viele Menschen nur deswegen anrufen, weil sie einmal jemanden zum Reden haben wollen. Das darf man auch nicht vergessen. Es ist ja nicht so, dass da nur Leute anrufen, die wirklich ein Problem haben. Auch in der Mietervereinigung, wo ja das Telefon heißläuft, haben wir auch Menschen, bei denen man schon das Gefühl hat und merkt, die wollen nur jemanden zum Reden. Aber beim Callcenter geht es ja um die Erreichbarkeit! Und welche Hausverwaltung gibt es, die 24 Stunden am Tag 7 Tage in der Woche rund um die Uhr erreichbar ist und Probleme aufnehmen kann? Und da geht es gar nicht in erster Linie um soziale Probleme, sondern da geht es in erster Linie darum, dass man sich melden kann, wenn es irgendwo einen Schaden gibt. Und dann werden eben diese Anrufe aufgenommen und dann vom Sachbearbeiter zurückgerufen. Das ist ein richtiges und gutes System, denn anders kann es ja gar nicht funktionieren – der Sachbearbeiter kann ja nicht 24 Stunden vor dem Telefon sitzen und warten, bis das Telefon läutet, und dann abheben. Und hier ist eben die Erreichbarkeit gegeben und die Anrufe werden weitergeleitet.
Und was der Herr Bürgermeister richtigerweise gesagt hat, ist, dass, wenn es wirklich konkrete Probleme gibt, die Leute natürlich jemanden wollen, mit dem sie reden können. Daher gibt es ja das - wiederum von unserem Vizebürgermeister eingeführte – „Wiener Wohnen unterwegs", das sehr gut ankommt und sehr erfolgreich ist, wo sich die Menschen hinwenden können und wo ja, wie ich weiß, auch der Herr Stadtrat des Öfteren mit dabei ist.
Auch das machen wir, aber deswegen kann es nicht ein Entweder-oder geben, sondern das Callcenter ist ein wichtiges Instrument, es ist wichtig, dass sich die Menschen in allen Anliegen Wiener Wohnen betreffend dorthin wenden können.
Aber dann gibt es natürlich auch das, was wir als Sozialdemokraten und als Wiener Wohnen anbieten, dass wir in die Bauten hineingehen und dass wir eben dort schauen, was anliegt.
Da kommen wir dann zu einem Punkt, der ein bisschen die ÖVP betrifft, und Herr Kollege Dworak hat es jetzt ja wieder gesagt: Da wäre es eben enorm wichtig, dass wir wieder einen Hausbesorger einsetzen könnten (Beifall bei der SPÖ) - da hättet ihr (in Richtung der GRÜNEN) ruhig auch applaudieren können, denn Hausmeister wollt ihr auch -, und zwar deswegen, weil ein Hausbesorger eine Bezugsperson vor Ort ist. Und daher haben wir immer gesagt, es ist ein Fehler gewesen, das
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