Gemeinderat,
60. Sitzung vom 31.05.2010, Wörtliches Protokoll -
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unterstellte: Sie hat unterschrieben, dass die Datenauslagerung nach
Verona geschehen ist. Meine Damen und Herren, das ist die Unwahrheit! Das ist
nicht der Stil dieses Hauses. Das ist unwürdig, das ist unseriös, und das
lehnen wir auf das Schärfste ab, geschätzte Damen und Herren! (Beifall bei
der SPÖ.)
Das zeigt an und für sich den Stil gerade der anfragestellenden
Partei in diesem Haus. Seriöse Politik hat mit Diffamierungen an und für sich
nichts zu tun. Bei allem Zugeständnis einer Opposition, etwas kritisch oder
sehr kritisch zu bemerken, ist so etwas, glaube ich, nicht notwendig. Es wäre
mehr als angebracht, diese Anschuldigungen so rasch wie möglich zurückzunehmen!
Das wurde leider bis dato unterlassen.
Die FPÖ wirft uns heute in ihrer Dringlichen Anfrage Missmanagement vor
und übt Kritik an der Finanzpolitik. Ich denke mir, wenn jemand uns, einer
regierenden Partei, so etwas vorwirft, dann denke ich eben, Sie machen es
besser. Das stelle ich mir vor, weil dahinter ja Konzepte sein müssen. Aber ein
Blick in die Wirtschaftskompetenz der FPÖ zeigt, dass sie nicht sehr
erfolgreich war, als sie in politischer Verantwortung war oder politische
Verantwortung getragen hat oder sie auch noch trägt.
Ich rede jetzt nicht speziell von der Zeit in der Bundesregierung,
obwohl da aus Sicht der Arbeitnehmerinnen und Arbeiternehmer durchaus von
Misswirtschaft gesprochen werden kann. Ich sage nichts dazu, was bei den
Pensionen geschehen ist, ich sage nichts zu den Verschlechterungen für die
arbeitenden Menschen im Arbeitsrecht, ich sage nichts zu den Verschlechterungen
im Gesundheitswesen, ich sage nichts zu den Erhöhungen der Energiesteuern,
insgesamt 58 Maßnahmen, Belastungen und Steuererhöhungen, und trotzdem -
jetzt komme ich wieder zu einem Vergleich - sind die Bundesschulden in dieser
Zeit drastisch gestiegen! Das ist ein Faktum.
Aber auch ein Blick nach Kärnten, wo es noch immer jetzt wieder neu
Verbündete gibt - damals waren sie sowieso Bestandteil der Freiheitlichen
Partei, mit kurzer Unterbrechung -, lohnt sich derzeit, zu den politischen
Freunden, wo ja mehr als ein Jahrzehnt lang die Freiheitliche Partei das Sagen
gehabt hat. Leider - das hat auch der jetzige Landeshauptmann feststellen
müssen - sind sie politisch und wirtschaftlich handlungsunfähig. Handlungsunfähig,
Rekordschulden! (StR Johann Herzog: Da waren die Kärntner Sozialisten
genauso dabei!) Sie können nichts gegen die Krise tun, die geringste
Kaufkraft aller Bundesländer liegt vor, hohe Arbeitslosigkeit können wir
feststellen zum Leidwesen der Menschen dort, massive Kürzungen im Sozial- und
Bildungsbereich. Das ist das Ergebnis freiheitlicher Politik. (StR Johann
Herzog: Ein Gemeinschaftswerk ist das gewesen!)
Darüber dann - das ist heute schon angesprochen worden - die Hypo Alpe-Adria, das ist überhaupt ein politisches Prunkstück in
Kärnten. Das zeigt an und für sich die wirtschaftspolitische Inkompetenz der
dort zuständigen regierenden Partei. Ich sage auch gleich die Quelle dazu, wo
ich jetzt einzelne Punkte noch herausstreichen und ganz kurz nennen werde, das
sind nämlich die Protokolle der Untersuchungskommission. Das haben also nicht
wir irgendwo erfunden.
Politische Einmischung des damaligen freiheitlichen Landeshauptmannes
war gang und gäbe. Wir wissen, dass so etwas bei Unternehmen nicht stattzufinden
hat. Üppige Konsulentenverträge - da wurden natürlich Freunde bedient!
Politische Wunschlisten sind ganz einfach erfüllt worden, dubiose
Kreditvergaben getätigt worden, Leasinggeschäfte mit verschwundenen Jachten,
weit über vierhundert. Und die Inkompetenz ist auch noch sichtbar geworden im
Größenwahn der wirtschaftlichen Entwicklung dieser Bank.
Meine sehr verehrten Damen und Herren! Diese unseriöse Politik - die
Gerichte werden in dieser Causa noch viel zu tun haben - kostet die
Steuerzahlerinnen und Steuerzahler sehr, sehr viel Geld. Denken Sie nur an die
Notverstaatlichung und die 18 Milliarden EUR Ausfallshaftung. Weil
hier auch die Ausfallshaftung angesprochen worden ist: Diese hat zwar Kärnten
gegeben, aber wenn Kärnten zahlungsunfähig ist, muss wieder der österreichische
Steuerzahler oder die Steuerzahlerin einspringen. Ich denke mir, dazu gibt es
ein Sprichwort: Wer im Glashaus sitzt, sollte nie mit Steinen werfen.
Aber ich möchte noch einige Punkte zu Ihren Vorwürfen des Missmanagements
in Wien anführen; da komme ich auch auf meinen Vorredner kurz zu sprechen. Wenn
also Wien in den vergangenen Jahren ein so schlimmes Missmanagement an den Tag
gelegt hat: Warum sind wir dann wirklich zum zweiten Mal an erster Stelle der Mercer-Studie zu finden? (Zwischenrufe bei der ÖVP.)
Sie können das nicht hören, aber es ist so. (GR Mag Rüdiger Maresch: Das hat doch mit dem Finanzplatz nichts zu tun!)
Meine Damen und Herren, das ist kein Geschenk! Das schenkt uns niemand, das ist
das Ergebnis harter Arbeit aller Wienerinnen und Wiener. Das muss man ganz
einfach feststellen. (Beifall bei der SPÖ.)
Geschätzte Damen und Herren! Diese Top-Platzierung bestätigt den Wiener
Weg als Sozialhauptstadt, als Kulturmetropole und der standort- und
wirtschaftspolitischen Schwerpunktsetzungen. Wir müssen uns natürlich auch
ständig weiterentwickeln, wir dürfen uns nicht ausruhen, um diese Position zu
halten, und dies ist auch ein Auftrag für uns. Ich sage deswegen, wir sind
Erster, darauf können wir stolz sein. Stellen Sie sich vor, wir wären an
20. Stelle! (GR Mag Rüdiger Maresch:
Oder an 44.!) Dann käme sicher ein Redner oder eine Rednerin der Opposition
heraus und würde Wien für die Politik kritisieren. Nehmen Sie also zur
Kenntnis: Wien ist in der Lebensqualität an erster Stelle!
Lassen Sie mich einen zweiten Punkt kurz ansprechen.
Wenn also Wien in den vergangenen Jahren so Schlimmes an Management an den Tag
gelegt hätte: Warum ist und bleibt Wien der Wirtschaftsstandort
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