Gemeinderat,
60. Sitzung vom 31.05.2010, Wörtliches Protokoll -
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was sich schließlich nachhaltig auf die Wohnqualität dort auswirkt, zu
entlasten? Wann, wenn nicht dann, ist eine Entlastung angezeigt? Und das
geschieht.
Langer Rede kurzer Sinn: Wir haben hier ein Geschäftsstück, das eine
nach der Verkehrslogistik sinnvolle Anbindung des Hauptbahnhofes auch an den
Individualverkehr bietet, ohne dass dort Kapazitäten erhöht werden würden. Es
werden Lenkungsmechanismen eingesetzt, um die Wohnbevölkerung dort zu
entlasten, und ich denke mir, die Anrainerinnen und Anrainer des Hauptbahnhofes
werden uns danken, wenn neben der Frage, dass Wien einen leistungsfähigen
internationalen Bahnhof erhält, außerdem noch gewährleistet ist, dass die
Anrainerinnen und Anrainer auch in einer Win-win-Situation mit verbesserten
Lebensbedingungen zu rechnen haben.
Ich ersuche deshalb den Gemeinderat, dieses Geschäftsstück anzunehmen. (Beifall
bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm:
Ich komme jetzt zur Abstimmung.
Wer für das Geschäftsstück ist, den bitte ich um ein Zeichen mit der
Hand. – Ich stelle die Zustimmung bei FPÖ und SPÖ fest. Das Geschäftsstück hat die
erforderliche Mehrheit. Damit ist die Tagesordnung der öffentlichen Sitzung
erledigt.
Wir kommen zur Dringlichen Anfrage der Grünen,
nämlich zu dem Verlangen, dass die von GRin Mag Maria Vassilakou
eingebrachte, an die Frau amtsführende Stadträtin der Geschäftsgruppe
Gesundheit und Soziales gerichtete Dringliche Anfrage betreffend „100 000
arme Kinder in Wien – Kinderarmut in Wien zehnmal so hoch wie in Dänemark“ von
der Fragestellerin mündlich begründet werde und hierauf eine Debatte über den Gegenstand
stattfinde.
Wird die Verlesung der Anfrage gewünscht? (GRin Mag Maria Vassilakou: Ja!) Dann ersuche ich nun, die
Verlesung vorzunehmen.
Schriftführerin GRin Monika Riha:
Dringliche Anfrage:
1. Wie viele minderjährige Kinder leben in Wien nach Ihren
Informationen und Einschätzung nach als Mitglied der Wiener Stadtregierung in
armutsgefährdeten Haushalten?
2. Falls diese Frage nicht beantwortet werden kann, weil bisher
solche Daten nicht erhoben wurden: Planen Sie, die Armutsgefährdungsrate von
minderjährigen Kindern in Zukunft zu erheben?
3. Wie hat sich die Zahl der armutsgefährdeten Kinder in den Jahren
unter Bgm Häupl verändert?
4. Auf kleinräumiger Ebene, im Wohnblock, Straßenzug oder Grätzel sind
sozialräumliche Zentrifikations- und Differenzierungsprozesse in Gange. Andere
Großstädte wie etwa Berlin arbeiten daran, Armut in bestimmten Stadtteilen und
kleinräumigen Gebieten gezielt zu bekämpfen. Welche Maßnahmen setzt die Stadt
Wien, um die Entwicklung von Armut und Ausgrenzung in bestimmten Stadtteilen
und Straßenzügen zu erfassen?
5. Welche sozialintegrative Maßnahmen setzt die Stadt Wien, um die
Verfestigung von Armut und sozialer Ausgrenzung in kleinräumigen Gebieten der
Stadt zu verhindern und die soziale Integration der Bevölkerung vor Ort zu
verbessern?
6. In welchen Stadtteilen und Stadtgebieten liegt der Anteil von
von Armut und sozialer Ausgrenzung bedrohten und in Armut lebenden Kindern und
Jugendlichen überdurchschnittlich hoch?
7. Welche konkreten sozialintegrativen Maßnahmen werden in diesen
Stadtteilen ergriffen, um im Sinne einer sozialintegrativen Stadtentwicklung
die Lebenslagen der Kinder und Jugendlichen zu verbessern?
8. In Oberösterreich sind rund 10 Prozent der Minderjährigen
armutsgefährdet. Dies liegt beträchtlich unter dem österreichischen
Durchschnitt von 14 Prozent und noch weiter entfernt von den
24 Prozent armen Kindern, die es in Wien gibt. Dennoch hat der zuständige
Soziallandesrat Josef Ackerl - SPÖ eine Studie über die Ursachen dieser Armut
in Auftrag gegeben. Ist in Wien mit einem Bericht über die Armutsgefährdung von
Kindern und Jugendlichen zu rechnen?
9. Die UNICEF hat im Rahmen einer Armutsstudie unter den reichen
OECD-Staaten erhoben, dass die Kinderarmut in Nordeuropa besonders effektiv
bekämpft wird. Die Kinderarmut in Wien ist gleich zehnmal so hoch wie in
Dänemark. Welche Lehren ziehen Sie als Sozialstadträtin für die Stadt Wien
daraus?
10. Die EU-SILC Erhebung der Statistik Austria weist eine österreichweite
Armutsgefährdung von Kindern und Jugendlichen von 14 Prozent aus. In Wien
ist sie mit 24 Prozent dramatisch höher. Was verursacht diesen
Unterschied?
11. Wie lange sind Ihnen und damit der Wiener Stadtregierung diese
Entwicklungen bereits bekannt?
12. Wurde in den letzten fünf Jahren versucht, dieser Entwicklung
einer fortschreitenden Kinder- und Jugendarmut entgegenzuwirken?
13. Welche Ursachen können festgestellt werden, dass die
Armutsgefährdung von Kindern und Jugendlichen höher ist als jene von
Erwachsenen in der Stadt?
14. In Wien gibt es jährlich rund 4 000 Delogierungen, davon rund
1 000 in Gemeindewohnungen. Wie viele Kinder und Jugendliche sind von den
4 000 Delogierungen, bitte Gemeindewohnungen extra ausweisen, betroffen?
15. Sofern keine genauen Daten über Delogierungen von Familien
vorliegen, werden Sie sich dafür einsetzen, künftig diese Daten zu erheben? In
welcher Form wird diese Erhebung erfolgen?
16. Eine Delogierung stellt gerade für Kinder und Jugendliche eine erhebliche
Belastung dar und kann sich sowohl negativ auf die Gesundheit als auch den
Lernerfolg auswirken. Gibt es eine Delogierungsprävention speziell für diese
besonders schutzbedürftige Bevölkerungsgruppe?
17. Was passiert, wenn Kinder und Jugendliche delogiert
werden, gibt es eine standardisierte
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