Gemeinderat, 60. Sitzung vom 31.05.2010,
Wörtliches Protokoll - Seite 26 von 102
Interesse von
Umweltschutz eingesetzt wird, im Interesse von mehr Demokratie, weil
diesbezüglich haben ÖVP, FPÖ und auch die regierende SPÖ leider ausgedient.
Danke sehr. (Beifall bei den Grünen.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Als nächster
Redner am Wort ist Herr GR Lindenmayr. Ich erteile es
ihm.
GR Siegi Lindenmayr
(Sozialdemokratische Fraktion des
Wiener Landtages und Gemeinderates): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr
geehrte Damen und Herren! Ich begrüße auch sehr herzlich die Personalvertretung
der Feuerwehr auf der Galerie, die die Diskussion aufmerksam verfolgt.
Ich möchte einmal ein bisschen darauf eingehen, warum die ÖVP überhaupt
zu solchen aktionistischen Maßnahmen greift wie Misstrauensanträge und
Ähnliches. Frau Marek hat ja das erst kürzlich in einem Interview in der
Zeitung bekannt gegeben. Sie hat gesagt, Aktionismus und ungewöhnliche
Aktionen, die man von der ÖVP nicht gewöhnt ist, möchte sie machen. (GRin Nurten Yilmaz: Das ist auch gelungen!) Und die einzigen
Dinge, die bisher passiert sind, waren, dass einerseits Herr StR Walter den
Stimmzettel zur Volksbefragung zerrissen hat, dann gab es diesen
aktionistischen Notariatsakt, und dann gab es heute die Übergabe von
Paradeisern an die Grünen. Mehr
an Aktionismus ist ja Frau Marek noch nicht eingefallen. Und dann muss man das
auch noch genau beleuchten, warum Frau Marek das überhaupt gemacht hat. Wenn
man selber innerparteilich so unter Beschuss steht wie Frau Marek - man muss
sich ja in Erinnerung rufen, da gab es ja erst kürzlich einen Herrn Himmer, der ÖVP-Obmann werden wollte, und die Bundes-ÖVP hat euch allen Frau Marek vorgesetzt,
wahrscheinlich aus dem Grund, weil sie im Parlament einfach ständig mit dem
Herrn Strache zu tun hat und die ganzen
aktionistischen Dinge werden ja alle im Parlament ... (Zurufe von der
ÖVP: Kommen Sie zur Sache!)
Ich bin genauso sachlich wie Sie alle, keiner hat zum Thema gesprochen,
daher rede ich auch nur am Rande zum Thema.
Also, im Parlament, Herr Strache und Frau
Marek, die machen sich da Dinge aus, bei manchen spielen die Grünen mit, bei manchen spielen sie
nicht mit, (GR Mag Wolfgang Jung: Die
GRÜNEN waren völlig daneben!) und da ist es dann praktisch, wenn dann die
ÖVP intern, wenn es da Diskussionen gibt, von außen Hilfe bekommt. Ich weiß,
dass nicht alle mit diesem Misstrauensantrag glücklich waren, aber das rührt
halt noch daher, dass es eben unterschiedliche Strömungen gibt. Man sucht sich
einen Außenfeind, und man sucht sich als Außenfeind die sehr sehr gut arbeitende SPÖ und die noch besser arbeitende (GR
Mag Wolfgang Jung: Das ist nicht das Thema, Thema ist die Hauptfeuerwache!)
Wirtschaftsstadträtin und Finanzstadträtin Renate Brauner, das ist der wahre
Hintergrund, und vor allem, und ich zitiere jetzt auch gerne noch etwas,
nämlich die Presse vom 27.9.: Auf die Frage, dass Frau Marek als neue
Stadtrat-Chefin genannt werde, sagt diese, „Da bin ich sehr erschrocken“, so
nachzulesen in der Presse, und auf die Frage: „Ist ein derartiger Wechsel
wirklich so abwegig?“ sagt sie: „Ja, ich habe mich nie in der Regionalpolitik
gesehen.“ Das muss man sich vorstellen: Frau Marek, die ja da antritt, um
Vizebürgermeisterin oder sonst etwas zu werden, sagt wörtlich: „Ja, ich habe
mich nie in der Regionalpolitik gesehen.“ (Heiterkeit
bei der SPÖ.) Das steht in der Presse, das ist ja bekanntlich keine
sozialdemokratische Zeitung, und war am 27.9. nachzulesen. Und das muss man
klar und deutlich sagen, dass das der ÖVP sehr weh tut. Da sitzen 20 Mandatare
da, teilweise schon seit Jahrzehnten, und dann setzt man euch jemanden aus der
Bundespartei vor. Das träfe mich auch hart, ja, also da verstehe ich schon,
dass man zu solchen Dingen greifen muss. Und die Frau Marek beweist ja
pausenlos, dass sie in Wien noch immer nicht angekommen ist, die Frau Marek ist
in Wien noch nicht angekommen, sie kennt sich noch nicht aus in der
Kommunalpolitik, ob das jetzt Gratiskindergarten Ja oder Nein, Studiengebühren
einführen, doch nicht Studiengebühren einführen, das ist ja ein ständiger
Zickzackkurs, und die Frau Marek weiß vor allem auch gar nicht, was in Wien
alles Gutes passiert, nämlich zum Beispiel, dass Wien die Stadt mit der
höchsten Lebensqualität ist. Wien hat es in den vergangenen Jahren dadurch
bewiesen, dass es zum zweiten Mal in Folge und mit großem Abstand die Stadt mit
der höchsten Lebensqualität geworden ist. (GR Mag Wolfgang Jung:
Hauptfeuerwache!) Wien ist und bleibt Wirtschaftsstandort Nummer 1 in
Österreich, (GR DDr
Eduard Schock: Ihre Manager!) Wien hat die meisten Unternehmensneugründungen
in Österreich, und zwei von drei Unternehmen, die sich neu in Österreich
ansiedeln, entscheiden sich für Wien, Wien ist weiterhin beliebter Standort für
internationale Zentral- und Osteuropa-Headquarters,
2009 eröffneten sieben internationale Unternehmen hier ihre Osteuropazentrale,
Wien kämpft gegen die Jugendarbeitslosigkeit, und zwar erfolgreich, die Zahl
der Lehrstellen suchenden Menschen ist im April um 11 Prozent
zurückgegangen und Wien ist und bleibt die beliebteste Kongressstadt der Welt,
und das alles weiß Christine Marek nicht. Ich ersuche Sie dringend, mit ihr
einen Crashkurs in Kommunalpolitik zu machen. Ich könnte jetzt noch einiges
vorlesen, (GR Mag Wolfgang Jung:
Vorlesen, das können Sie!) inhaltlich wird dann Kollege Reindl noch etwas
sagen. Ziehen Sie Ihren Misstrauensantrag zurück. Die Wienerinnen und Wiener
werden Ihnen, werden Ihren beiden Parteien bei der nächsten Wahl das Misstrauen
aussprechen. (GR Mag Wolfgang Jung: So
wie im Burgenland!) Wir von der SPÖ machen die richtige Politik für die
Wienerinnen und Wiener, wir machen die richtige Politik, und vor allem, wir
können es auch. Wir machen es, und wir können es auch. (Beifall bei der SPÖ.
– GR Mag Wolfgang Jung: Nicht genügend!)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Als nächster Redner am Wort ist Herr
GR Mag Gudenus. (GR
Mag Wolfgang Jung:
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