Gemeinderat,
60. Sitzung vom 31.05.2010, Wörtliches Protokoll -
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Herren, ich darf alle Oppositionsparteien hier einladen, mit uns auch
eine Sonderprüfung durch den Rechnungshof zu verlangen, was diese
Personalpolitik anbelangt, um eine unabhängige Instanz mit einer Prüfung der
Personalpolitik, etwa bei den Wiener Linien, zu beauftragen, wo es in der
Rax-Garage im 10. Bezirk einen Buschauffeur gibt, der als Gewerkschafter
tätig war, der seine Kollegen vor drohenden Verschlechterungen warnt, der genau
das macht, was die ureigenste Aufgabe natürlich eines Gewerkschafters ist, und
was passiert diesem untadeligen Mitarbeiter, über den es bisher keine einzige
Beschwerde gegeben hat, der immer sehr gute Dienstbeschreibungen hatte?
Plötzlich wird er nach seinem Urlaub gekündigt. Er wird gekündigt, grundlos,
und nur weil er politisch auffällig geworden ist, ist er plötzlich der Frau
Brauner nicht mehr gut genug.
Meine Damen und Herren, das zeigt, wie weit wir im roten Wien des Jahres
2010 bereits sind, dass unliebsame Gewerkschafter gekündigt werden, damit sie
nicht mehr für ihre Kollegen tätig sein können.
Und, meine Damen und Herren, das Ressort von Frau Brauner ist damit ja
auch symptomatisch, und auch aus diesem Grund ist dieser Misstrauensantrag
notwendig und zielführend. Das Ressort Brauner ist symptomatisch für eine
Zweiklassengesellschaft, für die Zweiklassengesellschaft, die es im
sozialistischen Wien heute gibt. Wer sich mit der SPÖ, wer sich mit der Frau
Brauner arrangiert, hat ausgesorgt. Die Freunderln der Frau Brauner am
Flughafen verdienen dort 31 000 EUR im Monat, 31 000 EUR.
Wer sich aber nicht arrangiert, wer aufmuckt, ja wer vielleicht sogar als
Gewerkschafter, als nichtsozialistischer Gewerkschafter tätig ist, der wird
eliminiert, der wird grundlos gekündigt, der fliegt aus dem System hinaus.
Und, Frau StRin Brauner, ich meine daher, es reicht. Sie haben vor
diesem Gemeinderat heute beim Thema Skylink die Unwahrheit gesagt, aber vor
allem auch Ihre undemokratische Gesinnung gezeigt. Die autoritären Züge in
Ihrem Ressort lassen nur eine Lösung zu: Frau StRin Brauner, nehmen Sie Ihren
Hut und treten Sie zurück. (Beifall bei
der FPÖ.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl:
Als nächster Redner am Wort ist Herr GR Dipl-Ing Margulies.
GR Dipl-Ing Martin Margulies (Grüner Klub im
Rathaus): Sehr geehrte Damen und Herren! Sehr geehrte Frau Vorsitzende!
Gleich vorweg eine Bemerkung, eine ganz persönliche. Ich mache mit der
FPÖ nichts gemeinsam. Punkt. Auch einen Rechnungshofantrag nicht. Die FPÖ ist
eine rechtsextreme Partei und wird von mir ignoriert.
Nächster Punkt. (GR Dr Kurt
Stürzenbecher: Mit welcher Partei machen Sie dann gemeinsame Sache?) Kollege
Stürzenbecher, das Wahlrecht wurde, entgegen Ihrer permanenten verlogenen
Hetzkampagne als Notariatsakt im Grünen Klub beschlossen. Punkt, aus. Maria
Vassilakou hat im Grünen Klub unterschrieben, Sie machen eine verlogene
Hetzkampagne, Punkt.
Nächster Punkt: Kommen wir zurück zur StRin Brauner und auch zur ÖVP,
die ja dankenswerterweise, das sage ich durchaus, meine Arbeit bestmöglich
verkauft. Es war mein Kontrollausschussantrag, ich habe damals den Akt gelesen,
habe gesagt, da stimmt etwas nicht. Da hat ein Blick darauf gereicht, ich gebe
zu, es war nicht so schwer. (GR Mag
Wolfgang Jung: Und wenn ja, was weiter?) Nichtsdestoweniger, es ist halt
genau das, wie StRin Brauner seit Amtsantritt agiert, und es ist tatsächlich in
meinen Augen nicht notwendig, eine Sitzung vor der Auflösung einen
Misstrauensantrag zu stellen (GR DDr Eduard Schock: Da haben Sie sich einen
schwachen Verbündeten ausgesucht!)
Ganz persönlich ist es mir lieber, dass die Wienerinnen und Wiener ein
Urteil über Frau StRin Brauner fällen, wo dann genau das passiert, was zu
Beginn der Aktuellen Stunde der Fall war, dass Frau StRin Brauner auf der
Galerie oben Platz nimmt - jetzt ist sie wieder heruntergekommen - auf der
Galerie oben Platz nimmt und als Besucherin der Situation im Wiener Gemeinderat
und im Landtag folgt.
Damit glaube ich tatsächlich, und da gebe ich Ihnen
schon recht, dass unter StRin Brauner sehr vieles schiefgelaufen ist, auch die
Zentralfeuerwache, wobei ich das ganz bewusst dazu sage, das ist nicht das
System Brauner, das ist das System SPÖ, und dieses System SPÖ gehört abgewählt,
(GR Mag Wolfgang Jung: Ja!) aber es
gehört nicht ersatzlos abgewählt, sondern es gehört verbessert. Es gehört
tatsächlich verbessert, dass Geld nicht weiterhin verschwendet wird, so
verschwendet wird, wie es eine SPÖ in Wien, eine ÖVP in Niederösterreich, eine
FPÖ in Kärnten macht, sondern dass das Geld gerade in einer Wirtschaftskrise sinnvoll
eingesetzt wird, dass wir nicht länger in einer Wirtschaftskrise Geld zur
Verfügung stellen müssen, um Zeitungen zu kaufen, um Medien zu kaufen, und das
ist das Schöne, da müssen sich wirklich die ÖVP und die SPÖ gegenseitig nicht
anagitieren. Selbst ihre Staatssekretärin Marek, Spitzenkandidat in der ÖVP,
inseriert mit Bundesregierungsgeldern und nicht mit den Geldern der ÖVP ihre
großen Kampagnen. Sie macht dasselbe wie die Stadträte und Stadträtinnen der
Wiener SPÖ, die tagtäglich 100 000 EUR dazu verwenden, um in den
Zeitungen zu inserieren. Da ist die Zentralfeuerwache ein Klacks dagegen. Ich
hätte mir einen Misstrauensantrag gegen den Bürgermeister vorgestellt - da
hätten wir uns überlegt, sollen wir da mitgehen oder nicht, (GR Mag Wolfgang Jung: Das kann man ja
nachholen!) weil Bgm Häupl letztendlich tatsächlich derjenige ist, der dieses System
perfektioniert hat. Aber unser Ziel ist es - und das sage ich ganz bewusst und
damit komme ich auch zum Schluss - unser Ziel ist es, die Wienerinnen und Wiener
davon zu überzeugen, dass es nur mit uns Grünen
Schluss ist, dass Geld verschwendet wird, dass nur mit uns Grünen sichergestellt wird, dass dieses
eingesparte Geld dann im Interesse von armutsgefährdeten Menschen eingesetzt
wird, im
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