Gemeinderat,
60. Sitzung vom 31.05.2010, Wörtliches Protokoll -
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frühestens übernächstes Jahr beginnen können, keinesfalls früher, weil
man das alles eben genau vorbereiten muss, weil man eine Fachhochschule suchen
muss, weil man auch schauen muss, wer sich inhaltlich daran entsprechend
beteiligen kann.
Wir haben auch jetzt schon Gespräche geführt, aber natürlich nur
Vorgespräche, denn ich kann keine Vereinbarungen machen, wenn die Finanzierung
nicht gesichert ist. Deswegen gibt es ja jetzt diesen Beschluss. Wir haben zum
Beispiel schon sehr erfolgversprechende Vorvereinbarungen auch mit der Uni
Berlin, die ja bekanntlich ein hohes Niveau hat und auch hoch renommiert ist in
dem Bereich Ausbildung. Wir sind auch in engen Gesprächen mit Hamburg. Alle,
die bei unserer Ausschussreise in Hamburg mit dabei waren, haben die Gespräche
mit den Damen und Herren dort miterlebt, die sehr positiv waren.
Das war mit eine der Anregungen im Übrigen, meine Herren – ich schaue jetzt
in diese Richtung (in Richtung ÖVP, FPÖ),
denn Sie waren dabei –, das war einer der Momente, wo wir uns gedacht haben:
Das ist super! So etwas Ähnliches wäre für Wien auch gut. Das war genau
ausgehend von unserem gemeinsamen Besuch in Hamburg bei unserer gemeinsamen
Ausschussreise, und mit denen sind wir ebenfalls in Kontakt.
Aber bis das Ganze dann wirklich Hand und Fuß hat und passieren kann,
also das wird, sage ich ganz ehrlich, sicher noch eine Zeit lang dauern. Denn
es soll korrekt sein, es soll keine Konkurrenz zu bestehenden Dingen sein,
überhaupt nicht, sondern es soll genau die Lücke ausfüllen, die im Moment
vorhanden ist, und sollte den Standort Marx noch qualifizierter und damit auch
wirtschaftlich besser machen. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke. – Die letzte
Zusatzfrage wird von Herrn GR Dr Wolf gestellt. – Bitte, Herr Doktor.
GR Dr Franz Ferdinand Wolf (ÖVP-Klub der
Bundeshauptstadt Wien): Danke, Frau Stadtrat, vor allem für Ihren Hinweis,
dass es sich um ein Projekt des Medienhauses handelt, das Sie nun um
6,4 Millionen EUR zu realisieren versuchen. Zirka 50 Prozent der
Kosten, die Sie veranschlagen, gehen für Beratung auf.
Ich möchte Sie fragen, da ja bekannt ist, dass Projekte, die Sie politisch
verantworten, meistens um 30 bis 50 Prozent teurer werden (GR Karlheinz Hora: Das ist eine Frechheit!),
ob Sie eine Garantie abgeben können, dass Sie mit 6,4 Millionen EUR in
diesem Fall auskommen werden.
VBgmin Mag Renate Brauner: Seien Sie mir nicht böse,
Herr Gemeinderat, aber das ist jetzt eine Art der so genannten Fragestellung,
die hier wirklich nicht Platz greifen sollte. Zum einen habe ich nicht gesagt,
dass es ein Projekt des Medienhauses ist, sondern ich habe mich bemüht, auf die
dankenswerterweise sachlich orientierte Frage der Frau Kollegin sachlich zu
antworten, und habe darauf hingewiesen, dass das einer der Partner ist, und
zwar ein ganz wichtiger, dessen Analyse, denke ich, man auch vertrauen kann. Zu
Ihrer Unterstellung, es wäre ein Projekt – ausschließlich dieser Einrichtung –,
bei dem wir die Hälfte des Geldes für Beratung ausgeben würden, weiß ich nicht,
wie Sie zu dem kommen.
Aber, sehr geehrter Herr Kollege, was von Ihren Informationen zu halten
ist – und erlauben Sie mir zum Schluss, das noch richtigzustellen –, sieht man
ja. Sie schreiben zum Beispiel als einen weiteren Beleg dafür – so wie Sie es
mir jetzt auch wieder unterstellt haben, da werden sicher wieder Kosten
überschritten, weil das in meinem Ressort angeblich so üblich wäre –, dass die
Wien Holding generell so schrecklich defizitär arbeitet und dass man versucht,
das zu verschweigen, indem Sie in Ihrer Presseunterlage behaupten, dass 2008
der Geschäftsbericht der Wien Holding nicht mehr über den Rechnungsabschluss
und den Konzernabschluss informiert.
Sehr geehrter Herr Gemeinderat! Ich habe hier diesen Geschäftsbericht
mitgebracht, und ich gebe Ihnen gerne zu, es hat sich etwas geändert zwischen
den Konzernabschlüssen respektive den Geschäftsberichten der vergangenen Jahre
und dem Geschäftsbericht 2008. Früher waren nämlich in den Geschäftsberichten
der Geschäftsbericht und der Konzernabschluss enthalten. Seit 2008, wo Sie mir
unterstellen und im Übrigen auch den Damen und Herren Geschäftsführern, denen
Sie damit auch Ungesetzlichkeit unterstellen würden, wenn Sie sagen, sie würden
den Konzernabschluss verschweigen, seit 2008 ist es ein extra Hefterl, das
hinten hineingelegt ist.
Herr Gemeinderat, wenn Sie es nicht schaffen, dass Sie aus einer
Unterlage ein extra Hefterl herausnehmen, um sich das durchzulesen, ich glaube,
das richtet Ihre Vorwürfe von selber. – Herzlichen Dank. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl:
Die 5. Anfrage (FSP –
01700-2010/0001 – KFP/GM) wurde von Frau GRin Matiasek gestellt und ist an
die Frau amtsführende Stadträtin der Geschäftsgruppe Integration, Frauenfragen,
KonsumentInnenschutz und Personal gerichtet. [In einem Interview mit dem „Standard“ (Hans Rauscher) haben Sie über
den Verein ATIB, der dem türkischen Staat untersteht und in Wien islamische
Zentren errichtet, Folgendes gesagt: „ATIB ist ein Verein, der ausgesprochen
gut kooperiert" und weiters festgestellt: „ATIB leistet einen wichtigen
integrationspolitischen Beitrag." Welchen wichtigen integrationspolitischen
Beitrag leistet ATIB in Wien?]
Bitte, Frau Stadträtin.
Amtsf StRin Sandra Frauenberger: Sehr
geehrte Frau Gemeinderätin! Zu ATIB: ATIB ist einer der größten Vereine von
türkischstämmigen beziehungsweise türkischen MigrantInnen. Und da Bildung, wie
wir hier ja immer wieder diskutieren, ein Schlüssel zur Integration ist und ein
besonderer Schlüssel auch zum sozialen Aufstieg – bei der Gelegenheit möchte
ich auch die jungen Damen und Herren auf der Galerie begrüßen –,
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