Gemeinderat,
60. Sitzung vom 31.05.2010, Wörtliches Protokoll -
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Was ich Ihnen sagen kann, ist, dass im Kindergesundheitsplan 2005 acht
Betten akut für Neurorehabilitation vorgesehen sind. Das ist eine Leistung der
Spitäler, die wir in Wien selbstverständlich auch erbringen. Also diese acht
Betten, die im Kindergesundheitsplan des Jahres 2005 vorgesehen sind, haben wir
auch umgesetzt.
Darüber hinaus verweise ich auf mobile Kinderbetreuung, die wir sogar
unzuständigerweise finanzieren, wobei es immer die Frage gibt: Gibt es hier
auch genug Angebot, um den Bedarf zu decken? Das wird in der Regel so nicht
sein. Mir ist es natürlich auch ganz besonders wichtig, die Versicherungen in
die Pflicht zu nehmen. Ich denke, dass wir schauen müssen, dass die, die hier
die Verantwortung tragen, dieser Verantwortung auch nachkommen, und das ist
bezüglich der Rehabilitation ganz besonders die Pensionsversicherung.
Vorsitzender GR Godwin Schuster:
Ich danke. – Die 2. Zusatzfrage wird von Frau GRin Dr Pilz gestellt. –
Bitte.
GRin Dr Sigrid Pilz
(Grüner Klub im Rathaus): Danke, Herr
Vorsitzender! Frau Stadträtin, Sie haben davon gesprochen – und da gebe ich
Ihnen durchaus recht –, dass für vieles, was hier zur Debatte steht, die
Sozialversicherung zuständig ist, und die muss natürlich in die Pflicht
genommen werden. Aber unterm Strich ist es für Eltern und Kinder egal, wer
zuständig wäre, wenn sie erleben, dass sie mit ihren Kindern nicht ausreichend
versorgt sind.
Ich möchte in dem Zusammenhang aber auf ein engeres Feld kommen, wo Sie
und Ihre Stadtregierung zuständig sind. Wir haben in der Vergangenheit das
Projekt „Frühe Förderung" im 15. Bezirk, ein rot-grünes Projekt,
durchgeführt, und da hat sich, nachdem es am Anfang bei der Sozialdemokratie
eine große Skepsis gegeben hat, ob wir das brauchen, weil wir eh alle Versorgung
hätten, jetzt durch zwei für mich sehr, sehr beeindruckende Zwischenberichte
gezeigt, welchen versteckten existenziellen Mangel es in der Versorgung und
Betreuung von Kindern in dieser Stadt gibt.
Da hat sich jetzt kürzlich herausgestellt, dass zum Beispiel ein kleiner
Bub, weil die Spezialnahrung von den Eltern nicht finanziert werden kann,
gesundheitlich sozusagen auf eine Behindertenexistenz zusteuern muss, weil er
sich nur durch diese Spezialernährung richtig entwickeln kann. Ich hoffe, dass
Sie sich diese Dinge dann sehr persönlich und unbürokratisch zum Anlass nehmen,
um zu helfen, aber dieses Beispiel zeigt, dass es immer noch – und leider vor
allem in Familien mit Migrationshintergrund, illegalem Aufenthalt und so weiter
– Kinder gibt, die gesundheitlich und sozial jedenfalls unter die Räder kommen.
Und ich frage Sie, Frau Stadträtin: Werden Sie sich in der künftigen
Legislaturperiode dafür einsetzen, dieses wichtige Projekt flächendeckend auf
Wien auszuweiten, weil nur so ein relevanter Notstand behoben werden kann?
Vorsitzender GR Godwin Schuster:
Bitte, Frau Stadträtin.
Amtsf StRin Mag Sonja Wehsely:
Frau Kollegin, prinzipiell halte ich dieses Projekt für sehr gut, sonst wäre es
ja auch kein rot-grünes Projekt. Wir müssen uns jetzt ganz genau anschauen, wo
Dinge in den Regelbetrieb übernommen werden können, und vor allem auch, wo da
und dort wunde Punkte sind.
Der ganz konkrete Fall, der mir bekannt ist, weil ich natürlich den
Bericht auch gelesen habe, stellt sich aus den Informationen, die ich habe, ein
bisschen anders dar. Es handelt sich um ein Kind von Asylwerbern – ich denke,
das ist der Fall, von dem Sie auch sprechen –, wo ich mir jetzt auch den
genauen Diätplan, den das AKH erstellt hat, kommen habe lassen. Da geht es
nicht um eine Spezialnahrung, sondern da besteht – ich weiß es jetzt nicht ganz
genau – ein Eiweißproblem. Jedenfalls ist das eine Sache, die Sie und ich
entscheiden können, wenn wir beim „Hofer“ einkaufen gehen, ob wir jetzt Produkt
A oder B kaufen. Es ist also keine Spezialnahrung in dem Sinn notwendig.
Was sich aber hier, glaube ich, sehr gut gezeigt hat, ist, dass es oft
gar nicht um die Frage geht, dass man mehr Geld dafür braucht, sondern darum,
wie man diesen Speiseplan vermitteln kann. Reicht es aus, den Speiseplan einer
Asylwerberfamilie, die durch die Grundversorgung ja auch versichert ist und
medizinische Versorgung bekommt, in die Hand zu drücken, oder bedarf es hier
zusätzlicher Unterstützung, damit das Kind das bekommt, was es auch bekommen
muss?
Ich denke, dass das Projekt auch darauf hinweist, dass es sehr oft nicht
um zusätzliche Einrichtungen und Notwendigkeiten geht, sondern sehr stark auch
um die Kommunikation, und da müssen wir im breiten Feld – das betrifft
sozusagen alle Dienstleistungen, die angeboten werden – immer schauen, ob wir
die Menschen wirklich dort abholen, wo sie sind. Weniger geht es meines
Erachtens nach darum, dass es Leistungen nicht gibt, sondern um die Frage, ob
sie auch so niederschwellig sind, dass alle die Leistungen so bekommen, wie sie
sie brauchen. Das ist ein sehr gutes Beispiel dafür.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Danke. Die 3. Zusatzfrage
wird von Frau GRin Praniess-Kastner gestellt. Bitte.
GRin Karin Praniess-Kastner (ÖVP-Klub der
Bundeshauptstadt Wien): Danke schön, Herr Vorsitzender!
Sehr geehrte Frau Stadträtin! Sie haben gesagt, ÖBIG schlägt nicht vor,
dass eine Einheit zentral in Österreich etabliert wird wegen der Wohnortnähe.
Trotzdem meine Idee: So einfach kann sich die Stadt nicht aus der Verantwortung
ziehen, und zwar nicht nur für Kinder mit Krebserkrankungen, sondern vor allem
auch für Kinder mit einer psychiatrischen Vorgeschichte.
Wir wissen ja, dass die Integration in den
Arbeitsmarkt nur dann gelingen kann, wenn eine gute Rehabilitation möglich ist.
Die ist nicht immer durch MOKI, wofür Sie ja die Kosten übernehmen als Stadt,
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