Gemeinderat,
60. Sitzung vom 31.05.2010, Wörtliches Protokoll -
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arbeiten können oder nicht.
Das heißt, das ist nicht voneinander zu trennen, und so werden wir das
auch in Zukunft halten. Wir werden beides machen. Wir werden einerseits unsere
Schlüsse, die schon gezogen wurden, auch entsprechend umsetzen – es gibt völlig
klar den Auftrag, dass diese Obergrenze nicht mehr überschritten werden darf;
auch das habe ich schon wiederholt formuliert –, aber gleichzeitig werde ich
alles daransetzen, um die Arbeitsbedingungen für meine Feuerwehrleute
entsprechend gut zu gestalten und dafür zu sorgen, dass sie weiter für die
Wienerinnen und Wiener da sein können. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Die 5. Zusatzfrage wird
von GR Kenesei gestellt. Ich bitte darum.
GR Günter Kenesei (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien):
Sehr geehrter Herr Vorsitzender, darf ich um 30 Sekunden bitten. (Widerspruch.
– Der Redner stellt ein Gebinde mit Paradeisern und einer Grünpflanze neben
sich ab.) Wir werden das anders machen. Das ist kein Problem.
Sehr geehrte Frau Stadträtin! Nur ein Wort zum Kollegen Margulies, der das
auf den Punkt gebracht hat. Mich wundert es nur, warum dann die grünen
Kolleginnen und Kollegen heute beim Misstrauensantrag nicht dabei sind. Aber
das wird in der Debatte dann vielleicht herauskommen, welche Vorleistungen es
da von Seiten der grünen Kolleginnen und Kollegen gibt. (Zwischenrufe bei
SPÖ und GRÜNEN. – GR Prof Harry Kopietz: Zur Sache! Das darf ja nicht wahr
sein! Das ist ja keine Debatte!)
Meiner Frage, Frau Stadträtin, sei einmal noch vorausgeschickt: Bei der
Wiener ÖVP gibt es niemanden – dafür verbürge ich mich –, der auch nur ein
einziges kritisches Wort über die Arbeit der Wiener Feuerwehr äußern würde,
sondern die Kritik gilt ausschließlich der politisch verantwortlichen Person.
Die politisch verantwortliche Person über mittlerweile fast schon zig Jahre
sind Sie, Frau Stadträtin, und Sie vermischen sehr wohl den Aufgabenbereich der
Feuerwehr mit dem Desaster der Umbaumaßnahmen Am Hof. Denn wenn Sie jetzt das
mit der Klimaanlage damit erklären, dass die Feuerwehrleute dort in der Hitze
sitzen, dann haben Sie den Kontrollamtsbericht nicht gelesen, denn es ist um
Räume gegangen, die nordseitig gelegen sind, wo es keine Sonneneinstrahlung
gibt und wo dann nach einem Gespräch die Feuerwehrleute selbst gesagt haben,
notwendig ist sie dort eigentlich nicht. Oder es wurden Wohnungen saniert, die
für Besucher der Feuerwehr zur Verfügung stehen, die aber laut Kontrollamt
schon seit Jahren nicht genutzt wurden. Und so weiter und so fort.
Und es gibt offensichtlich auch Besprechungen bei Ihnen im Ressort, ob
Sie da dabei sind oder nicht. Es gibt kein Großprojekt in dieser Stadt in einer
Größenordnung von 16, 18, 20, 25 oder mehr Millionen, wo die zuständige
Stadträtin, der zuständige Stadtrat nicht dabei ist. (Ruf bei der SPÖ: Frage!)
Daher nochmals und ganz klar die Frage: Was ist die politische
Konsequenz von Ihnen aus diesem Desaster Zentralfeuerwache?
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Frau
Vizebürgermeister.
VBgmin Mag Renate Brauner: Das ist eine spannende
Interpretation. Sie erklären gerade, die Feuerwehr, für die ich seit vielen
Jahren zuständig bin, leistet exzellente Arbeit, aber dafür bin ich nicht
verantwortlich, mit dem habe ich gar nichts zu tun. (Heiterkeit bei der SPÖ.) Ich habe nichts damit zu tun, wenn es
neue Einsatzfahrzeuge braucht, wenn es eine neue ... (GR Günter
Kenesei: Sie haben ja selbst gesagt, Sie sind bei keinem Einsatz dabei!)
Wer redet jetzt von uns beiden? (GR Günter Kenesei: Jetzt momentan ich!)
Vorsitzender GR Godwin Schuster
(unterbrechend): Nein, jetzt momentan redet die Frau Vizebürgermeister,
Kollege Kenesei.
VBgmin Mag Renate Brauner (fortsetzend): Gut, wenn das
so ist, sehr geehrte Damen und Herren, dann danke ich für Ihre Aufmerksamkeit. (Beifall
bei der SPÖ. – GR Günter Kenesei geht zu den Reihen der GRÜNEN und überreicht
das Körbchen mit Paradeisern und einer Grünpflanze an GRin Mag Maria
Vassilakou.)
Vorsitzender GR Godwin Schuster:
Wir kommen zur 2. Anfrage (FSP – 01699-2010/0001 – KFP/GM). Sie
wurde von Frau GRin Veronika Matiasek gestellt und ist an die Frau amtsführende
Stadträtin der Geschäftsgruppe Gesundheit und Soziales gerichtet. (Immer
öfter wird von Experten und nun auch von Seiten der Volksanwaltschaft
kritisiert, dass es viel zu wenige Rehabilitationsplätze vor allem für Kinder
nach Krebserkrankungen und anderen schweren Erkrankungen gibt. Dem gegenüber
steht eine hohe Anzahl an nicht benötigten Akutbetten in den Spitälern. Welche
Schritte werden Sie setzen, um diese für Eltern und Kinder völlig
unbefriedigende Situation in Wien zu ändern?)
Ich bitte, den Lärmpegel wirklich stark zu
reduzieren.
Amtsf StRin Mag Sonja Wehsely:
Ich möchte da gar nicht stören, wenn die ÖVP den Grünen da ein Einstandsgeschenk zur Dreierkoalition mit der
FPÖ macht, aber ich werde jetzt trotzdem antworten. (Beifall bei der SPÖ.)
Frau Kollegin Matiasek, Sie fragen mich
bezüglich Rehabilitationsplätzen, vor allem für Kinder mit Krebserkrankungen,
wo auch immer wieder von der Volksanwaltschaft festgestellt wird, dass es zu
wenig solcher in Österreich gibt. Dazu sei nur kurz darauf hingewiesen, dass
das an sich nicht wirklich die engste Zuständigkeit der Gemeinde ist, aber ich
werde mich trotzdem bemühen, hier redlich zu antworten.
Nach Art 3 Abs 1
Z 3 der 15a-Vereinbarung über die Organisation und Finanzierung des
Gesundheitswesens, die von 2008 bis einschließlich 2013 gilt, ist in dieser
Vereinbarung auch eine integrierte Planung der Gesundheitsversorgungsstruktur
im Rehabilitationsbereich vorgesehen. Das bedeutet insbesondere auch
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