Gemeinderat,
59. Sitzung vom 29.04.2010, Wörtliches Protokoll -
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gleich dazu, das wurde heuer im Winter zum Teil zurückgenommen. Trotz
allem bleibt unsere Forderung nach einer Senkung des Strompreises um mindestens
10 Prozent und einer Senkung des Gaspreises um 10 Prozent bestehen.
Wie wird diese Überteuerung verwendet? Sie wird für das allgemeine
Budget verwendet. Was wird daraus gezahlt? Das wissen wir nicht. Vielleicht
wird sie auch für die Eigenwerbung der Stadtregierung ausgegeben. Denn ich muss
schon auch einmal zugeben, dass in unserem Ausschuss, also Wohnen, Wohnbau,
Stadterneuerung, keine Mittel für Werbung beschlossen worden sind und auch
keine aus unserem Wohnbudget eingesetzt werden. Aber vielleicht sind trotzdem
aus diesen überhöhten Gebühren die Plakate mit den zwei hübschen Hunden
finanziert worden, Sie erinnern sich alle daran. Aus der Sicht von später war
das schon problematisch, aber ich habe noch einmal nachgeschaut: Es waren keine
Kampfhunde, sie durften ohnehin allein, wie sie da waren, auf so einem Weg
sitzen und miteinander reden.
Hohe Wohnkosten, die Dritte: Meine Damen und Herren, Mieterhöhungen nach
Renovierungen, dieses Stichwort ist heute auch schon gefallen. Sanierungen in
Gemeindebauten: Die Mieten verdoppeln sich, weil es keine Reserven gibt, weil
nie welche angelegt werden konnten. Die Schlichtungsstelle wird dann
eingeschaltet und muss die Miethöhe berechnen. Wir kennen das alle, es ist
nicht nur einmal passiert.
Das Problem ist jetzt an sich gar nicht so sehr, dass die Mieten derart
in die Höhe geschnalzt werden, sondern das eigentliche Problem sehe ich darin,
dass den Mieterinnen und Mietern eine Verlängerung der Frist für die
Rückzahlung nicht bewilligt wird. Jetzt sagt Wiener Wohnen natürlich: Na ja,
wenn wir die Frist zu lange ausdehnen und erstrecken, können wir wieder keine
Reserven anlegen. Das mag aus der Sicht von Wiener Wohnen richtig sein. Aber
ich finde trotzdem, dass das für die Bewohnerinnen und Bewohner, für die
Mieterinnen und Mieter und damit für die Kundinnen und Kunden, keine sehr
praktische, keine sehr praktikable und auch keine sehr soziale Vorgangsweise
ist.
Sie alle kennen ja das Bespiel, das in den Medien gewesen ist. Ich
glaube, das war in dem Fall die Leopoldauer Straße, wenn ich mich nicht irre.
Sozial ist das jedenfalls nicht. Ich weiß auch, dass in anderen Bereichen
Ratenzahlungen kaum oder nicht möglich sind, weil die Lieferfirmen nicht darauf
einsteigen. Aber daran müsste sich ja Wiener Wohnen nicht gerade orientieren,
meine Damen und Herren!
Der „Installateurskandal" ist heute auch schon genannt worden. Wenn
ich mich recht erinnere - der Herr Vizebürgermeister hat es ja angesprochen -,
gibt es jetzt diese Stelle, aber ich glaube, das liegt schon viel länger
zurück. Egal, wie dem auch sei: Ich hoffe, dass man diese Dinge in Zukunft
besser in den Griff bekommt.
Auftragsvergabe an Unternehmen mit überteuerten Preisen: Da ist
natürlich Wiener Wohnen, da ist schon auch die Gemeinde gefordert, dass hier
Lasten von Mieterinnen und Mietern von Wiener Wohnen möglichst ferngehalten
werden, dass es zu solchen offenbar kartellähnlichen Preisabsprachen der
Unternehmer gar nicht mehr kommen kann und dass Wiener Wohnen dann bitte auch,
meine Damen und Herren, die Konsequenzen zieht und die entsprechende Firma
nicht mehr als Geschäftspartner heranzieht. Denn allein aus diesem
Installateurumfeld - wenn man den Veröffentlichungen in der Presse glauben darf
- waren es immerhin zirka 62 Millionen EUR Schaden, die hier
entstanden sind und die natürlich letzten Endes von den Mieterinnen und Mietern
bezahlt werden müssen.
Es gibt ja auch Vorfälle, oder sagen wir einmal so, auch Merkwürdiges
anderer Art, eigentlich das genaue Gegenteil - habe ich gelesen und habe ich
mir auch sagen lassen - bei Tischlern, Schlossern, Fliesenlegern, worauf
Mieterbeiräte den zuständigen Stadtrat aufmerksam gemacht haben. Man braucht
sich nur die Homepages der großen Gemeindebauten in Wien anzusehen. Der
Hugo-Breitner-Hof hat eine immer aktualisierte Homepage, auch der Olof-Palme-Hof
hat eine solche.
Bei Fliesenlegerarbeiten wurden etwa 48 Aufträge an nur drei
verschiedene Bieter vergeben. 29 Mal hat es da Einsprüche gegeben. Hier ist
allerdings keine Überteuerung der Fall gewesen, sondern es ist darum gegangen,
dass mit Diskontpreisen ganz einfach andere Bieter unterboten wurden.
Diskontpreise sind natürlich günstig für Wiener Wohnen, das ist schon ganz
klar, und auch für die Gemeinde. Sie scheinen aber in den gegenständlichen
Fällen doch zu Lasten der Arbeiter der Unternehmen gegangen zu sein, wenn etwa
Akkordarbeit verlangt, aber dann doch nicht bezahlt wird.
Der Herr Vizebürgermeister hat heute gemeint, einer der großen Vorteile
sei es für Mieter und Mieterinnen von Wiener Wohnen, dass sie keine
Maklergebühren zu bezahlen hätten. Das stimmt schon, aber ich weiß noch immer
nicht, ob in manchen Fällen - Auftragsvergaben oder was auch immer -
Beratungsgebühren, Kontrollgebühren, Aufsichtskosten anfallen, die dann über
Wiener Wohnen abgerechnet werden. Hier fehlt mir jeglicher Zugang zu
detaillierten Zahlen, und hier würde ich gelegentlich um Aufklärung bitten.
Zum Personal von Wiener Wohnen einige Bemerkungen: Was die
Ordnungsberater betrifft, deren Tätigkeit ja gelobt und gepriesen wird, mit
Zahlen von Einsätzen, die in viele Tausende gehen - wie viele Einkaufswagerln
aufgefunden wurden und so weiter -, weist der Quartalsbericht 4 aus 2009
noch 13 und nicht 23 Mitarbeiter auf, wie es jetzt immer heißt. (VBgm Dr
Michael Ludwig: Das ist aufgestockt worden! Es waren 13 und sind jetzt 23!)
Ja, aber weil ich mich darauf beziehe, habe ich noch die 13, denn sonst heißt
es, ich weiß nicht, wie viele Mitarbeiter Ordnungsberater sind.
Es wurde knapp 4 000 Mal von Ordnungsberatern
festgestellt, dass das Reinhaltegesetz verletzt wurde. Interessanterweise wurde
aber keine einzige Organverfügung ausgestellt, das ist schon bemerkenswert.
Bemerkenswert ist auch, dass diese 13 Mitarbeiter - das heißt, 13 waren ja nie
unterwegs, es sind normalerweise 10 unterwegs - im Berichtszeitraum des letzten
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