Gemeinderat,
59. Sitzung vom 29.04.2010, Wörtliches Protokoll -
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Aufzugssystem, das zum Großteil in Wien funktioniert hat, die sogar,
würde ich meinen, in meinem Haus und in anderen wirklich historisch wertvolle
Aufzüge sozusagen dem Müll überantwortet hat, obwohl sie betriebsfähig gewesen
sind, in Ordnung gehalten wurden und in keiner Weise (GR Dr Kurt
Stürzenbecher: ... die Sicherheit gegeben!), in keiner Weise in
irgendeiner Form gefährdend gewesen sind. Dass das hier durchgeführt wird, ist
ein bedauerlicher Zwangsmechanismus, der uns von der EU wieder einmal
aufgezwungen wird. Man sieht, die greifen in die Lebensbedingungen bis zu den
Knackwürsten und eben auch bei den Aufzügen ein.
Das heißt also, es ist ein unglaublicher Durchgriff, der gegen die Interessen
des Großteils der Wiener Mieter gerichtet ist. Wenn jetzt nämlich ein Hausherr,
ein Hausbesitzer schlicht und einfach nicht das nötige Geld hat, dann lässt er
den Aufzug stehen und baut keinen. Man kann ihn nicht zwingen, einen Lift
einzubauen, das geht ja nicht. Daher glaube ich, es wäre von Wert, in
irgendeiner Form eine eigene Schiene einer Förderung zu installieren, wodurch
ein Anreiz geboten wird, dass in den meistens zu schlecht funktionierenden
Häusern, wo solche Lifte vorhanden sind, ein Liftumbau auch mit einer gewissen
Förderung durch die Stadt Wien stattfinden könnte. Das hielte ich für eine
wichtige und gute Sache.
Was möchte ich noch sagen? - Das meiste habe ich schon gesagt. Ja, die
Wiederaufnahme des Gemeindewohnungsbaus hielte ich für eine wichtige Sache. Wir
glauben - das wissen Sie auch, und wir alle wissen das -, es wird in Wien
natürlich ein deutlicher Bedarf an Wohnneubauten gegeben sein, durch
Zuwanderung, durch die demographischen Veränderungen in Richtung
Ein-Personen-Haushalte und vieles mehr. Daher wäre eine Wiederaufnahme des
Gemeindewohnungsbaus anzustreben, aber eben, wie wir glauben, auf einer Basis
des Kategoriemietzinses, der für sozial Schwache auch in irgendeiner Form
gesichert und berechnet werden kann.
Ich habe diese Richtlinie und das entsprechende österreichische Gesetz
hier. Man kann nur sagen, es wäre ganz, ganz wertvoll. Es sind sicher viele,
vielleicht tausende Häuser in Wien davon betroffen und hunderttausende Mieter,
die dann vielleicht in den 5. Stock hinaufzappeln müssen, weil entweder
keine entsprechenden Mittel vorhanden sind oder sie nicht ausgegeben werden.
Noch etwas, bitte schön: Es ist eigentlich, wenn ein Hausherr, ein
Hausbesitzer in seinem Haus Rücklagen gebildet hat und nun gezwungen wird, sie
für eine völlig unnötige EU-Richtlinie und -Gesetzgebung auszugeben, anstatt
sie vielleicht für Sanierungsarbeiten im Haus oder für wertvollere Tätigkeiten
zu verwenden, eine völlig sinnlose Geldausgabe. Da werden letztlich auch die
Gelder der Mieter, die da drinstecken, ausgegeben. Ich glaube daher, dass es
von hohem Wert wäre, wenn wir zu dem Schluss kämen, hier eine Förderschiene
einzurichten, um diese sich abzeichnenden Missstände, aus denen ein Problem
werden wird, einer Lösung näherzubringen. (GR Dr Herbert Madejski:
... werde einen Vorschlag machen!)
Noch etwas möchte ich kurz ansprechen, und zwar die Postkästen. Ich habe
da von verschiedenen Seiten - diese Dinge sind auch Ihnen zugegangen - die
Feststellung bekommen, dass in viele Briefkästen, auch solche der Gemeinde
Wien, eine dritte Person jederzeit hineinlangen und herausholen kann, was sie
will. Es werden Kreditkarten ohne Einschreiben übermittelt, sozusagen eben ein
Brief mehr, es werden Geldbeträge übertragen, es wird das und das und das übertragen,
und es ist der Zugriff dritter Personen in einen Großteil der Briefkästen auch
der Gemeinde Wien jederzeit möglich.
Ein Mieter hat sich an Sie gewandt, und er wurde insofern informiert:
„Wiener Wohnen informierte uns, dass in den Jahren 2005 und 2006 eingebaute
Briefkästen den Anforderungen der ÖNORM und der im Juli 2003 im Nationalrat
beschlossenen Novelle zum Postgesetz entsprechen. Diese Briefkästen entsprechen
auch den Richtlinien der EU. Der Einbau der von Ihnen gewünschten Entnahmesicherung
ist nicht erforderlich, um diesen gesetzlichen Vorgaben zu entsprechen. Die
Anbringung von zusätzlichen“, heißt es dann, „Entnahmesicherungen wird daher
nicht von Wiener Wohnen veranlasst.“ - Sie müssen sie also, auf gut Deutsch,
selber zahlen.
Es gibt dann ein gleichlautendes Schreiben von Wiener Wohnen, die
EU-Richtlinie sagt auch nichts Neues. Aber in der Novelle zum Postgesetz 1997,
die vor einiger Zeit herausgekommen ist, steht im § 14 Abs 3: „Die
Brieffachanlage muss so beschaffen sein, dass jedenfalls die Abgabe von
Postsendungen ..., ausgenommen Pakete, über einen ausreichend großen
Einwurfschlitz ohne Schwierigkeiten gewährleistet ist und die Sendungen vor dem
Zugriff Dritter geschützt sind."
Das sind sie im Gemeindebau nicht - natürlich auch im Privathausbereich
nicht -, aber ich fordere Sie auf, dafür Sorge zu tragen, dass diesen
Missständen Einhalt geboten wird, und als Hausherr, der Sie zuständig sind für
die Postkästen und deren Errichtung, eine Schutzvorrichtung einzurichten, um
diese Dinge zu verunmöglichen. Es geht nicht, dass irgendein Dritter das
abstieren kann - oder was auch immer passiert, wir wollen niemandem etwas
unterstellen -, dass hier Diebstahl möglich ist, weil einfach falsche Kästen
falsch montiert, ohne Schutz errichtet werden, wofür die Hausinhabung - das
heißt, die Gemeinde Wien, das heißt, Sie - zuständig ist. Ich bitte um klare
Änderung dieser Verhältnisse. (Beifall
bei der FPÖ.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Als Nächster am Wort ist Herr
StR Ellensohn. - Bitte.
StR David Ellensohn:
Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Meine Damen und Herren!
Das Augenmerk in Wien auf die Mieten zu legen, halte ich grundsätzlich
einmal für eine gute Idee und für ein wichtiges Thema. StR Ludwig hat mir
selber quasi den Ball aufgelegt und gesagt: Schauen wir uns nicht nur den
Gemeindebau an, sondern schauen wir uns insgesamt die Wohnsituation an, nämlich
auch die Wohnungen außerhalb. Drei Viertel sind ja nicht Gemeindebauten,
deswegen werde ich auch über beide Bereiche sprechen.
Mieten sind in Wien - das belegen ja alle Studien, da
braucht man nicht bei den GRÜNEN nachzufragen - für
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