Gemeinderat,
59. Sitzung vom 29.04.2010, Wörtliches Protokoll -
Seite 76 von 89
sagen, dass diese Maßnahme eine sehr stark präventive Wirkung hat und
dass die Schadensfälle jetzt sehr stark zurückgegangen sind.
Zur Frage Waschküchenbetriebsordnung und zum neuen System „naTÜRlich
sicher", das wir eingerichtet haben, auch hier vielleicht noch einmal der
Hinweis darauf, warum das überhaupt notwendig geworden ist - auch wenn Sie es
nicht so gern hören -: Ab dem Jahr 2000 und der Abschaffung des
Hausbesorgergesetzes war es schwieriger, die Mieterinnen und Mieter auch im
Bereich der Nutzung der Waschküchen zu begleiten. Wir haben bemerkt, dass es
hier Unzufriedenheit von Mieterinnen und Mietern gegeben hat, und haben, wie
ich meine, sehr schnell reagiert.
Ich habe ein System anbieten können, das meiner Ansicht nach sehr
transparent ist, das sehr leicht zugänglich ist und nicht nur den Vorteil hat,
dass es mehr Sicherheit in der Waschküche dadurch gibt, dass nur mehr jene
Person, die zu dieser Zeit die Waschküche gebucht hat, in der Waschküche sein
kann. Das heißt, neben diesem Sicherheitsaspekt gibt es einen finanziellen
Aspekt, nämlich dass wir die Nutzung der Waschküche, die verwendete Energie und
die Kosten, die damit entstehen, direkt mit der Miete abrechnen, ohne dass es
einen zusätzlichen personellen oder organisatorischen Aufwand gibt, sodass wir
hier mit sehr schmaler Verwaltung ein gutes System haben, das gleichzeitig ein
sehr gutes Verrechnungssystem für geleistete Arbeiten und Energiekosten ist.
Wir haben - insbesondere die Wiener Wohnen Haus- und Außenbetreuung GmbH
- bis zum heutigen Tag 1 200 Waschküchen mit diesem neuen
Waschküchenabrechnungssystem ausgestattet. Für das heurige Jahr sind zumindest
1 000 weitere Waschküchen vorgesehen. Wir haben uns prinzipiell
vorgenommen, dass wir alle Waschküchen umrüsten wollen, außer dort, wo
Mieterinnen und Mieter das ausdrücklich nicht wollen. Auch das gibt es, dass es
in der Hausgemeinschaft ein selbstregulierendes System gibt, da wollen wir
niemanden zu etwas zwingen. Aber sonst würden wir in allen Waschküchen dieses
neue System einrichten.
Zu Ihrer Frage 10 - wie viele Institutionen, die Wiener Wohnen
unterstellt sind, sind für die Anliegen der Mieter zuständig? - kann ich Ihnen
im Wesentlichen drei Einrichtungen nennen. Das sind zum einen die
Ordnungsberaterinnen und Ordnungsberater, die eine Organisationseinheit
innerhalb von Wiener Wohnen darstellen, deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
auf die Einhaltung der Hausordnung zu achten haben und etwaige Übertretungen nach
dem Wiener Reinhaltegesetz ahnden können.
Die zweite Einrichtung wäre die Stadt Wien - Wiener Wohnen Kundenservice
GmbH, eine Tochtergesellschaft der Stadt Wien, welche das Callcenter betreibt,
das ja an 365 Tagen jeweils 24 Stunden lang erreichbar ist. Auch da würde ich
Sie einladen, mir einmal eine vergleichbare Einrichtung irgendwo anders - im
privaten Hausbereich oder wo auch immer - zu nennen. Es gibt also wirklich ein
sehr hohes Serviceangebot für die Mieterinnen und Mieter in den Gemeindewohnungen.
Die dritte Einrichtung ist die Wiener Wohnen Haus- und Außenbetreuung
GmbH, eine Tochtergesellschaft der Stadt Wien, welche die Geschäftsbereiche
Hausbetreuung, Grünflächenbetreuung und das Waschküchensystem „naTÜRlich
sicher" abdeckt.
Welche konkreten Aufgaben haben diese Institutionen? - Da kann ich auf
die Frage 10 verweisen, wo ich das schon dargestellt habe.
Zur Frage 12, der Frage nach der Zweckbindung der
Wohnbauförderungsmittel: Da tun wir uns in Wien sehr leicht, denn wir haben
auch in der Vergangenheit diese Zweckbindung nicht benötigt. Wir haben auch in
der Zeit, als noch der Finanzausgleich für die Zuteilung der
Wohnbauförderungsmittel zuständig war, diese zugeteilten Mittel ausschließlich
für den Wohnbau ausgegeben, im Unterschied zu anderen Bundesländern, das muss
man fairerweise auch sagen.
Wir haben nicht nur diese Mittel aus dem Finanzausgleich verwendet,
sondern auch als Stadt Wien noch einmal namhafte Beträge draufgelegt. Im
vergangenen Jahr waren das fast 150 Millionen EUR, die wir als Stadt
zusätzlich eingebracht haben, um den geförderten Wohnbau zu unterstützen. Das
ist ja auch der Grund dafür, dass wir die Wohnbauleistung in Wien deutlich
erhöhen konnten; auch das im Unterschied zu den meisten anderen Bundesländern.
Zu Ihrer Frage 13 nach einer Förderschiene für Lifteinbauten darf ich
darauf verweisen, dass ich bereits im Rahmen der Sanierungsverordnung 2008 eine
entsprechende Unterstützung für die Nachrüstung bestehender Aufzugsanlagen
festgelegt habe, wodurch wir einen nichtrückzahlbaren Einmalzuschuss in der
Höhe von 40 Prozent der Kosten gewähren können. Sollte die Nachrüstung
fremdfinanziert werden - was auch bei vielen privaten Wohnhäusern der Fall ist
-, so kann ein nichtrückzahlbarer Annuitätenzuschuss im Ausmaß von jährlich
4 Prozent bei einer Darlehenslaufzeit von 10 Jahren gewährt werden. Das
ist, wie ich meine, ein jetzt schon bestehendes umfassendes und sehr gutes
Angebot an alle Hauseigentümer, die eine entsprechende Aufzugsanlage umrüsten
müssen.
Die 14. Frage habe ich einleitend schon ein bisschen angesprochen.
Wenn Sie fragen, was die SPÖ tut, um wieder zu einem Hausbesorgergesetz zu
kommen, finde ich das fast ein bisschen kühn, weil ja die FPÖ die Abschaffung
mit beschlossen hat. Ich kann also nicht müde werden, das zu erwähnen. Aber
dass Sie dann selbst noch fragen, was wir machen, um das Hausbesorgergesetz
wieder einzuführen, halte ich wirklich für eine gute Pointe. (Zwischenrufe
bei SPÖ und FPÖ.)
Ich könnte da jetzt eine Fülle von Maßnahmen
anführen, die wir gesetzt haben, nicht zuletzt auch die, dass wir den
Wienerinnen und Wienern im Rahmen der Volksbefragung eine Frage gestellt haben
und diese mit ungeheurer Mehrheit für eine Möglichkeit, wieder
Hausbesorgerinnen und Hausbesorger einzustellen, gestimmt haben. Ich habe auch
meine Vorschläge dem zuständigen Bundesminister Rudolf Hundstorfer vermittelt.
Wir haben das gemeinsam in der Öffentlichkeit dargestellt, und ich
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular