Gemeinderat,
59. Sitzung vom 29.04.2010, Wörtliches Protokoll -
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von den unterschiedlichen Energieträgern, also Gas, Strom, Fernwärme,
Festbrennstoffe, und den unterschiedlichen Wirkungsgraden. Aber was man
insgesamt sagen kann - wenn ich diese Palette ein bisschen ausdifferenzieren
darf -, ist, dass die thermisch-energetischen Sanierungsmaßnahmen maßgeblich
dafür verantwortlich sind, dass wir in diesen Bauten eine Reduktion von rund 50
bis 70 Prozent des Heizwärmebedarfes haben. Das habe ich auch im persönlichen
Gespräch mit vielen Mieterinnen und Mietern so kommuniziert bekommen.
Wenn ich hier einen Kostenvergleich anstellen darf - denn das ist ja im
Endeffekt auch das Wichtige für die Mieter, weil sie sagen: Was bleibt unterm
Strich übrig, und was kann ich mir ersparen? -, so kann man sagen, dass es beim
Passivhaus in etwa 230 EUR pro Jahr im Vergleich zu einem
Niedrigenergiehaus sind. Im Vergleich zu einem 70er Jahre Haus, das ohne
Sanierung beheizt wird, macht das sogar 700 bis 900 EUR aus. Das ist also
eine doch deutliche Kostenersparnis.
Wenn ich das jetzt noch in die technischen Daten umrechne - ich weiß,
Sie sind immer auch sehr an technischen Kennzahlen interessiert -, so kann man
sagen, es beträgt der Heizkostenbedarf 15 Kilowattstunden im Passivhaus
und 35 bis 45 Kilowattstunden im Niedrigenergiehaus. Vergleicht man das mit
einem unsanierten Haus aus den 70er Jahren, so sind das zwischen 120 und
200 Kilowattstunden pro Jahr und Quadratmeter. Man sieht, auch das ist ein
sehr deutlicher Unterschied.
Wenn man sich jetzt noch anschaut, was wir im Bereich der Ökologie an
Vorteilen haben - das wäre jetzt der wirtschaftliche Vorteil, aber es gibt ja
auch im Bereich des Klimaschutzes durch den Einsatz der Thewosan-Sanierung und
der Passivhausqualität große Vorteile -, so ist es vielleicht interessant,
darauf hinzuweisen, dass wir durch die Thewosan-Sanierung und die
Sockelsanierung im Jahr 2009 rund 280 t CO2 einsparen
konnten. Das entspricht dem Treibhausgasausstoß von rund 70 000
Mittelklassewagen. Es ist also schon auch ein deutlicher Beitrag zum
Klimaschutzprogramm unserer Stadt und hat zwei Vorteile, einen wirtschaftlichen
für die Mieterinnen und Mieter sowie für uns alle im Rahmen des Klimaschutzes
eine sehr starke Reduzierung der Schadstoffemissionen.
Ich möchte anhand dieses Beispieles auch zeigen, dass wir im privaten
Sanierungsbereich, aber auch im Bereich der Gemeindebauten hier Maßnahmen
setzen und was man bei der Heizwärme konkret einsparen kann. Ich nehme ein
Beispiel aus dem 13. Bezirk, weil ja Kollege Dworak im Zuge der Diskussion
auch noch drankommt, ein Objekt aus dem Mariensteig. Dort haben wir eine
thermisch-energetische Sanierung durchgeführt - also Wärmedämmung der Fassaden,
Einbau von Holz-Alu-Fenstern, Wärmedämmung des Flachdachs und vieles andere
mehr -, und wir konnten dort eine Heizwärmereduktion von rund 65 Prozent
erzielen. Das ist, wie ich meine, auch für die Mieterinnen und Mieter eine
schöne Angelegenheit, das haben wir auch mit den Maßnahmen des Wohnfonds Wien unterstützt.
Ein zweites Beispiel aus dem Bereich der Gemeindebauten/Wiener Wohnen
kommt aus dem 12. Bezirk, vom Schöpfwerk, wo wir die Sanierung bereits zu
einem Teil abschließen konnten, wo wir das Hochhaus Am Schöpfwerk 31 zur
Hälfte fertig saniert haben und wo es uns gelungen ist, durch die
Wärmedämmfassade, den Einbau von Holz-Alu-Wärmeschutzfenstern, die Aufbringung
einer Wärmedämmung bis zu 26 cm und vieles andere mehr eine Reduktion des
Heizwärmebedarfs zwischen 50 und 60 Prozent - im Hochhaus 51 Prozent,
in der Zanaschkagasse, also im Oktogon, 57 Prozent - zu erzielen. Da sieht
man ganz deutlich, auch anhand von konkreten Beispielen, dass diese Maßnahmen
deutlich greifen, und diese wollen wir ausbauen.
Auch hier möchte ich in diesem Zusammenhang eine Forderung an die
Bundesregierung stellen. Mir hat es sehr gut gefallen, dass die Bundesregierung
im vergangenen Jahr eine Unterstützung bei der Thewosan-Sanierung angeboten
hat, die auch sehr stark nachgefragt war, die allerdings einen besonderen
Vorteil für Einfamilienhäuser vorgesehen hat, indem nämlich das Objekt, das für
die Finanzierung herangezogen worden ist, das einzelne Haus war. Ich werde in
den nächsten Tagen verstärkt von der Bundesregierung fordern, dass, wenn es
wieder eine solche Unterstützung gibt - und das würde ich sehr befürworten -,
diese auch auf die Wohnung ausgeweitet wird. Das wäre ein großer Vorteil für
den mehrgeschoßigen Wohnbau und würde bedeuten, dass wir in Wien auch mehr
Möglichkeiten hätten, finanzielle Unterstützung für unsere Projekte von Seiten
des Bundes zu bekommen. (GRin Henriette Frank: Wäre das dann Innendämmung?)
Nein, ich denke da nicht so sehr an Innendämmung, sondern ich denke
daran, dass wir dadurch die Möglichkeit hätten, verstärkt mehrgeschoßige
Wohnbauten auch mit Unterstützung des Bundes zu sanieren. Die Innensanierung
ist ein Thema, das wir auch im Rahmen der Wohnbauforschung und im Rahmen des
Wohnfonds praktizieren. Das hat natürlich Nachteile gegenüber der Außendämmung,
ist aber eine Möglichkeit vor allem bei denkmalgeschützten Gebäuden, überall
dort, wo es eine reich gegliederte Fassade gibt, trotzdem Maßnahmen zu setzen.
Hier haben wir einige Experimente im Laufen, die wir auch wissenschaftlich
begleiten.
Zur 6. Frage und Ihrem, wie ich meine, doch etwas polemischen Hinweis
darauf, dass wir die Gemeindebauten zu wenig sanieren oder nicht in dem Ausmaß,
wie Sie sich das vorstellen, möchte ich dem doch gegenüberstellen, dass Sie
dann, wenn wir sanieren, sehr oft kritisieren, dass wir auch die Mieterinnen
und Mieter in diesen Sanierungsprozess einbeziehen, und zwar nicht nur - wie
wir das durch Informationsveranstaltungen tun - ideell, sondern natürlich auch
so, dass es hier einen gewissen materiellen Beitrag zu geben hat.
Aber wir haben insgesamt die Sanierungsleistung bei
Wiener Wohnen deutlich angehoben. Wir haben uns vorgenommen, dass wir pro Jahr
80 Sanierungsprojekte mit in etwa 8 000 sanierten Wohneinheiten umsetzen.
Wir werden dieses Ziel im heurigen Jahr übererfüllen, im heurigen Jahr haben
wir uns an die 10 000
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