Gemeinderat,
59. Sitzung vom 29.04.2010, Wörtliches Protokoll -
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man da sehr nahe heranrücken. Obwohl ich jetzt in Vorgesprächen erfahren
habe, dass man die Grundstücksgrenze ein bisserl verschiebt und dadurch ein
bisserl weiter davon wegrückt, ist man doch sehr nahe an diesem bestehenden
Wohnbau dran. In Kombination mit der ungeeigneten Lage für das Pflegeheim ist
das für uns Grund genug, diesen Plan abzulehnen.
Ich habe aber nichtsdestotrotz einen Abänderungsantrag eingebracht,
damit man zumindest dieses eine Problem vermindert, dass man eben den Nachbarn
da eine Wand entgegenstellt. Auch wenn es, wie ich eben erfahren habe, keine
Feuerwand ist, sondern auch Fensterflächen drinnen sind, wird es trotzdem
ziemlich finster. Das heißt, es ist eben der Vorschlag, mit dem Gebäude vom
Bestand abzurücken.
Der zweite Vorschlag bezieht sich auf den Spielplatz. Da soll in der
jetzt noch mit g bezeichneten Fläche eine höhere Schutzwidmung vorgesehen
werden. Ich finde es auch etwas hinterfragenswürdig, wenn schon im Akt steht,
dass der bestehende Spielplatz von den Kindern der neu dazukommenden Familien
dann auch genutzt werden soll. Ich würde mir da doch einen ein bisserl
großzügigeren Umgang für die Kinder unserer Stadt wünschen und sagen, wenn man
eine neue Wohnhausanlage errichtet, soll auch ein neuer Kinderspielplatz
geschaffen werden.
Ich bitte daher, meinem Abänderungsantrag zuzustimmen. – Danke. (Beifall
bei den GRÜNEN.)
Vorsitzender GR Mag Thomas Reindl: Zu Wort gemeldet
ist Herr GR Hoch. Ich erteile es ihm.
GR Alfred Hoch (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien):
Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Damen und Herren!
Während es in der letzten Flächenwidmung gegen die Landwirtschaft
gegangen ist, geht es diesmal gegen die Wirtschaft.
Das Plangebiet liegt im Kreuzungsbereich der A22 Anschluss Brünner
Straße nördlich der SCN, und da gibt es ein Betriebsbaugebiet, das in der
jetzigen Fassung des Flächenwidmungsplanes von 70 auf 50 Prozent
verkleinert wird. Und etwas, was für mich sehr seltsam ist: Diese Fläche ist
eingebettet zwischen Bahntrasse, Autobahn und angrenzenden Betriebsflächen.
Zudem wurde in der Betriebszonenanalyse, die da immer so hoch gelobt wird in
diesem Saal, genau dieses Gebiet von der Gemeinde Wien als besonders
erhaltenswert tituliert. Nichtsdestotrotz – es haben auch die Vorgespräche
keine Änderung ergeben – wird jetzt dieses Betriebsgebiet von 70 auf
50 Prozent verkleinert, und das ist für uns nicht tragbar.
Daher lehnen wir auch diese Flächenwidmung ab. – Danke. (Beifall bei
der ÖVP.)
Vorsitzender GR Mag Thomas Reindl: Zu Wort gemeldet
ist Herr GR Ing Peterka.
GR Ing Christian Peterka (Sozialdemokratische
Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Sehr geehrter Herr
Vorsitzender! Sehr geehrte Damen und Herren des Gemeinderates!
Dieses gegenständige Flächenwidmungsverfahren ist, wie die Vorredner
schon gesagt haben, in Floridsdorf im 21. Bezirk und umfasst das
Baugebäude Trillerpark. Das ist ein Vervollständigungsprojekt für ein Gebäude,
das bereits in den 90er Jahren errichtet worden ist. Es hat dort einen großen
Einkaufsmarkt gegeben, der abgerissen worden ist. Jetzt ist dort eine
brachliegende Fläche, und laut dem Stadtentwicklungsplan soll dieses Grundstück
entsprechend aufgewertet werden. Das Gebiet ist verkehrsmäßig sehr, sehr gut
erschlossen. Es fahren dort die Straßenbahnlinien 31 und 30, es fährt dort
der Autobus 36A, es fährt dort in unmittelbarer Fußläufigkeit die
Schnellbahn, und es ist auch, wie der Herr Kollege Hoch bereits gesagt hat, von
einem hochrangigen Straßennetz umfasst, das ist die Auffahrt Lundenburger Gasse
zur A22. Es befinden sich dort auch einige Gewerbe- und Fachmärkte, die
ebenfalls fußläufig erreichbar sind, Schulen sind in der Nähe – Volksschule,
Kooperative Mittelschule und allgemeinbildende höhere Schulen –, die einerseits
zu Fuß, aber andererseits auch mit Fahrrad und mit Autobus erreichbar sind.
Sehr
geehrte Damen und Herren! Dieser Planentwurf stellt somit die Fortentwicklung
des Stadtentwicklungsplans 05 dar, Achse Brünner Straße. Wir von den
Sozialdemokraten legen besonders darauf Wert, dass hier Arbeit, Wohnen und
Grünfläche sehr komprimiert betrachtet werden. Das ist in diesem Projekt sehr
gelungen.
Es
ist auch so, dass dort ein gewachsener Wald ist, ein so genannter Wohlfahrtswald,
der sich in den vergangenen Jahren zu einem richtigen Wald entwickelt hat,
weshalb die MA 22 diesen Wald bereits in einen Biotopvernetzungsplan mit
eingebunden hat. Der Stadtplanung war es daher wichtig, dieses hochwertige
Projekt zu definieren mit, wie gesagt, Arbeitsplätzen, Wohnen und Grünraum.
Wir
werden den Antrag, den die Grünen
eingebracht haben, ablehnen. Die Frau GRin Gretner hat es selbst schon
beantwortet. Es ist nicht so, wie es in ihrem Antrag steht, dass dort eine
Feuermauer errichtet wird, sondern es wird dort eine Mauer errichtet werden, in
der es auch Fenster gibt.
Darüber
hinaus darf ich erwähnen, dass die Bezirksvertretung das einstimmig beschlossen
hat – auch mit den Stimmen der Grünen
–, und es wurde in den Stellungnahmen des Bezirkes sehr wohl darauf Bedacht
genommen, dass die Grundkörper dieser beiden Wohnbauten reduziert werden. Das
ist auch im Plan so gedacht. Es wurde vom Bezirk auch ersucht, dass die
Belichtung noch einmal untersucht werden soll, und auch da ist es auf Grund der
Untersuchungen gemäß den Baurichtlinien des Österreichischen Institutes für
Bautechnik, Punkt 9, gewährleistet, dass diese Beleuchtung richtig und
gesetzlich vollzogen wird.
Darüber
hinaus hat auch der Bauwerber freiwillig eine Reduzierung von 26 m Bauhöhe
auf 17 m Bauhöhe erwirkt, und auch das führt dazu, dass die Beleuchtung in
diesem Wohnkomplex ausreichend durchgeführt werden kann.
Was den Lärmschutz betrifft, den die Vorredner
angesprochen haben, wird eine Lärmschutzwand mit einer
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