Gemeinderat,
59. Sitzung vom 29.04.2010, Wörtliches Protokoll -
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überzeugen, dass das dann ... (GR Dkfm Dr Fritz Aichinger:
Bei der Eröffnung werden Sie in der ersten Reihe stehen!) Es sind alle
Wiener zur Eröffnung eingeladen, Kollege Aichinger. Also kein Problem. Alle
Wiener! Es hat ja gerade die Debatte über Werbung gegeben, und da ist davon
gesprochen worden: Bitte genug Medien, die das auch entsprechend mitteilen! Da
werden dann sicher alle in der ersten Reihe fußfrei stehen.
Aber kommen wir wieder zu der fachlichen Situation. Gerade dort ergibt
sich aus meiner Sicht eben diese Querverbindung – und es ist eine
Querverbindung – und somit nicht die Notwendigkeit, diese Geschichte in die
Hauptstraßen A einzugliedern. Wobei ich eines bemerkenswert finde: Die
Stellungnahme aus dem 22. Bezirk hat kein Problem damit gehabt und hat das
nicht so gesehen. Jetzt verstehe ich natürlich schon, da gibt es einen roten
Bezirksvorsteher, da muss man halt für Schwarz ein bisschen etwas einbringen.
Das ist Wahlkampfgeplänkel im Vorfeld. Soll so sein.
Damit komme ich natürlich zu einem Bezirk, wo Sie eine
Bezirksvorsteherin haben, eine aus Funk und Fernsehen. Vielleicht kann sie dann
am 2. Oktober auch die notwendigen Fernsehauftritte für Ihre Fraktion
planen, wo es um den Neuen Markt geht. Also gerade der Neue Markt mitten in der
Innenstadt soll nach Ihrem Dafürhalten die Aufwertung zur Hauptstraße A
bekommen. Wobei ja ein Teil des Neuen Marktes – nicht alles, aber ein Teil des
Neuen Marktes – auch eine Parkplatzsituation hat und auch eine
verkehrsberuhigte Situation. Jetzt sind sehr viele Schanigärten dort.
Ich habe mir, weil es der 1. Bezirk ist und eine Bezirksvorsteherin
Ihrer Fraktion, Kollege Gerstl, extra noch einmal das Datum heraussuchen
lassen. Da wurde die ganze Geschichte dem Bezirk vorgelegt, und der
1. Bezirk hat per E-Mail am 28.12.2009 – also schon vor einiger Zeit,
sogar noch bevor die ganze Geschichte im Ausschuss war – keinen Einwand zu
dieser Hauptstraßenverordnung mitgeteilt.
Kollege Gerstl, das Thema ist, dass Ihre Bezirksvorsteherin das gemacht
hat. Ich verstehe schon, dass man ab und zu die Kollegin Stenzel aus der
Inneren Stadt nicht ganz versteht, sogar in ihrer eigenen Fraktion wird sie
nicht immer verstanden, aber wir nehmen natürlich zur Kenntnis, dass das auch
eine Entscheidung des 1. Bezirkes war.
Vielleicht auch eine Bemerkung zum Kollegen Maresch. Danke für dein
Schlussstatement. Ich habe mich extra in die erste Reihe gesetzt, denn ich habe
es erwartet – das heißt, du hast mir angekündigt, heute wird es sein –, damit
ich es nicht nur im Protokoll lesen kann, sondern dass ich es ganz besonders
höre.
Kollege Maresch, in den letzten 20 Jahren wurden knapp
107 Millionen EUR aus dem Zentralbudget für die Hauptstraßen A
ausgegeben – im Sinne der Bezirke. Und was mich überhaupt nicht schreckt, ist
die Tatsache, dass du herumläufst und sagst: 31 m, das muss fast eine
Autobahn werden. Ich sage dir ganz offen, ich bin froh, dass ich in meiner
Leopoldstadt, wo ich politisch zu Hause bin, einen Straßenteil habe, der
32 m breit ist, also sogar um 1 m mehr, und zwar in der
Vorgartenstraße, um eben die Distanz zwischen den Häusern auch entsprechend
darzustellen. Und über die Ringstraßenbreite brauchen wir zwei nicht zu
diskutieren. (GR Mag Rüdiger Maresch: Vierstreifig!) Nein, du musst dir das anschauen. Ich
war gestern dort. Von den vier Streifen hast du einen Parkstreifen rechts und
links. Du hast auch bereits markierte Fahrradstreifen, vielleicht hast du das
noch nicht gesehen. Es geht ja dort direkt der Bike-City-Radweg vorbei. Aber
wir können gerne einen Radausflug dorthin machen (GR Mag Rüdiger Maresch: Gern!), und ich kann dir gerne auch
zeigen, wie es dort ausschaut.
Darum geht es also, derartige Straßen zu machen, und die B228, über die du
gesprochen hast, bedeutet ja nur, dass dort auch derzeit keine
Erschließungsstraße ist. Oder ist das falsch? Das heißt, es gibt dort derzeit
keine Erschließungsstraßen, es werden aber ... (GR Mag Rüdiger
Maresch: Es ist eine vierstreifige Straße! Schau dir das genau an!) Kollege Maresch, das hat mit der
Autobahn nichts zu tun, denn bei einer Autobahn würde man nicht rauf- und
runterfahren und dazwischen, sondern da geht es darum, dass die Möglichkeit
besteht, auch die Bezirksteile Simmering auf einfachem Weg zu verbinden. (GR Mag Rüdiger Maresch: Es ist aber
wie eine Autobahn!)
Wenn wir dort, wie du es nämlich verlangst, keine Straße machen – legen
wir uns jetzt nicht auf den Terminus Hauptstraße oder Erschließungsstraße fest
–, bedeutet das für die Bewohner, die süd-westlich des Gasometers leben, dass
sie in den Bezirksteil Simmering nur über die Autobahn oder über die große
Runde – glaube mir, ich kenne das, ich habe mit den Gärtnern zu tun gehabt –,
das heißt, über die Erdberger Lände – dort heißt sie auch noch immer Erdberger
Lände – fahren müssen, um in Simmering dorthin zu kommen, wo die Geschäfte
sind, wo sich der Lebensmittelpunkt der Simmeringerinnen und Simmeringer
befindet.
Das heißt, du versuchst nur, uns hier einzureden, dass da schon eine Planung
ist, und wirfst auch der SPÖ vor, sie hat zugesagt, dort keinen Ausbau zu
machen. Zum Ausbau haben wir nicht Nein gesagt, aber zur Form des Ausbaues
haben wir gesagt, nicht als Hochleistungsstraße, sondern als entsprechende
Verbindungsstraße. Das ist für die Bewohner von Alt-Simmering, wie es dort
heißt, ganz ein wichtiger Teil und sollte auch stattfinden. Über die Planung
und die Ausgestaltung et cetera sollte man sicher auch reden, und es wurde ja
auch ausgemacht, dass die Simmeringerinnen und Simmeringer entsprechend
eingebunden werden. (GR Mag Rüdiger
Maresch: Bei was denn?)
Ich kann dir nur eines empfehlen: Nicht jede Straße muss rechts oder
links mit 4,5 m hohen Schallschutzwänden ausgestattet werden. Das sind die
Grünen, die gerne Schluchten bauen
und ausgestattete Straßen haben wollen mit Schallschutzwänden rechts und links.
(GR Mag Rüdiger Maresch: Ihr baut
so!) Du weißt ganz genau, worauf ich anspiele: auf die UVP.
In diesem Sinne, meine Damen und Herren, würde ich
meiner Fraktion empfehlen, dem Abänderungsantrag
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