Gemeinderat,
59. Sitzung vom 29.04.2010, Wörtliches Protokoll -
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investiert und gerade auch im Bereich der MAG ELF ist es
unbestritten, dass wir noch weiter im Bereich zum Beispiel des
Pflegefamilienrekrutings immer wieder auch in Öffentlichkeitsarbeit investieren
müssen. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Danke. Die
4. Zusatzfrage wird von GR Dipl-Ing Margulies gestellt.
GR Dipl-Ing Martin Margulies (Grüner Klub im
Rathaus): Ich stehe nicht an festzustellen, dass es immer wieder die eine
oder andere wirklich sinnvolle Werbekampagne gibt. Die
Pflegefamilienwerbekampagne war so eine, war von den geschaltenen Sujets
weitaus geringer als sämtliche, die in meinen Augen nur zum Anfüttern der
Medien dienen. Aber die Pflegefamilienkampagne war tatsächlich eine, wo ich
glaube, dass es sinnvoll war, die Menschen zu informieren. Es gibt auch keinen
direkten Zugang wie bei anderen Möglichkeiten und wo tatsächlich die Person des
Stadtrates nicht im Vordergrund gestanden ist, sondern der Informationsgehalt.
Anders verhält es sich meines Erachtens bei den von Ihnen angesprochenen
Kindergartenplätzen. Es geht um den verpflichtenden Kindergarten im Bereich der
Fünfjährigen. Da könnte man erheblich günstiger und billiger die Menschen
mittels brieflichen Hinweises, et cetera erreichen. Aber die andere Problematik
im Bereich der Kindergärten ist, Sie verweisen auf Kindergärtenplätze, die es
für Dreijährige gegenwärtig nicht mehr gibt und gleichzeitig fehlt das Geld für
den Ausbau der Kindergärten. Insofern ist es bedauerlich, wenn in Relation mehr
auf die Werbung gesetzt wird und weniger auf die qualitative Ausgestaltung.
Aber jetzt zur Frage, ganz konkret: Haben Sie vor, im Zuge des PID,
ähnlich wie bei der Werbekampagne zur Volksbefragung, wo ja versucht wurde,
nicht nur die Wahlbeteiligung zu erhöhen, sondern es - entschuldigen Sie das
bitte - den Menschen zum Teil auch in den Mund zu legen, wofür sie abzustimmen
haben, im Zuge der Wiener Gemeinderatswahl wieder so massive Werbemittel in
dieser Größenordnung - bei der Volksbefragung waren es 4 Millionen EUR -
einzusetzen? Haben Sie für die Wiener Gemeinderatswahl ebenfalls vor, 4
Millionen EUR oder mehr rein an Werbemitteln zur Bewerbung der Wahl durch die
Stadt Wien einzusetzen?
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte,
Herr Stadtrat!
Amtsf StR Christian Oxonitsch: Also zunächst einmal
verwahre ich mich wirklich entschieden dagegen und ich ersuche Sie tatsächlich,
das auch nur im Ansatz mit den Informationsmaßnahmen der Volksbefragung zu
belegen, dass hier in irgendeiner Art und Weise den Menschen in den Mund gelegt
wurde, wie sie entsprechend abstimmen sollen. Ich denke, jedem, der die Sujets
der Volksbefragung gesehen hat, war klar, Sie polarisieren, Sie nehmen beide
aus verschiedensten Richtungen, teilweise sehr ironisch und humorvoll, auf die
entsprechenden Fragestellungen Bezug, aber hiergegen verwahre ich mich
tatsächlich, denn es war hier, denke ich, wirklich eine klare Kampagne für die
Möglichkeit der Volksbefragung an sich und über dieses Instrumentarium der
direkten Demokratie zu informieren, aber auch über die Möglichkeit der
brieflichen Abstimmung. Aber gerade was das Abstimmungsverhalten und die
entsprechende Erwartungshaltung im Sinne dessen, wie die Volksbefragung dann
ausgegangen ist, hier in die Werbekampagne ein bissel was hineinzulegen und zu
interpretieren, dagegen verwahre ich mich wirklich.
Grundsätzlich kann ich nur dazu zum Beispiel wieder in meinem Ressort
sagen, wir werden es beispielsweise selbstverständlich auch im Bereich der Bäder
und ihrer Leistungen wieder entsprechend auch dem Öffentlichkeitsarbeitsbudget
intensivieren. Wir werden selbstverständlich im Bereich auch der Leistungen der
Jugendwohlfahrt weiterhin auf diese Leistungen hinweisen. Über alle weiteren
Maßnahmen, was die normale Informationsarbeit - zum Beispiel auch bei der
Bundespräsidentenwahl - betrifft, wo es darum geht, Menschen zu informieren -
wie kann ich meine Stimme abgeben und was muss ich tun, um zu einer Wahlkarte
zu kommen oder die entsprechende Briefwahl zu nutzen -, hier wird es
Informationsbedarf geben und wir werden dem selbstverständlich auch nachkommen
und uns nicht dem Vorwurf aussetzen, zum Beispiel über die neuen Modalitäten in
der Briefwahl und die entsprechende Antragstellung für die Wahlkarte bei der
Gemeinderatswahl nicht informiert zu haben.
Also ich glaube, dass wir bei einer Wahl, nämlich im Sinne der amtlichen
Wahlinformation, so wie wir das in den vergangenen Jahren und ich denke, sehr
seriös und ohne in irgendeiner Form hier Einfluss zu nehmen, die Wienerinnen
und Wiener informieren müssen, unter welchen Bedingungen, in welchem Zeitraum,
in welchen Wahllokalen, mit welchen Anmeldemodalitäten - bis wann kann ich eine
Wahlkarte bestellen, wie schaut es mit dem Wählen im Ausland aus, wie schaut es
mit dem Wählen in einem anderen Bundesland aus - sie wählen können, denn hier
gibt es ja durchaus unterschiedliche Regulative und bei den Menschen ist aber
immer oft das letzte Abstimmungsverhalten noch präsent. Wir werden darauf
hinweisen. Selbstverständlich werden wir dieser Informationspflicht nachkommen.
(Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Danke für
die Beantwortung der 1. Frage.
Die
2. Frage (FSP - 01695-2010/0001 - KVP/GM) wurde von Herrn GR
Dr Wolfgang Aigner gestellt und ist an den Herrn amtsführenden Stadtrat
der Geschäftsgruppe Bildung, Jugend, Information und Sport gerichtet. (Sie
sind offensichtlich in Ihrer Eigenschaft als amtsführender Stadtrat für
Bildung, Jugend, Information und Sport mitverantwortlich für die politische
Instrumentalisierung des Laufevents 'Night Run' kurz vor der Wiener
Gemeinderatswahl am 10. Oktober 2010. Viele Eltern und Lehrer fühlen sich auch
politisch von der SPÖ-Stadtregierung missbraucht; dem Lehrpersonal wird
'nahegelegt', kostenlos an dem Lauf teilzunehmen. Als Bildungsstadtrat werden
Sie zitiert: 'Wir haben uns einfach gedacht, das ist eine nette Idee.' Wie ist
diese Beteiligung und Einflussnahme der Stadt Wien bzw. eines ihrer
hochrangigen Vertreter an dem Laufevent kurz vor der
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