Gemeinderat,
58. Sitzung vom 25.03.2010, Wörtliches Protokoll - Seite 45 von 46
Erkrankungen. Das heißt, es ist nicht so, dass es hier keine
Möglichkeiten gibt und kein Platz ist. Wir haben insgesamt 4 380 Kinder in
Integrationskindergruppen und in den Hortgruppen, und wir haben auch an den
Schulen über 3 700 Kinder in Integrationsklassen, und dann nochmals
2 400 in Sonderpädagogischen Einrichtungen, die natürlich auch manchmal
speziell für schwerstbehinderte, für sehbehinderte oder auch körperbehinderte Kinder
ausgestattet sind, und die Heilstättenschule, die Einzelintegration und so
weiter, kommen noch dazu.
Wir werden dem Antrag auf Zuweisung natürlich auch zustimmen, damit wir
das auch im Ausschuss noch einmal ausführlicher diskutieren können.
Im Akt selbst geht es allerdings um etwas anderes, das möchte ich jetzt
noch kurz erwähnen: Es geht um ein neues Übereinkommen zwischen der Stadt und
privaten Trägern für die sozialpädagogischen Einrichtungen. Und weil das dazu
passt, so möchte ich einen kurzen Bereich herausgreifen, der aber sehr
erwähnenswert ist: Es gibt viele positive Neuerungen bei der MA 11, eine
ganz besonders, nämlich im Bereich von Kindern mit Behinderungen. In diesem
Übereinkommen wird auch Rücksicht genommen und die Variante der Teilzeitunterbringung
für Kinder mit Behinderungen und der Kurzzeitunterbringung eingebracht, die
schon jetzt zu einer wesentlichen Entlastung der Eltern geführt hat. Und ich
glaube, das ist eine sehr gute Entwicklung in dieser Richtung. Es geht
natürlich auch um die Erhöhung der Tagsätze, vor allem für Kinder mit einem
erhöhten Bedarf und ich bitte daher um Zustimmung zu diesem Akt. Danke. (Beifall
bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Mag Thomas Reindl: Wir kommen zur
Abstimmung. Wer für den Antrag der Berichterstatterin ist, den bitte ich um ein
Zeichen mit der Hand. – Es gibt die Zustimmung von allen vier Fraktionen, der
Antrag ist einstimmig angenommen.
Wir kommen nun zum Antrag der ÖVP. Es ist die Zuweisung beantragt.
Wer für diese Zuweisung ist, den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand.
– Hier stelle ich die Einstimmigkeit fest, die Zuweisung ist einstimmig
beschlossen.
Wir kommen zu Postnummer 18, Ausbau von Kindergartenplätzen.
Berichterstatter ist Herr GR Mag Wutzlhofer.
Berichterstatter GR Mag Jürgen Wutzlhofer: Ich bitte um
Zustimmung.
Vorsitzender GR Mag Thomas Reindl: Das Wort hat Frau GRin
Riha.
GRin Monika Riha (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien):
Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrter Herr Stadtrat! Sehr geehrte
Damen und Herren!
Wir stimmen dem Akt zu, daher möchte ich dazu gar nichts weiter sagen,
ich möchte nur die Gelegenheit nützen, um zwei Anträge einzubringen.
Durch den gebührenreduzierten oder gebührenbefreiten Kindergarten
einerseits, aber auch durch das kürzere Kindergeld andererseits, ist einfach
der Bedarf an Kindergartenplätzen weiter gestiegen. Und um die Vereinbarkeit
von Familie und Beruf wirklich garantieren zu können, gibt es einen
Beschlussantrag unserer Fraktion betreffend die Einführung eines
Rechtsanspruches auf einen vorschulischen Betreuungsplatz für Kinder von null
bis sechs Jahren.
„Der Wiener Gemeinderat spricht sich für die Verankerung eines
Rechtsanspruches auf einen Kindergartenplatz aus und ersucht in diesem
Zusammenhang die zuständigen Stellen der Wiener Landesregierung, im Speziellen
den amtsführenden Stadtrat für Bildung, Jugend, Information und Sport, die
erforderlichen legistischen und administrativen Schritte und Maßnahmen zu
setzen beziehungsweise einzuleiten.“
Es ist mir zwar bewusst, dass das vielleicht nicht von heute auf morgen
gehen kann, aber es würde mir ja auch schon wirklich eine große Freude sein,
wenn man sich auf einen schrittweisen Weg dahin entscheiden könnte.
Der zweite Antrag von uns hängt auch mit dem erhöhten Bedarf zusammen,
der ganz besonders in einigen Regionen explizit explodiert ist, zum Beispiel im
12. Bezirk. Ich habe nur aus einer Region, eben aus der südlichen Region,
also im 12. und 23. Bezirk aus nur 10 Kindergärten die Warteplätze abgefragt,
und das sind 500. Also, wenn man sich von 10 Kindergärten das hochrechnet, dann
können Sie es sich ausrechnen, wie hoch der Gesamtbedarf ist. Und es ist
wirklich wichtig, dass man gegen diesen Mangel an Kindergartenplätzen wirklich
eine Planung auf längere Sicht einleitet, daher fordern wir einen
Entwicklungsplan für das vorschulische Bildungs- und Betreuungswesen. Im Rahmen
dieses Entwicklungsplans sollte auf Basis von genauen Zeit- und
Finanzierungsplänen der Ausbau bestehender beziehungsweise ... (GRin Dr
Claudia Laschan: Eine Milliarde!) Ich sage gerne noch etwas dazu. Ich
verspreche Ihnen, bevor ich aufhöre, sage ich Ihnen etwas dazu. Durch diesen
Plan, durch diesen Entwicklungsplan, sollte bis spätestens 2013, 2014, ein
bedarfgerechtes Netz an Kindergartenplätzen in Wien geschaffen werden, und auch
da ist die sofortige Abstimmung beantragt.
Ein Wort zu den Kindergartenmilliarden: Ich habe das bereits voriges
Mal hier explizit erklärt, aber vielleicht waren Sie gerade nicht da. Die
Kindergartenmilliarde wurde 1999, 2000 und 2001 als zusätzliche Förderung des
Bundes für eine Maßnahme geschaffen, die eigentlich dem Land zusteht, denn
Kindergarten ist Landessache, das können Sie gerne nachlesen, und wurde von
unserer Staatssekretärin Christine Marek wieder für drei Jahre geschaffen,
damit Wien mit dem Ausbau nachkommen kann, natürlich auch die anderen
Bundesländer.
Und eigentlich, auch wenn es diese Bundesmilliarden,
für die Wien und auch die anderen Bundesländer dankbar sein können, nicht gegeben
hätte, hätte Wien die Plätze schaffen müssen. Das wissen Sie, Herr Stadtrat,
Plätze muss ein Land auch schaffen, wenn es keine Bundesmilliarden gibt, das
ist die Verantwortung des Landes. Nur, wenn Sie es mit Niederösterreich
vergleichen, weil ich es gerade gehört habe, so haben Sie unlängst gesagt,
5 500 Plätze in den letzten 3 Jahren. Im Vergleich dazu hat
Niederösterreich 12 000 Plätze
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