Gemeinderat,
58. Sitzung vom 25.03.2010, Wörtliches Protokoll - Seite 46 von 46
geschaffen.
Danke schön. (Beifall bei der ÖVP.)
Vorsitzender GR
Mag Thomas Reindl: Der Berichterstatter hat das
Schlusswort.
Berichterstatter GR Mag Jürgen Wutzlhofer:
Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Meine Damen und Herren!
Als Berichterstatter ist es mir nicht möglich, und ich werde auch nicht
auf die Politik der ÖVP-Bundesländer oder auf die Bundesebene eingehen, möchte
aber schon ein paar Worte zu den Anträgen beziehungsweise zu den in den
Anträgen verwendeten Argumenten sagen, und warum wir sie ablehnen. In der
Formulierung der Anträge ist in der Begründung der Gratiskindergarten in eine
ursächliche Verbindung mit einem Mangel an Plätzen gestellt. Ich möchte nur
noch einmal drauf hinweisen, dass unabhängig und parallel zum Gratiskindergarten
die Plätze in Wien laufend ausgebaut werden, und zwar seit Jahren in einer Höhe
von 2 000, 2 500 Plätzen neu.
Dass Sie den Gratiskindergarten heute aber auch auf verschiedenen
Ebenen so kritisieren, befremdet mich. Ich habe hier auch Aussendungen von
Lopatka und Marek, die vom Gratiskindergarten heute abgehen und stattdessen ein
sozial gestaffeltes Modell fordern.
Das finde ich ausgesprochen befremdlich, weil gerade in diesem Haus
dieses sozial gestaffelte Modell immer kritisiert wurde. Wir und auch die
WählerInnen werden das zu beurteilen wissen.
Sie formulieren in ihrem Antrag auch - ich fasse die Texte der Anträge
und damit die Diskussion zusammen - sie formulieren in Ihrem Antrag auch, dass
das verpflichtende letzte Kindergartenjahr zu einem Mangel an Plätzen führen
wird. Dazu möchte ich hinweisen, dass rund 800 Plätze gebraucht werden,
2 500 aber, so wie auch letztes Jahr, neu geschaffen werden.
Meiner Meinung nach ist der einzig relevante Beitrag, um in Zukunft zu
einem Recht auf einen Kindergartenplatz zu kommen, die Hausaufgaben zu machen
und massiv auszubauen. Wir tun das, daher werden wir den Antrag von Ihnen auch
ablehnen. Ich bin aber der Meinung, dass auf Bundesebene sehr wohl darüber
diskutiert werden sollte, weil ja nicht zu verstehen ist, warum ein Kind in
Vorarlberg weniger Recht auf einen Kindergartenplatz haben soll als ein Kind
bei uns, und wir werden auch den Antrag auf den Kindergartenentwicklungsplan
ablehnen. Selbstverständlich, ich habe es ja schon erwähnt, bauen wir laufend
aus und das natürlich geplant und bedarfsorientiert, und nicht zufällig.
Daher möchte ich auch um Zustimmung zu dem Akt bitten. Der Akt ist ja
einer der vielen Bestandteile für den Ausbau. Es geht um siebeneinhalb
Millionen Euro, die aus Gründen, die nicht bei der MA 10 liegen, sondern
aus vielen organisatorischen Gründen, heuer nicht ausgegeben werden können,
aber natürlich für den Ausbau zusätzlich nächstes Jahr zur Verfügung stehen.
Ich bitte daher um Zustimmung. Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Mag Thomas Reindl:
Wer für diesen Antrag des Berichterstatters ist, den bitte ich um ein Zeichen
mit der Hand. – Ich stelle die Zustimmung bei allen vier Fraktionen fest, damit
ist der Antrag einstimmig angenommen.
Ich lasse nun über die beiden Anträge der ÖVP abstimmen. Zunächst über
jenen betreffend Einführung eines Rechtsanspruches auf einen vorschulischen
Betreuungsplatz für Kinder von null bis sechs Jahren. Wer für diesen Antrag
ist, bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. – Es gibt die Zustimmung von ÖVP,
FPÖ und Grünen. Der Antrag hat
nicht die erforderliche Mehrheit.
Wir kommen zum nächsten Antrag der ÖVP betreffend Entwicklungsplan für
das vorschulische Bildungs- und Betreuungswesen. Wer dafür ist, den bitte ich
um ein Zeichen mit der Hand. - Hier gibt es wiederum die Zustimmung von ÖVP,
FPÖ und den Grünen. Der Antrag
hat nicht die erforderliche Mehrheit.
Damit sind wir mit der öffentlichen Sitzung fertig, und ich ersuche die
Damen und Herren auf der Galerie, diese zu verlassen, weil uns nun noch eine
nichtöffentliche Sitzung bevorsteht.
(Schluss um 13.54 Uhr.)
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