Gemeinderat,
58. Sitzung vom 25.03.2010, Wörtliches Protokoll - Seite 39 von 46
dass es keine finanzielle Belastung für die Stadt Wien geben würde,
inzwischen sind auch dort Zuschüsse notwendig. Das Gleiche läuft mit dem Haus
der Musik, auch dafür wurden erst vor Kurzem in diesem Haus Subventionen
beschlossen.
Wir meinen, dass durch eine Reorganisation der Holding Synergien hebbar
wären und möglicherweise geringere Subventionen - wenn schon Subventionen
notwendig sind, dann aber geringere Subventionen - von der öffentlichen Hand
zugeschossen werden müssten.
Es geht um Subventionen, es geht hier um Transparenz, es geht um
Sparsamkeit, es geht um Klarheit und es geht um Nachhaltigkeit. Schließlich
handelt es sich um öffentliche Gelder.
Und wenn wir schon von Subventionen sprechen, dann bringe ich wieder
einmal einen Beschluss- und Resolutionsantrag ein, um den Versuch zu
unternehmen, dass Subventionen klarer, transparenter und sparsamer gestioniert
werden:
„Die Stadt Wien möge einen jährlichen Bericht vorlegen, der alle
Subventionen, Empfänger, Höhe der Summe, Subventionszweck,
subventionsvergebende Stelle der Gemeinde Wien auflistet und öffentlich
einsichtbar macht.“ Wir sind ja damit konfrontiert, dass verschiedene Stellen
der Stadt die gleiche Institution immer wieder subventionieren. Hier wäre eine
Transparenzdatenbank etwas Gutes und hier wäre es notwendig, das öffentlich
einsehbar zu machen. Und des Weiteren - auch das ist ein Problem, das immer
wieder verdeckt wird -, des Weiteren verlangen wir, dass dem Gemeinderat eine
Auflistung jener Institutionen und Personen vorgelegt wird, die keine
Subvention bekommen, das heißt, die um eine Subvention angesucht haben, aber
eine Ablehnung erfahren, noch ehe sich die politischen Gremien damit befassen
konnten. Hier herrscht überhaupt keinerlei Transparenz. In formeller Hinsicht
wird die sofortige Abstimmung verlangt.
Besten Dank. (Beifall bei der ÖVP.)
Vorsitzender GR Mag Thomas Reindl: Zum Wort ist niemand
mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen. Der Berichterstatter hat das
Schlusswort.
Berichterstatter GR Ernst Woller: Sehr geehrte Damen und
Herren!
Die Tatsache, dass das Mozarthaus Vienna ein Betrieb ist, der im
100-prozentigen Eigentum der Holding ist, sagt ja noch nichts darüber aus, ob
es berechtigt ist, eine Förderung der Stadt Wien zu bekommen oder nicht. Es ist
ja so, dass das Mozarthaus Vienna immer schon eine Förderung von der Stadt Wien
bekommen hat, auch in dieser Höhe von 400 000 EUR pro Jahr. In
früheren Jahren sind diese Förderungen über den Finanzausschuss der Stadt Wien
gelaufen, also nicht über den Kulturausschuss, seit einigen Jahren sind wir
hier zu einer Kostentransparenz und auch zu einer sinnvollen kulturpolitischen
Zuordnung dieser Förderungsanträge gekommen. Es laufen jetzt alle Kulturanträge,
die Holdingbetriebe betreffen, und das sind ja mehrere Einrichtungen, die
wichtig sind für diese Stadt, nun in derselben Subventionshöhe über den
Kulturausschuss, und daher gibt es jetzt kulturelle Förderung.
Das heißt, die Förderung für das Mozarthaus Vienna ist über Jahre
hindurch gleich gewesen und wir sind der Meinung, dass es nun angebracht ist,
das auch in einem Dreijahresvertrag mit einer längeren Sicherheit zu
beschließen. Das Geld haben wir übrigens auch als Kulturausschuss zusätzlich bei
den Budgetverhandlungen von der Finanzstadträtin bekommen. Das heißt, wir haben
zusätzliche Budgetmittel bekommen, um diese Förderungen beschließen und
anweisen zu können.
Nun, das Mozarthaus Vienna ist eine großartige kulturelle Einrichtung,
wird von sehr vielen Touristinnen und Touristen, von Besucherinnen und
Besuchern unserer Stadt besucht, aber auch von sehr vielen Schulklassen,
Jugendlichen, von Wienerinnen und Wienern. Es ist eine Institution, die aus dem
Kulturleben dieser Stadt nicht wegzudenken ist. Ich glaube, es ist
unbestritten, dass öffentliche Kulturförderung und Kulturfinanzierung für die
Qualität und in die Vielfalt der kulturellen Einrichtungen Wiens notwendig ist
und so natürlich auch für das Mozarthaus Vienna.
Wir wissen ganz genau, dass alle wesentlichen Museen, egal, ob das
jetzt Museen des Bundes oder der Stadt sind, ihre qualitätsvolle
Ausstellungstätigkeit natürlich nur mit öffentlicher Finanzierung durchführen
können, und wie gesagt, für die Finanzierung des Mozarthauses Vienna waren
immer 400 000 EUR vorhanden, nur haben wir das früher über den
Finanzausschuss beschlossen und jetzt erfolgt die Förderung über den
Kulturausschuss. Daher sind wir dafür, dass diesem Antrag zugestimmt wird.
Zum Zweiten möchte ich zum Antrag der ÖVP-Gemeinderäte sagen, dass ich
vorschlage, diesen Antrag abzulehnen. Ein Subventionsbericht in dieser
geforderten Form ist nun tatsächlich nicht notwendig. Es gibt eine völlige
Transparenz, was Förderungen und Finanzierungen durch die Stadt Wien betrifft.
Jeder Antrag wird detailliertest von den Beamtinnen und Beamten geprüft, er
geht dann durch die entsprechenden Ausschüsse, durch den Gemeinderatsausschuss,
durch den Stadtsenat, durch den Gemeinderat. Es gibt darüber immer
ausführlichste Unterlagen, es werden alle Debatten im Gemeinderat auch im
Internet übertragen, es gibt Wortprotokolle über diese Diskussionen, es gibt
eine Veröffentlichung im Amtsblatt der Stadt Wien. Viel mehr Transparenz und
viel mehr Öffentlichkeit kann man hier nicht mehr bieten. Es wäre eine
zusätzliche bürokratische Arbeit, das jetzt noch einmal aufzulisten, noch dazu,
wo es natürlich - ich erwähne es hier - im Kulturbereich einen jährlichen
Kunst- und Kulturbericht gibt, wo alle Förderungen, die großen und die kleinen
Beträge, detailliertest aufgelistet sind, und es daher diese Transparenz gibt.
Es bedarf also keines zusätzlichen Subventionsberichtes.
Was die Anträge betrifft, für die Subventionen nicht
zugestanden werden, so ist es auch eine Frage des Datenschutzes und liegt auch
im Interesse der Antragstellerinnen und Antragsteller, weil sie uns auch
ausdrücklich sagen, sie wollen nicht genannt werden. Das sind nicht
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