Gemeinderat,
57. Sitzung vom 26.02.2010, Wörtliches Protokoll - Seite 107 von 111
darstellen.
Wer hat denn dieses Ansuchen, oder wer betreibt denn dieses ganze
Projekt? Es hat Sie keiner gezwungen, gerade heuer - oder es hat ja schon
letztes Jahr begonnen - dieses Projekt voranzutreiben. Sie hätten das schon in
den letzten Jahren machen können, sich vielleicht ein Grundstück mit einer
geeigneten Baulandwidmung suchen können, und wir hätten uns diese ganzen
Debatten und Diskussionen erspart.
Wesentlich für mich ist auch, dass diese Durchwegung wirklich
sichergestellt wird. Ich habe jetzt in dem Abänderungsantrag gesehen, dass die
öffentliche Zugänglichkeit seitens der Grünbergstraße gewährleistet werden
soll, aber für mich ist auch wesentlich, dass in dem hinteren Bereich die
Kinder und Bewohner von Meidling wirklich zu dem Spielplatz gelangen können,
ohne große Umwege in Kauf zu nehmen. Es handelt sich immerhin eher um einen
Kleinkinderspielplatz, und da kann man den Kindern schwer zumuten, dass sie
allein hunderte Meter durch noch dazu relativ stark befahrenes Gebiet
marschieren müssen.
Wie gesagt, wir werden nicht aufhören, dieses Bauprojekt sozusagen zu
verfolgen, und werden auch nicht anstehen, darauf hinzuweisen, ob diese
öffentlichen Durchgänge wirklich hergestellt werden oder ob das nur
Versprechungen sind, ob die Spielgeräte möglichst rasch aufgestellt werden. Wie
dieser ganze Ablauf vor sich geht, ist meiner Ansicht nach wirklich sehr
wesentlich.
Ich möchte jetzt noch einen Beschluss- und Resolutionsantrag einbringen,
der mit dieser Widmung nichts zu tun hat, in dem es aber auch um ein Projekt
geht, das schon in den letzten Jahren sehr heftig umstritten war, obwohl dort
Gott sei Dank noch nichts passiert ist. Es geht um das vom WEV gepachtete Areal
des Eislaufvereins, wo es ja derzeit eine Bausperre gibt.
Wir möchten jetzt vorschlagen, dass man, um dort den WEV und den
Eislaufverein zu sichern und als innerstädtische Freiluftsportstätte
langfristig zu erhalten, eine bestandsgemäße Widmung erarbeitet. Wir wollen aber,
dass dieser Antrag zugewiesen wird an den Gemeinderatsausschuss für
Stadtentwicklung und Verkehr, dass wir das dort auch noch einmal gemeinsam
diskutieren können. Darum bitte ich um Zustimmung.
Wie gesagt, diese Tivoli-Marillenalm-Sache ist kein Ruhmesblatt der
Wiener Stadtplanung. Es hat da Bemühungen von vielen Seiten gegeben, um
kosmetische Änderungen vorzunehmen. Aber das Grundproblem bleibt, und diesen
klaren Willen, die klare Haltung: Wir wollen unser Grünland erhalten, wir
wollen Erholungsflächen in der nahen Wohnumgebung erhalten, wir wollen den
Kindern qualitative Spielplätze bieten, diese Grundhaltung vermissen wir, und
deswegen, wie gesagt, unsere Ablehnung. - Danke. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl:
Als Nächster zum Wort gemeldet ist Herr GR Dr Tschirf. - Bitte.
GR Dr Matthias Tschirf (ÖVP-Klub der
Bundeshauptstadt Wien): Frau Vorsitzende! Herr Berichterstatter! Meine sehr
geehrten Damen und Herren!
Ich glaube, dass die GRÜNEN das Areal der PolAk tatsächlich nicht so kennen,
denn ich glaube, wenn man sich das anschaut, sieht man, dass gerade durch
dieses Projekt mehr für die Kinder geschieht, zwei zusätzliche
Kinderspielplätze, dass hier ein Riegel geschaffen wird, durch den eben
60 000 Autos, die täglich vorbeifahren, von diesen Kinderspielplätzen
abgetrennt sind, dass das also durchaus ökologisch und auch für die Kinder ein
Vorteil ist.
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Kollege Hoch hat das alles hier
dargestellt. Ich möchte noch kurz auf ein anderes Thema eingehen, nämlich das
Thema Flächenwidmung Wiener Eislaufverein, und möchte hier folgenden
Beschlussantrag meiner Kollegen Alfred Hoch und Mag Ines Anger-Koch
einbringen:
„Der amtsführende Stadtrat für Stadtentwicklung und Verkehr wird
ersucht, bis September 2010 für das Gebiet des Wiener Eislaufvereins in
Wien-Landstraße den Gründruck einer Flächenwidmung von Bezirksgremien und den
zuständigen Gremien der Stadt Wien zur Begutachtung vorzulegen. Dabei soll
durch die Flächenwidmung der uneingeschränkte und wasserdichte Bestand der
Sportfläche sichergestellt werden.
In formeller Hinsicht wird die sofortige Abstimmung verlangt." (Beifall bei der ÖVP.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl:
Als Nächster zum Wort gemeldet ist Herr GR Dipl-Ing Al-Rawi. - Bitte.
GR Dipl-Ing Omar Al-Rawi (Sozialdemokratische
Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Frau Vorsitzende! Sehr
geehrte Damen und Herren!
Die Debatte ist jetzt teilweise emotionell, teilweise auch sachlich
verlaufen. Vieles von dem, was gesagt worden ist, hat Hand und Fuß, und es
rentiert sich auch, darauf einzugehen.
Zur Aussage von Kollegin Gretner, zu fragen, warum das im Grüngebiet
stattfinden muss: Das kann man nicht abweisen, nur ist es eine Tatsache, dass
die ÖVP im Moment ein Hotel und eine Politische Akademie im Springerpark
besitzt. Die Situation ist laut ihren Aussagen die, dass das Hotel schon in die
Jahre gekommen ist, dass es dort kein Fließwasser gibt, dass es nicht mehr
adäquat ist und der Wunsch da war, dort das Ganze auf Vordermann zu bringen. (GR
Mag Rüdiger Maresch: Da gibt es aber bereits eine Widmung ...! -
Weitere Zwischenrufe bei den GRÜNEN.)
Zu der Aussage von Kollegen Madejski, dass die SPÖ die absolute
Mehrheit hat und alles abwürgen könnte: Das ist nicht unser Verständnis vom
Regieren dieser Stadt, dass wir sagen, mit unserer Mehrheit würgen wir alles
ab, sondern wir schauen uns einmal an, was das Ansinnen ist. Bevor noch die
Leute ... (GR Mag Rüdiger Maresch: Ihr schenkt der ÖVP ...!)
Hör mir einmal zu, lieber Herr Maresch - ich habe dir auch zugehört -, dann
können wir nachher darüber diskutieren.
Daraufhin kam die ÖVP mit dem Wunsch - das brauchen
wir jetzt nicht alles nachzuvollziehen -, mit den vier Stadtvillen, mit einer
großen Parkgarage, mit dem neuen Hotel, das dort entstehen soll, natürlich auch
mit dem Gedanken, durch diese Stadtvillen, die man dort errichtet, sozusagen
eine Einnahmequelle zu haben und das
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular