Gemeinderat,
57. Sitzung vom 26.02.2010, Wörtliches Protokoll - Seite 106 von 111
muss man auch einmal sagen.
Den nächsten Punkt, den ich mir aufgeschrieben habe, habe ich ohnehin
schon genannt: Dass die PolAk mit der Bürgerinitiative lange Zeit oder fast bis
zum Ende sehr gut zusammengearbeitet hat. Ich glaube auch, warum es dann nicht
mehr geklappt hat oder warum dann diese - unter Anführungszeichen -
Unstimmigkeiten aufgetreten sind, liegt daran, dass die GRÜNEN ein bisschen in
die Bürgerinitiative hineingewirkt haben, die sich dann untereinander auch
nicht mehr verstanden und eine zweite Bürgerinitiative gegründet haben, und so
ist es dazu gekommen. (GR Mag Rüdiger Maresch: Ihr habt in
Wirklichkeit ...!) Nein, in Wirklichkeit ist das so gewesen.
Direkt zum Hotelbau, auch mit der Veranstaltung von gestern, das habe
ich auch gesagt und das war das, wo du mich dann bei dieser Bürgerversammlung
Gatterhölzl zitiert hast: Wir haben oder die PolAk hat derzeit
23 Angestellte in dem Hotel. Es wird dann natürlich deutlich werden, dass
deutlich mehr Arbeitsplätze nach Meidling kommen. Ich glaube auch, in der
heutigen Zeit ist das genauso ein Argument, dass man dort schaut, dass wir
Arbeitsplätze in die Stadt bekommen, und dass wir nicht immer nur alle Monate,
wenn wir die Zahlen sehen, darüber jammern, dass die Arbeitsplätze in das
Wiener Umland abwandern. Durch dieses Projekt kommen also neue Arbeitsplätze
wieder in die Stadt. (GR Mag Rüdiger Maresch: Aber das wollt ihr diesmal so
haben!)
Das kann dann weiter - ich meine, das wird jetzt Wasser auf die Mühlen
sein, aber das kann man auch sagen - eine Erweiterung des Tourismus- und
Gastronomiestandortes sein, das muss man ehrlich sagen, in diesem Bereich, wo
es vor allem besteht. Wenn du dir das genau anschaust: Es besteht in
Wirklichkeit auch ein baulicher Ringschluss um den Park. Das wird dort also -
was es derzeit nicht ist - eine wirkliche Grünoase sein. (Heiterkeit bei den
GRÜNEN.) Alle Meidlinger und Meidlingerinnen werden davon profitieren. (GR
Mag Rüdiger Maresch: Bei Orwell heißt das Newspeak, was du da machst!)
Einen Punkt, den ich mir auch noch aufgeschrieben habe, habe ich schon
vorhin genannt: Es ist keine andere Verkehrslösung möglich gewesen. Wir sind
den Bürgern entgegengekommen und haben diese anfängliche Verkehrsplanung
zurückgestellt. (GR Dr Herbert Madejski: Wo fahren die jetzt hin?)
Vielleicht auch noch etwas, was ich irgendwo gelesen habe: dass das
Hotel 160 Zimmer haben wird. Es wird um die 90 Zimmer, 95 Zimmer haben. Da
merkt man wieder, was jetzt in dieser hitzigen Mediendebatte - sie wird ja nur
über Medien geführt - herauskommt. Es ist also nicht überdimensioniert, im
Gegenteil! Kollege Al-Rawi wird dann auch einen Abänderungsantrag einbringen,
woraus hervorgeht (GR Mag Rüdiger Maresch: Wie viel habt ihr
jetzt ...?), dass das Projekt doch kleiner dimensioniert wird.
Über den Lärmschutz habe ich schon gesagt, dass das vor allem innerhalb
des Parks sicher auch ein Argument dafür ist. Ich glaube, das war auch ein
Punkt, der damals im Gatterhölzl relativ gut rübergekommen ist.
Ich bitte um Zustimmung bei der Flächenwidmung. - Danke. (Beifall
bei der ÖVP.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Als Nächste zum Wort
gemeldet ist Frau GRin Dipl-Ing Gretner. - Bitte.
GRin Dipl-Ing Sabine Gretner (Grüner Klub im Rathaus):
Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrte Damen und Herren!
Wir haben ja schon einiges zu diesem Plandokument diskutiert und auch
heute wieder gehört. Ich finde immer wieder, dass die wesentliche Frage die
ist: Gibt es in Wien nicht genug Bauland? Wieso muss man ein Hotelprojekt im
Grünland bewilligen? Das ist bis heute nicht klar. Es geht aus keinem dieser
Berichte wirklich hervor, es geht aus der Diskussion nicht hervor.
Der einzige Grund ist eben dieser Grundstücksbesitz, würde ich einmal
sagen, oder diese Verwendung des Grundstücks für die ÖVP-Akademie. Jetzt ist es
ja quasi sogar auf das Nachbargrundstück ausgegliedert, daher kann man nur
sagen, okay, es ist jetzt in unmittelbarer Nähe. Aber gibt es in Meidling nicht
andere Grundstücke, wo es bessere Bedingungen im Hinblick auf die
Verkehrsanbindung gäbe? Auf das, was sich da mit den Bussen auf der
Gründbergstraße abspielen wird, bin ich auch schon sehr gespannt.
Bezüglich des Parks muss man auch sagen, dass Meidling nicht unbedingt
mit vielen Grünflächen gesegnet ist. Sie wissen alle, dass der Park an der
Grünbergstraße im Winter auch als Rodelhügel und so weiter genutzt wird. Ich
muss sagen, auch das Argument, dass durch diesen Hotelbau möglicherweise der
Lärm ein bisschen abgeschirmt wird und es dahinter dann staubfreier stattfinden
könnte, dass Kinder spielen, kann man so nicht gelten lassen, weil ja den
Kindern einfach Fläche genommen wird. Ich sehe jetzt also nicht diesen Zugewinn
an Fläche. Man hätte irgendwo anders in Meidling eine Baulücke im Tausch oder
so anbieten müssen, aber eben in meinen Augen sicher nicht wieder im Grünland.
Ich möchte jetzt nur eine Stelle aus diesem Bericht zitieren, in der zu
den Umwelterwägungen ganz klar Folgendes gesagt wird: „Als Ergebnis dieser Erwägungen
wurden verschiedene Optimierungen in Teilbereichen des Plangebiets, jedoch
keine grundsätzlichen Veränderungen des Planungsvorhabens vorgenommen."
Genau das ist das Problem! Man kann kosmetische Verbesserungen machen, auch
jetzt noch mit Abänderungsanträgen, aber an dem Grundproblem, dass man dort
einen Hotelneubau im Parkschutzgebiet errichtet, in einem ohnehin schon dicht
verbauten Gebiet, wird man mit diesen kosmetischen Änderungen nicht grundlegend
etwas verändern können.
Was ich auch interessant finde, ist: Es kommt immer
wieder, die GRÜNEN seien schuld, sie hätten sich da in die Bürgerinitiative
eingemischt und sonst wie. Wir haben von Anfang an unser Anliegen vertreten und
sind da keinesfalls irgendwie umgeschwenkt oder sonst etwas. Ich finde es schon
interessant, wenn Sie es dann so
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