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Gemeinderat, 57. Sitzung vom 26.02.2010, Wörtliches Protokoll  -  Seite 105 von 111

 

sem Saal. Ich hoffe, wir können eine Ausnahme machen. Es soll nur der Beweis sein oder auch die Angst der FPÖ und den Grünen nehmen, dass es dann keine Marillenbäume mehr geben wird, sollte das Hotelprojekt auf der Marillenalm realisiert werden. Es wird weiterhin Marillenbäume dort geben und natürlich dann auch dieses köstliche Produkt.

 

Sehr geehrte Damen und Herren! Wenn man über diese Flächenumwidmung diskutiert, muss man in Wirklichkeit auch ein bisschen auf die Geschichte eingehen, und das haben leider beide Vorredner nicht gemacht. Sie haben völlig unsachlich irgendwelche aufgeschnappten Wortmeldungen, dann irgendwelche E-Mails, die sie irgendwann bekommen haben, hier wiedergegeben. Ich glaube nicht, dass wir da weitergekommen sind.

 

Ende 2008, Anfang 2009 hat die PolAk einen Antrag eingereicht, ihr Hotel im Springer-Park zu erneuern, neu zu bauen, eine Garage darunter zu machen. Es waren dann auch noch vier Baukörper zur Absiedlung vorgesehen. Das ist eingereicht worden. Es hat dann einen riesigen Aufstand der Bürgerinitiative Tivoli-Alarm gegeben, der durch alle Gazetten gegangen ist, das Fernsehen war auch dabei. Gut.

 

Was hat die PolAk gesagt? Na gut, das ist nicht durchzubringen. Wir wollen nicht gegen die Anrainer vorgehen, wir setzen uns mit der Bürgerinitiative und mit den Magistratsabteilungen zusammen (GR Mag Rüdiger Maresch: Mit der MA 22!), aber vorwiegend mit der Bürgerinitiative. Nach einigen Verhandlungen und Sitzungen hat man relativ schnell festgestellt, dass dieses erste Projekt, so wie die PolAk sich das vorgestellt hat, nicht realisierbar gewesen wäre. Man hat sich dann mit der Bürgerinitiative Tivoli-Alarm zusammengesetzt und ist dann einem Vorschlag der Bürgerinitiative gefolgt, die gemeint hat, bitte, baut doch das Hotel nicht im Springer-Park, denn wir brauchen den Park – das war völlig nachvollziehbar –, baut es oben auf der Marillenalm. (GR Dr Herbert Madejski: Das ist ein Schmäh!)

 

Das ist kein Schmäh, denn es hat dann am 17.11. eine Bürgerversammlung im Haus der Begegnung in Meidling gegeben – ich war selber vor Ort –, und gleich nach der Begrüßung durch die Frau Bezirksvorsteherin hat der Chef der Bürgerinitiative, Dr Mayr-Harting, eine Power-Point-Präsentation gezeigt und hat ganz stolz gesagt, wir haben mit der Politischen Akademie ausgemacht, verhandelt, dass das Hotel auf die Marillenalm soll, damit der Park den Anrainerinnen und Anrainern erhalten bleibt. Das hat der dort gesagt. Kollege Madejski war dort, Kollege Maresch war dort, einige Kollegen der Sozialdemokraten waren auch dort. Das hat er dort gesagt.

 

Es hat dann auch – das erwähne ich auch – die MA 28, glaube ich, war es, das dazugehörige Verkehrskonzept vorgestellt. Das war nicht schlüssig, und es wäre – ich bin selber Autofahrer – eher unvorstellbar gewesen, das umzusetzen.

 

Aber was war dann? Ein paar Tage später haben wir in Zusammenarbeit ÖVP, Bürgerinitiative, Anrainer dann gleich gesagt: Nein, das geht so nicht. Das Verkehrskonzept ist nicht schlüssig und damit den Autofahrern nicht zumutbar. Wir lassen das. Man wird zum Hotelprojekt Marillenalm nur vom Süden zufahren können. Das war am 17.11., und ein paar Tage später war es dann, dass wir gesagt haben, das Verkehrskonzept kommt so nicht.

 

Jetzt einmal zur Geschichte, weil es immer heißt, da wird gepackelt, da wird gegen die Anrainerinnen und Anrainer vorgegangen. Also es gibt wenige Projekte, zumindest sind mir wenige bekannt, wo die Anrainer so stark eingebunden sind und wo auch die Vorschläge der Bürgerinitiative umgesetzt werden.

 

Welche Vorteile hat aus unserer Sicht dieses Hotelprojekt der Politischen Akademie auf der Marillenalm?

 

Ich beginne einmal mit dem Park. Also für uns ist das eine total gute Sache, und das geben ja auch die Anrainer zu, wenn man mit ihnen spricht. Es sind ja nur wenige da, es sind vor allem Leute von der Bacherpark-Bürgerinitiative hier. Über 30 000 m² Parkanlage kommen ins Eigentum der Gemeinde Wien, und der Park wird öffentlich. Das heißt, die Anrainerinnen und Anrainer haben dann die Möglichkeit, diesen Park zu nutzen.

 

Tausch – von Kollegen Madejski wird das immer wieder heruntergebetet: Wir tauschen oder die PolAk tauscht 8 000 m² Park gegen 2 500 m² Marillenalm, das ist rechnerisch ein Verhältnis 1 zu 4. Das ist in Wirklichkeit für die Anrainerinnen und Anrainer ein sehr gutes Geschäft, vor allem ist es die einmalige Chance in Wien, dass man der Natur auch wieder etwas zurückgibt. Das ist ein Park, der in Privatbesitz war. Er kommt jetzt zur Gemeinde und wird dadurch wieder öffentlich. Das derzeitige alte Hotel, das dort platziert ist, wird natürlich dann, sollte das andere Projekt realisiert werden, sofort weggeschliffen. Das heißt, wir gewinnen dort mehr Platz.

 

Mit dem Hotel – jeder, der schon drinnen war, weiß das, und ich hoffe, diejenigen, die jetzt so groß dagegen aufbegehren, waren schon einmal in dem Park – fallen natürlich auch die ganzen Nebengebäude weg. Also das heißt, die Grünfläche wird deutlich erhöht, und die Parkplätze werden dann nur mehr im Bereich des unteren Eingangs sein von der Tivoligasse weg. (GR Mag Rüdiger Maresch: Das sind illegale Parkplätze!)

 

Nächster Punkt, der ganz wichtig ist: Lebensqualität. Es wird immer wieder davon gesprochen, dieser Kinderspielplatz auf der Marillenalm ist ein schöner Spielplatz mit schönen Spielgeräten. Man darf nur eines nicht vergessen, der wird ja jetzt dann in Wirklichkeit verdoppelt in den Park hinein. Er ist derzeit auf der Marillenalm an der Grünbergstraße platziert. Ich meine, der liegt ja direkt an der Grünbergstraße. Bitte, schaut euch das an! Da fahren jeden Tag an die 60 000 Autos vorbei. Das heißt, die Anrainer lassen dort ihre Kinder bei Lärm und Gestank spielen. Das ändert sich dadurch, dass dieser Spielplatz vergrößert wird, zweigeteilt wird, in den Park hinein wandert. Das Hotel ist übrigens kein Betonbau, wie der Kollege Maresch landauf, landab predigt, sondern es wird in ökologischer Bauweise als Holzbau errichtet.

 

Dieses Hotel wirkt dann als Riegel gegenüber der Grünbergstraße. Das heißt für die Kinder, die dort spielen, weniger Lärm, weniger Gestank, weniger Staub. Das

 

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