Gemeinderat,
57. Sitzung vom 26.02.2010, Wörtliches Protokoll - Seite 65 von 111
vielen verschiedenen Ansätzen hier auch bewiesen wird. Ich danke, dass
Sie das so deutlich herausgearbeitet haben! (Beifall bei der SPÖ.)
Ich möchte Sie aber gleichzeitig einladen, Frau Kollegin, mit Ihren
Bezirken und ich meine „mit ihren“ wo auch die ÖVP die Vorsitzführung stellt,
auch Rücksprache zu halten, um dadurch zu erkennen, dass es hier doch ganz
unterschiedliche Ansätze gibt, wie man in den Bezirken zu „fair play“ und zu
diesem Projekt steht. Es hat ja letztendlich auch schon Abstimmungen gegeben,
wo auch die ÖVP, übrigens auch die Freiheitlichen und die GRÜNEN, gemeinsam
hier im Bezirk klargestellt haben, dass sie das als wichtige zusätzliche
Einrichtung sehen, um Ruhe und Frieden und Gemeinsamkeiten in unserer Stadt zu
erwirken.
Und wenn die Kollegin Sorge hat, dass es da wieder ein zusätzliches
Kapperl gibt und gleichzeitig meint, dass die Parkwächterzeit wieder anbricht,
dann kann ich nur sagen, gerade die Parkwächter waren die, die Kapperln
aufgehabt haben und vor denen habe ich mich als Kind, ich will nicht sagen,
gefürchtet, aber es war für mich ein Ordnungssystem, das ich damals nicht
geschätzt habe. Mir ist es viel lieber, wenn mit mir wer kommuniziert, wenn mit
mir wer spricht und mir vielleicht dadurch auch zu erkennen gibt, dass ich
etwas mache, das ich nicht machen soll. Ich bin auch froh, dass heute hier
nicht der Ordnungsrahmen der Ohrfeige das Normale ist, sondern dass auch
Eltern, Psychologen, Lehrerinnen und Lehrer mit den Kindern andere
Umgangsformen haben. Und wenn es heute noch immer Politiker gibt, die meinen,
das Strafen ist wichtiger als das mit ihnen Reden, dann glaube ich, haben sie
auch manches in unserer heutigen Zeit nicht erkannt. (Beifall bei der SPÖ.)
Ich glaube, dass es Sinn macht, das „fair play team“ sehr wohl
punktuell dort, wo es Sinn macht, und das haben die Bezirke, in denen es
erprobt wurde, gut erkannt, einzusetzen und es dort nicht wie die Polizei mit
Amtskapperl, Strafblock und vielleicht sogar mit Drohungen agiert, sondern mit
Gesprächen und in Gesprächen mit Jugendlichen. Aber es sind auch sehr oft nicht
Jugendliche, sondern Menschen aus verschiedenen Bereichen, die sich in einem
Park zusammensetzen und wo dann genau auf den Bankerln, die sie gefordert
haben, dass man sie aufstellt, am Abend vielleicht „high life“ ist und die
Umgebung darunter leidet und es diese „fair play teams“ bei diesen Menschen
hier auch durch das Erkennenlassen schaffen, dass durch das Reden die Leute
zusammenkommen und letztendlich vielleicht durch diese Mediation auch manches
gelöst werden kann.
Ich glaube daher, und das gebe ich durchaus zu, dass es in den Bezirken
unterschiedliche Ansichten gibt. Wenn die Kollegin aus dem 4. Bezirk
meint, dass es bei ihr sehr gut funktioniert, dann sollte sie auch wissen: Eben
weil es verschiedene Ansätze mit Unterstützung der Stadt hier gibt, wenn ich
nur rund um den Karlsplatz denke; und ich freue mich für sie, dass sie sagt,
diese Ansätze sind so umfangreich, dass sie ein weiteres Team vielleicht nicht
braucht.
Das heißt zusammenfassend: Ich glaube, es ist eine gute Möglichkeit,
mit Unterstützung der Stadt in den Bezirken je nach Bedarf diese „fair play
teams“ einzusetzen. Es wird kein Bezirk gezwungen, aber es sollte sich nur die
Bevölkerung in den Bezirken, wo es eben dann nicht eingesetzt wird, auch darüber
klar werden, wenn es wo Konflikte gibt und zur Konfliktlösung dann niemand da
ist, dass man sich in diesem Bezirk eine Chance hat entgehen lassen.
Ich lade Sie daher, Kolleginnen und Kollegen aus dem Wiener
Gemeinderat, ein, diese finanzielle Unterstützung für die Bezirke zu
unterstützen, lade aber auch meine Kolleginnen und Kollegen in den Bezirken
ein, den Einsatz dieser „fair play teams“ zu ermöglichen und nach einer
gewissen Zeit, ich denke mir, nach zwei Jahren, durch eine Evaluierung
vielleicht auch die eine oder andere weitere Verbesserung einzusetzen! - Danke.
(Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Danke schön. Zum Wort
ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen. Der Herr
Berichterstatter hat auf das Schlusswort verzichtet. Wir kommen nun zur
Abstimmung.
Ich bitte jene Damen und Herren des Gemeinderats, die dem Antrag
zustimmen wollen, um ein Zeichen mit der Hand. - Wird von der SPÖ unterstützt
und hat damit die ausreichende Mehrheit.
Es gelangt nunmehr die Postnummer 25 der Tagesordnung zur Verhandlung.
Sie betrifft eine Subvention zur Förderung der neuen Medien. Ich bitte den
Berichterstatter, Herrn GR Baxant, die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatter GR Petr Baxant: Ich bitte um Zustimmung.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Ich eröffne die Debatte.
Zum Wort gemeldet ist Herr GR Schreuder und ich erteile es ihm.
GR Marco Schreuder (Grüner Klub im Rathaus):
Danke, Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Damen und Herren!
Ich mache es nur ganz kurz, da es ja vermutlich heute eine etwas
spannendere und hitzigere Kulturdebatte geben wird, als es bei diesem Thema
ist, vermute ich einmal.
Nur eine kleine Anmerkung von Seiten der GRÜNEN: Wir haben uns sehr
über die Studie von „FAS.research“ gefreut, die zum Thema „NetzNetz“ gemacht
worden ist und haben das auch sehr aufmerksam verfolgt. Für uns sehr spannend
in dieser Diskussion ist, dass eine Community sich selbst Subventionen vergeben
kann. Ja, wir GRÜNE sind ja sehr erfahren, wenn es um Diskussionen der
Basisdemokratie geht und da kann man unsere Expertise durchaus einholen. Da
sind wir ganz gut drauf. Jetzt gibt es die Jury. Das finden wir im Grunde in
Ordnung. Die Community will das auch so, wir begrüßen das. Wir hoffen und
schauen uns das gerne einmal an.
Das, was ich schade finde, das habe ich im Ausschuss
schon gesagt und das möchte ich hier noch einmal festhalten: Es gibt sozusagen
eine Klausel, dass auch die Politik hier eingreifen kann, um Subventionen zu
vergeben. Das finden wir bedauerlich, weil es gerade
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