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Gemeinderat, 57. Sitzung vom 26.02.2010, Wörtliches Protokoll  -  Seite 63 von 111

 

Ich denke mir, wir haben auch die Mindestanforderungen so gelegt, dass wir mit kompetenten Menschen arbeiten können. Es suchen die Vereine auch unterschiedlich ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wir haben hier nur ein Mindesterfordernis formuliert. Das, glaube ich, ist ganz in Ordnung, das zu machen, um hier auch gute Leute zu bekommen. Die Einschulung wird einfach auf die Arbeit erfolgen, die dann vernetzt in den Bezirken gemacht werden soll. Es ist nicht die Einschulung, die schon als Mindestanforderung erforderlich ist, um diesen Job zu bekommen, also um das hier ein bissel aufzuklären. Wir verstehen diesen Einsatz, wie gesagt, durchaus auch als Aufklärung. Nicht an allem sind Kids schuld, nicht an allem sind Kinder schuld. Wir müssen gemeinsam ein gedeihliches Auskommen in unseren Parkanlagen, in unseren Bezirken finden.

 

Ich denke mir, wo jetzt die nächste Kapperltruppe, et cetera, herkommt, der Ruf nach Stadtpolizei – gut, es kommt von da eh nichts anderes. Da brauche ich jetzt nichts dazu zu sagen.

 

Ich möchte es kurz machen: Was bedeutet für uns „fair play“? Ich denke mir, das ist ganz in unserem Sinne und deswegen heißt das auch so. Es passt gut. Warum passt es gut? „Fair play“ bedeutet einfach mehr als „Halte dich an die Regeln“. „Fair play“ bedeutet - und das ist uns für Wien auch wichtig und das wünschen wir uns für Wien - einen partnerschaftlichen Umgang miteinander und mit anderen. Es bedeutet auch, gleiche Chancen und Bedingungen insbesondere auch im öffentlichen und teilöffentlichen Raum zu achten und es bedeutet Haltung bewahren. Uns geht es hier ganz eindeutig um ein gutes Miteinander und ein gutes Zusammenleben. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Danke. Als Nächste zum Wort gemeldet sind zwei Bezirksvorsteher. Wir beginnen mit der Wieden. Frau Bezirksvorsteherin Reichard, ich erteile Ihnen das Wort.

 

Bezirksvorsteherin Susanne Reichard: Ja, Herr Vorsitzender! Herr Berichterstatter! Meine Damen und Herren!

 

„fair play team“ - ich gestehe, ich habe selten so eine sinnlose Projektidee gesehen und gehört wie dieses „fair play team“, was da am Tisch liegt. Jetzt mache ich den Job als Bezirksvorsteherin doch schon fast neun Jahre und mir ist einiges untergekommen, aber diese Unausgegorenheit, diese Unkoordiniertheit und dieses Chaos innerhalb dieses Projekts, das ist mir eigentlich selten vorgekommen. Ich glaube, da müssen wir jetzt einmal ganz ehrlich reden und das benennen, was es ist.

 

„Fair play“ - spielen wir ganz einfach fair - ist nichts anderes als ein Wahlkampf-Gag! (Beifall bei der ÖVP und von GR Mag Wolfgang Jung.) Das ist ein (Amtsf StR Christian Oxonitsch: Reden Sie mit Ihren Kollegen!) Wahlkampf-Gag. Das ist die nächste Kapperltruppe, die wir in Wien haben und das ist das erste Mal ... (Amtsf StR Christian Oxonitsch. So reden Sie doch mit Ihren Kollegen!) Das ist das erste Mal eine Kapperltruppe ... (Amtsf StR Christian Oxonitsch: Das waren ja Ihre Vorschläge!) Na, so schaut’s nicht aus. Das ist das erste Mal eine Kapperltruppe, die mit Finanzierung der Bezirke ja ins Rennen geschickt wird und das erste Mal eine Kapperltruppe, die bei der MA 13, bei der Jugendarbeit, ist. Und, Herr Stadtrat, genau das ist es, was mich so wütend macht, dass man das bei der Jugendarbeit ansiedelt, bei der Jugendarbeit, die mit Ordnungsdienst absolut nichts zu tun hat! Das kann nur nach hinten losgehen und drum bin ich so verärgert, weil es da um meine Kinder und um meine Jugendlichen im Bezirk geht und ich will nicht, dass meine gute Jugendarbeit darunter leidet! (Beifall bei der ÖVP.)

 

Wie gesagt, es ist die nächste Kapperltruppe (GR Siegi Lindenmayr: Sie haben keine Kapperln!), Jackerltruppe, ich weiß schon, jeder sagt, die haben kein Kapperl auf, dann ist es eine Jackerltruppe. Was immer es für eine Truppe ist, es ist irgendeine Truppe, die gekennzeichnet herumkommt. (Amtsf StR Christian Oxonitsch: Das haben Sie von der Parkbetreuung auch gesagt! Genau das haben Sie auch gesagt!) Nein, weil die Wieden war der erste Bezirk, der überhaupt - einer der ersten Bezirke, der die Parkbetreuung hatte ganz zu Beginn. (Amtsf StR Christian Oxonitsch: Genau das haben Sie von der Parkbetreuung auch gesagt!) Das ist die 18. oder 19. Kapperltruppe, die wir in Wien haben. Wie viele das jetzt wirklich sind, weiß niemand so genau. Wir haben die „Waste Watchers“, wir haben die SAM-Gruppe, wir haben „Help U“, wir haben blaue Kapperl, schwarze Kapperl, dazu kommen noch die ganzen Truppen von der MA 17, von der Gebietsbetreuung, die ja, Gott sei Dank, auch unterwegs sind und Sozialarbeit machen. Das heißt, keiner hat eigentlich mehr einen Überblick. Und so lange wir diese Ordnungstruppen nicht in eine einzige Truppe zusammenfassen, versteht ja keiner mehr, wie das Ganze funktioniert und wer was macht und wer welche Kompetenz hat. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Das heißt, das Einzige wäre, wenn man schon diese ganzen Ordnungstruppen in Wien braucht: Geben wir sie doch zusammen. Geben wir sie in eine Stadtwache zusammen oder wie immer dieses Ding dann heißt. Keiner weiß mehr, wie viele Anträge wir gestellt haben. Keiner weiß mehr, wie viele dieser Kapperln in Wien herumschwirren. Nicht einmal der Wolfgang Ulm hat mehr den Überblick, wie oft er den Antrag hier schon gestellt hat. Du hast sicher einen Überblick, aber du musst auch nachdenken. Jedenfalls frage ich mich: Warum tun Sie das nicht? Tun Sie das nicht, weil das eine ÖVP-Idee ist und eine ÖVP-Idee kann man nicht annehmen? Offensichtlich kann es aber auch nicht so sein, weil der Ideenklau ja in letzter Zeit um sich gegriffen hat wenn ich beim Gratiskindergarten anfange bis hin zur 24 Stunden U-Bahn am Wochenende - alles ÖVP-Ideen, die jetzt plötzlich Ihre Ideen sind. Vielleicht könnten Sie sich auch dem Thema einer einheitlichen Stadtwache einmal nähern.

 

Aber offensichtlich ist es so, jeder Stadtrat in dieser Stadt braucht mittlerweile ein Kapperl. (Amtsf StR Christian Oxonitsch: Das ist originell! Das ist originell! Also jetzt die Jugendlichen durch die Stadtwache überprüfen zu lassen und nicht durch „fair play“, das ist super! Das

 

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