Gemeinderat,
57. Sitzung vom 26.02.2010, Wörtliches Protokoll - Seite 52 von 111
Gedanke dahinter –, „wenn die Prüfung der
Auswirkungen auf Landschaftshaushalt und Erholungswirksamkeit zu keiner
wesentlichen Beeinträchtigung des Landschaftsschutzgebietes führt. Das ist nur
möglich, wenn ..." – da werden einige Punkte angeführt, das sind
genau die, die jetzt im Text stehen; und am Schluss steht –: „Nur unter diesen
Voraussetzungen lässt sich argumentieren," – nämlich von der MA 22 –
„dass der Eingriff in das Landschaftsschutzgebiet vertretbar ist."
Das ist ja unglaublich. Die
Dienststelle, die verantwortlich ist für den Naturschutz, kommt daher und
empfiehlt eigentlich, wie man es so macht, damit sie nicht mehr verantwortlich
ist.
Und jetzt kommt noch etwas
ganz Interessantes: „Unter Berücksichtigung der Gebäudehöhen" – gemeint
ist das Hotel – „im angrenzenden Baumbestand müssen die Begrenzungen der
Zimmeranzahl nicht unbedingt mit 95 getroffen werden."
„Nicht unbedingt" - was
heißt denn das? Ihr könnt es größer bauen! Die MA 22 für Naturschutz
empfiehlt, dass man dort das Hotel noch größer plant, das ist ja wirklich
unglaublich! Wir werden uns im Ausschuss darüber unterhalten müssen, wie das
zustande gekommen ist.
Aber jetzt kommt das Highlight am Schluss dieses Briefes. Der ganze
Fragenkomplex erinnert an die Diskussion in den 70er Jahren um eine Bebauung
des Altmannsdorfer Schlossparks, das ist ja euch allen von der SPÖ bekannt.
Auch damals ist es gelungen, die Baukörper von Renner-Institut und Gartenhotel
an den Rand des Parks, an die Hoffingergasse, zu verschieben.
Meine Damen und Herren! Wir wissen jetzt, wie es gelaufen ist. Das
haben wir nun schwarz auf weiß. Es ist wirklich unglaublich, und mir ist ja
alles weggeblieben, als ich es gelesen habe.
Meine Damen und Herren! Abschließend: Sie kennen alle die Geschichte
von Robin Hood und wissen, wie sie geendet hat. Sie kennen den Ausgang: Es war
ein Desaster für den Sheriff von Nottingham, für den Ersatzkönig, für seine
Statthalter!
Meine Damen und Herren! Es müssen die Gesetze in Wien wieder das
gelten, was drinsteht, formal richtigerweise - darüber haben wir heute schon
diskutiert -, auch was die Volksbefragung betrifft. Die Bürger müssen wieder
ernst genommen werden in unserer Stadt. Echte Volksbefragungen zu wirklich
wichtigen Themen müssen abgehalten werden.
Meine Damen und Herren! Die
Chancen, dass sich die Geschichte des Robin Hoods und des Sheriffs von
Nottingham wiederholt, gibt es am Wahltag in Wien. Ich hoffe, die Geschichte
endet so wie in der Historie! (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Zum Wort ist niemand
mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.
Ich lasse nun einen Beschlussantrag der ÖVP betreffend bedarfsgerechten
Ausbau an Ganztagsschulen abstimmen. Wer für diesen Antrag ist, bitte ich um
ein Zeichen mit der Hand. - Hier stelle ich die Zustimmung von allen vier
Fraktionen fest, der Antrag ist einstimmig angenommen.
Bevor wir zur Erledigung der Tagesordnung kommen, gebe ich bekannt,
dass es folgende schriftliche Anfragen gibt: fünf vom Klub der Freiheitlichen,
zwei vom Grünen Klub und acht vom ÖVP-Klub.
Von den GRen Mag Gerald Ebinger und Mag Wolfgang Jung wurde eine
Anfrage an den Herrn amtsführenden Stadtrat der Geschäftsgruppe Kultur und
Wissenschaft betreffend „Gruppensex in der Secession" gerichtet. Das
Verlangen auf dringliche Behandlung dieser Anfrage wurde von der notwendigen
Anzahl von Gemeinderäten unterzeichnet.
Gemäß § 36 Abs 5 der Geschäftsordnung wird die Beantwortung
der Dringlichen Anfrage vor Schluss der öffentlichen Sitzung erfolgen. Ist
diese um 16 Uhr noch nicht beendet, wird die Gemeinderatssitzung zur
tagesordnungsmäßigen Behandlung der Dringlichen Anfrage unterbrochen.
Vor Sitzungsbeginn sind von Gemeinderatsmitgliedern folgende Anträge
eingelangt: vier des grünen Klubs und vier des ÖVP-Klubs. Den Fraktionen wurden
alle Anträge schriftlich bekannt gegeben. Die Zuweisungen erfolgen wie
beantragt.
Die Anträge des Stadtsenates zu den Postnummern 8, 9, 14, 15, 18 bis
21, 23, 24, 26, 27, 30, 31, 35, 36, 38, 41, 42, 47 und 49 bis 52 gelten gemäß
§ 26 der Stadtverfassung als bekannt gegeben. Bis zu Beginn der Sitzung
hat kein Mitglied des Gemeinderates zu diesen Geschäftsstücken die Verhandlung
verlangt. Ich erkläre gemäß § 26 der Stadtverfassung diese als angenommen
und stelle fest, dass die im Sinne des § 25 erforderliche Anzahl von
Mitgliedern des Gemeinderates gegeben ist.
In der Präsidialkonferenz wurde nach entsprechender Beratung die
Postnummer 17 zum Schwerpunkt-Verhandlungsgegenstand erklärt und
gleichzeitig folgende Umreihung der Tagesordnung vorgeschlagen: Die Postnummern
56, 17, 16, 22, 25, 28, 29, 45, 46, 48, 53, 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 11, 12, 10,
13, 39, 40, 43, 44, 32, 33, 34, 37, 54 und 55 gelangen in dieser Reihenfolge
zur Verhandlung.
Wir kommen nun zur Postnummer 56 der Tagesordnung: Wahl eines
Schriftführers.
Zunächst ist über die Art der Abstimmung zu entscheiden. Gemäß der
Wiener Stadtverfassung sind Wahlen mittels Stimmzettel vorzunehmen, wenn der
Gemeinderat nicht mit Zweidrittelmehrheit anderes beschließt. Ich schlage vor,
die vorgesehene Wahl durch Erheben der Hand vorzunehmen.
Ich bitte nun jene Damen und Herren des Gemeinderates, die mit meinem
Vorschlag einverstanden sind, um ein Zeichen mit der Hand. - Mein Vorschlag ist
einstimmig angenommen.
Herr GR Petr Baxant hat seine Funktion als Schriftführer zurückgelegt.
Der entsprechende Wahlvorschlag der Sozialdemokratischen Fraktion lautet auf
Herrn GR Ing Christian Peterka.
Ich
bitte jene Damen und Herren des Gemeinderates, die diesem Vorschlag ihre
Zustimmung geben wollen, um ein Zeichen mit der Hand. - Ich stelle die
Einstimmig
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