Gemeinderat,
57. Sitzung vom 26.02.2010, Wörtliches Protokoll - Seite 42 von 111
vorkommende
– 2 Millionen Koffer mit der Geschichte im Sacher, bei der Sie, Herr
Bürgermeister, und Ihre „rechte Hand", der Herr Kopietz - das steht
wörtlich drinnen - erwähnt werden, mehrfach erwähnt werden. (GR Prof Harry Kopietz: Wo ist das erwähnt?)
In den Abhörprotokollen! Ich zeige es Ihnen gern. (Weiterer Zwischenruf von GR Prof Harry Kopietz.) Nicht Abwehramt,
Polizei!
Damit ich es Ihnen erkläre, Herr Kollege Kopietz - Sie kommen ja vor,
ich kann es Ihnen erklären; (In Richtung
seiner Fraktionskollegen.) geh, bringt mir einmal meine Mappe, bitte! Dort
wurden ein Polizist und ein anderer wegen krimineller Aktionen überwacht. (GR David Lasar reicht dem Redner eine
Mappe.) – Danke schön. - Ich kann es Ihnen zeigen: Untersuchungsausschuss
des österreichischen Parlaments - veröffentlichte Protokolle. (Der Redner hält die Mappe mit einem
ausgedruckten Protokoll in die Höhe.) - Nichts geheim! Das ist nur ein
einziges Protokoll. Und überall, wo Sie da einen gelben Zettel drinnen sehen,
kommen Sie, kommt der Bürgermeister, kommt die SPÖ, kommt der Abgeordnete Gaal,
kommt der ehemalige Innenminister Blecha in sehr zweifelhafter Umgebung vor. -
Das haben nicht wir produziert. Und das ist aber nur ein kleiner Teil von
vielen Protokollen des Untersuchungsausschusses und von zehntausenden Seiten,
die überhaupt nicht veröffentlicht wurden. Hier ist vieles faul! Und über
diesen Koffer wüssten wir ganz gerne mehr.
Ich werde Ihnen, weil Sie sich so sehr dafür interessieren, ein paar
Dinge daraus zitieren. Also, wie gesagt, Herr Kollege Kopietz, die „rechte Hand
Kopietz" wird erwähnt - das ist dieser Untersuchungsausschuss mit den
Polizistengesprächen -:
„2 Millionen", heißt es wörtlich, „für bestimmte Parteizwecke."
- 2 Millionen für bestimmte Parteizwecke! (Amtsf StR Christian Oxonitsch: Was ist das für ein Zitat?) - Von
wo haben denn Sie so viel Geld für die Wahlen? Von wo haben Sie so viel Geld
für die Wahlen?, diese Frage ist heute gestellt worden. Das können wir uns hier
wirklich berechtigt fragen. - Sie könnten das jederzeit aufklären. (GR Siegi Lindenmayr: Flächendeckend
grausliche Plakate! Woher haben Sie
denn das Geld? – Tun Sie nicht ablenken!)
Oder - ich zitiere weiter,
wörtlich: „Der Charly Blecha und natürlich der Toni Gaal." – „Ich war am
Samstag bei der Austria," - das ist ein beliebter Verein beim Herrn
Bürgermeister – „und da treff' ich immer den Charly. Der war natürlich auch
nicht sehr begeistert, was da vor sich geht. Du, ich bin morgen beim Toni Gaal,
ja, das ist ja ein Spieler in der Kasachen-Geschichte", ein großer
Spieler. „Der Charly sagt," - der ehemalige Innenminister, Ihr
Pensionistenchef – „die schüchtern ihn ein, er soll sich da raushalten. ... Da
dürfte schon einiges Geld im Spiel sein!"
Und dann ein anderes Zitat - das sagt nicht einmal ein Polizist, das
sagt der Ender. Und Sie wissen genau, woher der Herr Ender kommt: aus der SPÖ;
also kein Feind Ihrer Partei. - Der sagt Folgendes:
„..., der Gaal war entsetzt, ..." - Es war nämlich die Polizei
dort, aber beim Herrn Gaal haben sie keine Hausdurchsuchung gemacht, sondern
einen Besuch. - "..., der Bartl war bei ihm, ..."; „Im
Grunde geht es darum, dass, musst dir einmal vorstellen, die eigentlich nur wissen
wollten, ob Kasachstan die SPÖ finanziert hat." (Ironische Heiterkeit bei der SPÖ.)
Ob Kasachstan die SPÖ finanziert hat! – Ja, es ist ja richtig, mit
2 Millionen kann man das, was Sie ausgeben, nicht alles finanzieren. Und
man könnte zumindest einen Beitrag leisten. Es liegt an Ihnen, das aufzuklären.
Die Staatsanwaltschaft hat interessanterweise auf Befragen des
Polizisten gesagt: Wir brauchen keine weiteren Informationen dazu. Das
interessiert uns nicht, das wurde eingestellt. Das sind keine bösartigen
Erfindungen der FPÖ, das sagt alles ein ehemaliger Mitarbeiter der SPÖ,
Journalist, auch in Ihrem Bereich, der nicht gewusst hat, dass er abgehört
wird, und der keinen Grund gehabt hat, das zu sagen, damit ich ihn hier
zitieren kann.
Es gäbe noch eine Unmenge anderer, sehr bekannter. Vielleicht schildere
ich sie Ihnen bei Gelegenheit. Aber wozu ich Sie auffordere in dieser
Koffergeschichte: Klären Sie es doch auf! Es liegt doch an Ihnen. Ganz einfach.
Eine Klage gegen diesen Herrn Ender, eine Klage gegen diesen Polizisten. Die
Aussagen liegen fest, und Sie können sie festnageln und können
feststellen ... (GR Prof Harry Kopietz: Das wäre interessant zu sehen!)
Ich habe es Ihnen gerade gezeigt. Schauen Sie in die ... (GR Prof Harry
Kopietz: Wo ist die Aussage?) Ja, sie sind alle protokolliert. (GR Prof
Harry Kopietz: Wo sind die Protokolle?) Die Protokolle sind alle da drinnen. (GR Prof Harry Kopietz:
Was hat der Kopietz gesagt?) Ich habe nicht gesagt, was der Kopietz gesagt
hat, sondern was der Ender über den Kopietz gesagt hat. Aber der Herr Kopietz
kann hergehen, den Herrn Ender klagen (GR Prof Harry Kopietz: Das kann man
doch nicht klagen!), und dann wird sich herausstellen, dass es nicht wahr
war, was ich für Sie hoffe. (GR Prof Harry Kopietz: Das ist ihnen doch
wurscht!) Ja, ich weiß, das
ist Ihnen wurscht. Was Sie daraus machen würden, wenn da die Freiheitlichen
vorkämen, will ich ja gar nicht spielen. (GR
Karlheinz Hora: Das genügt doch nicht, um zu klagen!)
Es
genügt nicht? Warum Sie nicht klagen –
der Verdacht drängt sich auf, der Verdacht bleibt (Zwischenruf von GR
Prof Harry Kopietz); ja,
ich weiß –, der Verdacht drängt sich auf, dass Sie nicht klagen, weil die
Geschichte ... (GR Prof Harry Kopietz: Was soll man denn da klagen?) Eine
Verleumdungsklage, Kreditschädigungsklage, alles Mögliche können Sie machen.
Deswegen regen Sie sich auch so auf. Sie können es jederzeit tun. Sie
tun es deswegen nicht, weil der Verdacht, Herr Kollege Kopietz ... (GR
Prof Harry Kopietz: Sie haben keine Ahnung!) Ich habe mehr Ahnung als Sie,
denn ich habe das mit beobachtet. Der Verdacht drängt sich einfach auf, man
will nicht klagen, denn dann würde genau das passieren, was im
Untersuchungsausschuss war: Es würde fortgesetzt, es gäbe Erhebungen, es gäbe
Verhandlungen, der Herr Ender würde befragt, der Polizist würde befragt. Und
wieso gibt es die nicht? (GR Prof Harry Kopietz: Es gibt keinen Verdacht!) Weil nach dieser
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