Gemeinderat,
57. Sitzung vom 26.02.2010, Wörtliches Protokoll - Seite 41 von 111
verkündet, „Großer Sieg!" - und nachher ist er tot umgefallen. Das
wird eine Sache - das Umfallen nämlich -, die Sie nach der Wahl auch lernen
werden müssen. Und das ist Ihnen bewusst. Das ist Ihnen bewusst, deswegen sind
Sie so nervös. Das ist überhaupt keine Frage. Bestes Ergebnis so quasi aller
Zeiten!, jubelt die SPÖ - nach dieser „No-na-Umfrage“, meine Damen und Herren.
- Ja, es war ein recht brauchbares Ergebnis, vielleicht sogar ein gutes
Ergebnis. - Aber für eine Hochschülerschaftswahl, und nicht für eine Wahl, wo
Sie den Leuten die Kuverts ins Haus schicken! Gerade dass Sie niemanden
dazugeben, der die Kuverts nachher abschleckt, abholt und abliefert! (GRin Mag Marie Ringler: ... bei
den Wirtschaftskammerwahlen!) Das wird nämlich der nächste Schritt sein.
Bei den Kammerwahlen sieht man das nämlich schon. Da treten schon Trupps auf,
die dann die Kuverts auch wieder einsammeln. Da werden Sie dann überprüfen, ob
die Gemeindebaubewohner brav und ordentlich auch ihre Stimmen bei den
Volksbegehren, die die SPÖ einleiten wird, abgegeben haben. - Das ist die
Demokratie, wie Sie sie verstehen, Herr Kollege Lindenmayr. Und das ist ein
großer Unterschied zu unserem Demokratieverständnis, das sage ich Ihnen auch.
Die hemmungslose Ausnutzung der Macht, die hemmungslose Ausnutzung von
Geldern dieser Stadt, die Sie hinauswerfen für „No-na-Fragen“, das ist es, was
Sie betreiben - und das ist auch das, was wir hier bekämpfen. (Beifall bei
der FPÖ.)
7 Millionen EUR mehr Werbeaufwand, ORF-Trommelfeuer –
täglich, wenn man um 19 Uhr den Fernseher aufgedreht hat, war die SPÖ mit
dabei. Aber den Leuten reicht es, sie durchschauen Sie ja bereits. Das ist es
ja. Und ich kann nur eines sagen: Ich bin selten mit den GRÜNEN sehr einig,
aber das, was heute der Herr Kollege von den GRÜNEN zu dieser Manipulation -
und ich halte es für eine Manipulation! - durch die Wahlgesetzgebung – die das
zwar erlaubt, aber auch damit kann man manipulieren und verschieden arbeiten –
gesagt hat, das kann ich nur unterschreiben. Diese zweifelhaften Modalitäten
haben nichts mit Demokratie zu tun. Es fehlen, wie gesagt, nur noch die
Einsammler. Sie haben sogar eigene Briefkästen aufgestellt! Sonst findet man in
Wien ohnedies keinen Briefkasten mehr, wenn man einen sucht, aber da haben Sie
40 oder 50 eigene Briefkästen aufgestellt! - Nachher haben Sie sie schnell
wieder eingesammelt, ja, das stimmt schon.
Aber nicht nur das, Sie haben sogar eine eigene Werbetruppe, für die
ein Mantel designt wurde - das Mäntelchen, das Sie sich jetzt umhängen können
-, geschaffen. Das ist alles notwendig! (Zwischenruf
von GR Siegi Lindenmayr.) Ja, ja, es wurde sogar in den Medien darüber
gesprochen, über dieses seltsame Mäntelchen. - Das weiß der Kollege Lindenmayr
gar nicht. Das ist an ihm vorbeigegangen. - Sie haben wirklich nichts
ausgelassen, um die Leute dort hinzutrommeln.
Aber realistisch betrachtet schaut das Ergebnis nämlich ganz anders
aus. Sieger, Herr Kollege Lindenmayr, sehen anders aus! Sieger sehen nicht so
aus wie Bgm Häupl in seinem Interview mit Frau Thurnher. Ich kann es Ihnen nur
allen empfehlen: Schauen Sie sich das im Internet an! Es ist leicht zu finden
mit „Häupl", „ZiB 2" und „Thurnher". Es ist ein Genuss, das
zu sehen! Da wird genau demonstriert, was die SPÖ unter Demokratie versteht.
Frau Thurnher - wirklich keine SPÖ-Feindin - wird da zusammengepfiffen. Es wird
ihr unterstellt, irgendwelche gegen die SPÖ bösartigen Umfragen gemacht zu
haben. Ein grantelnder, müder Bürgermeister schaut dort heraus. Ich weiß nicht,
ob er schon so müde war, weil er vorgefeiert hat für den Heringsschmaus, der am
Abend stattgefunden hat, oder ob es andere Gründe gehabt hat. So schaut es aus:
ein grantelnder Bürgermeister! Der Farkas hätte gesagt: Schauen Sie sich das
an! Ich empfehle Ihnen YouTube ... (GR
Siegi Lindenmayr: Schauen Sie einmal den Strache mit dem Dörfler an! Sogar der
einfältige Dörfler hat den Strache ...!) Der Strache ist ja wenigstens
zum Sprechen gekommen mit dem Herrn Palfrader, weil er ihm diesen schönen
Schneekristall zugeschickt hat. Der Herr Bürgermeister kommt ja nicht einmal
zum Reden. Dem kann ich den ja bringen. Es wird ja gar nichts nützen. - Gut,
also wie gesagt, Empfehlung: YouTube mit Frau Thurnher.
Wir haben hier auch festgestellt, immer wieder – auch heute wieder –,
es ist bei der Wiener SPÖ anscheinend wirklich schon Majestätsbeleidigung, wenn
man an den Bürgermeister eine Anfrage stellt. Er grantelt, er antwortet nicht,
er gibt eine kurze Antwort. Und das setzt sich ja fort: Heute haben wir den
Herrn StR Mailath erlebt, der auch schon „No-na-“ oder keine Antworten mehr
gibt. Und das wird dann vom Vorsitzenden goutiert. Das zeigt auch, wie weit wir
in unserem Eigenverständnis und in unserer eigenen Würde gesunken sind: Der
Vorsitzende, der die Interessen des Hauses gegenüber der Stadtregierung zu
vertreten hätte, lässt sich das gefallen – mehr noch: er heißt es gut.
Das ist keine unparteiische Vorsitzführung mehr, Herr Kollege Schuster,
das ist etwas anderes gewesen, was wir hier heute gesehen haben. (GR Siegi Lindenmayr: Sie brauchen nur
gescheite Fragen zu stellen, dann werden Sie auch Antworten bekommen!) Wir
merken den Wahlkampf. Und wenn Sie ihn wollen, Herr Kollege Lindenmayr, dann
bekommen Sie diesen Wahlkampf, das kann ich Ihnen sagen. (GR Siegi Lindenmayr: Das haben Sie eh schon gesagt!)
Übrigens: Auch ein YouTube, das ich sehr empfehle, war das Interview
des Herrn Bürgermeisters nach der letzten Wahl. Da war er schon recht gut
aufgelegt. Ich will nicht alle Sachen zitieren, die er da gesagt hat, weil die
nicht ins Haus passen würden. Sie wissen genau, was ich meine, Herr Kollege
Lindenmayr. Dieses YouTube ist auch sehr, sehr interessant. Er hat da von den
„Koffern" gesprochen, die seine Gegner sind. „Koffer" sind die, die
nicht seiner Meinung sind!
Aber - na, vielleicht hört er es sich an, oder er
liest es im Protokoll nach - apropos Koffer, Herr Bürgermeister, da Sie dieses
Wort doch so sehr lieben: Da gibt es auch noch einen anderen Koffer, über den wir
uns ganz gerne mit Ihnen unterhalten würden. Das ist der im
Untersuchungsausschuss vorkommende – mehrfach
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