Gemeinderat,
57. Sitzung vom 26.02.2010, Wörtliches Protokoll - Seite 25 von 111
Ausbildung ebenfalls kostenlos machen können. Das gibt es auch nicht,
das gibt es auch nicht, weil vorher gesagt worden ist, Bundeskanzler und
Sozialminister, und so weiter. Das hatten sie viele Jahre, und das gibt es
alles noch nicht. Das würde auf die Schnelle was nützen. Und den 1 081
vorgemerkten Jugendlichen wünsche ich, dass die Garantie tatsächlich eingelöst
wird. Danke. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Als nächster Redner am Wort
ist Herr GR Hoch. Ich erteile es ihm.
GR Alfred Hoch (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien):
Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrte Damen und Herren!
Also, nur soviel zur Kollegin Wehsely: Man sollte diese Aktuelle
Stunde, wenn es um dieses Thema geht und Kollegin Wehsely spricht, in
Märchenstunde umbenennen, (Beifall bei der ÖVP.) weil man sollte die
Aktuelle Stunde, wenn Sie über das Thema sprechen, in Märchenstunde umtaufen
aus dem einfachen Grund, dass diese fünf Säulen – die Kollegin Wehsely hat ja
eigentlich nur einmal eine Zahl genannt in ihrer Rede, also immer dieselbe, (GRin Mag (FH) Tanja Wehsely: Aber bitte!) und
diese fünf Säulen, also die fünf Säulen, die sind relativ alt, die gibt es seit
vielen Jahren. Ich glaube auch, dass das nur ein Wahlkampf-Gag sein sollte.
Bitte, ich komme jetzt zu meiner Rede und möchte nur noch sagen, dass
man diese Kümmer -Nummer - etwas verwunderlich ist das schon – nur von 12 bis
17 Uhr telefonisch erreichen kann. Also wenn Ihnen das Thema wirklich so
wichtig ist ... (GRin Mag (FH) Tanja Wehsely: Telefonisch 1611!)
Sie haben gesagt, da kann dann jede Großmutter oder Oma anrufen, wenn sie sich
um das Enkerl sorgt. Also, wenn jetzt die Oma um 19 Uhr die Sorge hat,
muss sie warten bis nächsten Tag 12 Uhr. Und ich glaube also, daran sieht
man wieder, wie wichtig Ihnen dieses Thema ist. (Beifall bei der ÖVP.)
Also, die Wiener Ausbildungsgarantie wurde kürzlich präsentiert. 100
Millionen EUR werden da eingesetzt, ein Großteil davon, zirka 85 Millionen EUR,
werden in diese Lehrwerkstätten, diese übergebührlichen Lehrwerkstätten,
laufen. Die Frau Stadträtin hat auch gesagt, gerade diese Lehrwerkstätten seien
ihr wichtig, und ich möchte mich in meinen paar Minuten kurz mit diesen
übergebührlichen Lehrwerkstätten auseinandersetzen.
Die SPÖ glaubt immer, das sei die Lösung des Problems. Wir sehen das
nicht so - denn mit den meisten übergebührlichen Lehrwerkstätten wird ja
Arbeitslosigkeit nur verschoben, hier wird auf dem Rücken verzweifelter junger
Menschen Parteipolitik und Wahlkampf betrieben - und zwar aus folgendem Grund:
Ein Jugendlicher sucht einen Ausbildungsplatz, findet keinen, wird in eine
überbetriebliche Lehrwerkstätte verschoben, wird ausgebildet, wenn es gut geht,
und steht dann wieder auf der Straße. (Beifall bei der ÖVP.) Damit wird
aber in Wirklichkeit der Jugendliche, der junge Mensch, nur im Kreis geschickt
und da wird versucht ... (Amtsf StR Christian Oxonitsch: Und was ist,
wenn er überhaupt keinen Ausbildungsplatz hat!) Nein, also Herr Stadtrat,
es gibt ein Manko Ihrerseits, (Amtsf StR
Christian Oxonitsch: Das ist super!) dass Sie jetzt den Kontakt zu den
Wiener Betrieben nicht suchen in dieser Frage. (Beifall bei der ÖVP. – Amtsf StR Christian Oxonitsch: Na, dann!)
Und wir wissen,
was passiert ist mit diesen 85 Millionen EUR. In Wirklichkeit,
5 Säulen hin oder her, wird weiter geschult. Wir haben im Jahr 2009, und
ich sage eine Zahl, 23 000 Wienerinnen und Wiener, in den
Schulungsmaßnahmen gehabt. Wenn ich jetzt da noch die zirka 79 000
Menschen dazunehme, die so arbeitslos gemeldet waren, haben wir einen
Arbeitslosenstand von 100 000 Menschen im Jahresmittel 2009 gehabt. Frau
Wehsely geht da heraus und erzählt uns zehn Minuten lang, wie intensiv die SPÖ
arbeitet, damit wir das Problem wegbekommen. Also, in Wirklichkeit ist das
Resultat Ihrer Arbeit 100 000 Arbeitsplatzsuchende.
Zum Thema wieder zurück, nämlich zur Wiener
Arbeitsgarantie: Warum wir glauben, dass das mit den Lehrwerkstätten der
falsche Ansatz ist, zeigt ja auch die steigende Zahl der Lehrstellensuchenden
in Wien. Wir haben Ende 2009 35 Prozent mehr Lehrstellensuchende gehabt
als 2008, haben aber nur mehr 17 Prozent offene Lehrstellen gehabt - ich
weiß schon, das wird dann seitens der SPÖ als Erfolg verkauft –, ich habe mir
dann andere sozialdemokratisch regierte Bundesländer angeschaut, die befinden
sich auch vor einer Wahl, da werden natürlich auch die Zahlen geschönt, aber
wenn ich mir die Steiermark anschaue, diese hatte Ende 2009
49,9 Prozent offene Lehrstellen, das Burgenland 41 und die Steiermark
49 Prozent offene Lehrstellen. Spitzenreiter war voriges Jahr Vorarlberg
mit 58,5 Prozent. Da sieht man, dass auch in Wien dringender
Handlungsbedarf dafür besteht, dass man seitens der Stadt viel intensiver auf
die Betriebe zugeht. Also, es hat ja zum Beispiel - und das wurde auch im WAFF
angesprochen - dieses relativ gute Projekt Job-Veränderung, und einen
Lehrlingsfinder gegeben. Leider wurde unserer Forderung, dass man das budgetär
massiv aufstockt, damit wirklich diese Experten in die Betriebe hineingehen und
versuchen, dort Lehrstellen zu lukrieren, so wie das auch in anderen
Bundesländern geschieht, nicht entsprochen. Wir bieten an, oder die Stadt Wien
bietet jetzt an, fünf Säulen, wir werden das werbetechnisch machen, von
12 Uhr bis 17 Uhr kann ich irgendwo anrufen und dann versuchen wir,
die Jugendlichen in den vielen Lehrwerkstätten unterzubringen. Ich glaube, es
gäbe so viele Möglichkeiten, wo man die jungen Menschen unterstützen könnte.
Aber so, mit dieser Ausbildungsgarantie, ist das leider nur ein Tropfen auf dem
heißen Stein, und den Meilenstein in der Arbeitsmarktpolitik kann ich nicht
erkennen. Danke. (Beifall bei der ÖVP.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl:
Als nächster Redner am Wort ist Herr GR Dr Günther. Ich erteile es ihm.
GR Dr Helmut Günther (Klub der Wiener Freiheitlichen): Frau
Vorsitzende! Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Kollegin Wehsely hat sehr
schön dargestellt, was Frau StRin Brauner gemeinsam mit Sozialminister
Hundstorfer bei einer Pressekonferenz vor ein paar Tagen vorgestellt hat,
nämlich dieses 100 Millionen Paket
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