Gemeinderat,
57. Sitzung vom 26.02.2010, Wörtliches Protokoll - Seite 22 von 111
haben wir mittlerweile schon
auf 4 500 Plätze aufgestockt. (Beifall bei der SPÖ.)
Die Lehrwerkstätten sehen
seit dem Wechsel zum Berufsausbildungsgesetz eine ganze Lehre für junge Menschen
vor. Das bedeutet den Eintritt in eine qualitätsvolle Ausbildung und den
Abschluss in diesen Lehrwerkstätten. Erfreulicherweise konnten wir erst gestern
eine weitere Lehrwerkstätte von „Jugend am Werk“ eröffnen. Wir haben dort
zufriedene, fähige und leistungsorientierte junge Menschen getroffen, und es
war wunderbar, mit ihnen zu sprechen und auch zu bemerken, dass ihnen das etwas
wert ist und dass sie sich freuen. Sie kommen aus verschiedenen Bildungswegen.
Sie haben teilweise nach der Pflichtschule die Schule abgebrochenen. Sie kommen
nach langen Bewerbungsschleifen über das AMS. Sie kommen auch direkt aus der
Schule.
Wir haben jetzt eine hohe
Qualität in den Lehrwerkstätten erreicht, wir können mit Lehre und
Lehrwerkstätten eine eigene Säule errichten. Wir sind auch besonders engagiert,
wenn es darum geht, Bildungsabschlüsse nachholen zu lassen beziehungsweise zu
fördern, dass diese nachgeholt werden können. Das wird stark unterstützt, und
ich sage dem WAFF, der ein ganz besonderes Instrument in Wien ist und ganz
besonders viel leistet, unter anderem auch dafür ein herzliches Dankeschön! Ich
werde aber noch zu viel mehr kommen, wofür ich dem WAFF insbesondere danken
möchte! (Beifall bei der SPÖ.)
Unsere ganz neue Säule, die
wir in mehr als einem Jahr Arbeit, vernetzt mit dem Bund, dem Ressort Rudi
Hundstorfers, im Auftrag des Bürgermeisters gemeinsam mit Renate Brauner und
Christian Oxonitsch aufgestellt haben, ist der Übergang von der Schule in den
Beruf. Es ist dies eine neue Säule, die wir planvoll und sinnvoll gemeinsam mit
Expertinnen und Experten und mit Trägern dieser Einrichtungen, die ich nun
vorstellen will, entwickelt haben.
Wir haben eine
Koordinationsstelle eingerichtet, die sich um diesen Übergang beziehungsweise
Weg von der Schule in den Beruf kümmert und an dieser für junge Menschen
heiklen Schnittstelle einschreitet. Wir haben ein Casemanagement gemeinsam mit
dem AMS, dem WAFF und der Stadt Wien gemeinsam mit dem Arbeitsmarktservice Wien
installiert. Mit „c’mon 14“ und „c’mon 17“ werden Jugendliche schon
in der Schule sozusagen abgeholt, beraten und begleitet und weitergeführt. Es
werden ihnen Möglichkeiten aufgetan, und sie werden unterstützt.
Wir haben gemeinsam mit dem
Bund eine Jugendwerkstatt beziehungsweise Produktionsschule ins Leben gerufen,
die auch einen Weg weiter in eine Lehre und in eine Lehrwerkstätte weisen soll.
Es gibt ein niederschwelliges Projekt „Spacelab3“, das jungen Menschen, die
noch mehr Orientierung brauchen, einen offenen Eingang in die Wiener
Jugendarbeit auf dem Weg in den Arbeitsmarkt eröffnet.
Im Zusammenhang mit dieser
Säule wird überwacht und kontrolliert, ob es Doppelgleisigkeiten
beziehungsweise Überschneidungen gibt. Es erfolgt eine Koordination mit anderen
Angeboten, die wir schon länger haben, insbesondere für Jugendliche mit
sonderpädagogischem Förderbedarf. Es wird darauf geachtet, wie es mit den
Schnittstellen zu Clearing et cetera aussieht.
Wir hatten gestern eine
recht erfolgreiche Veranstaltung mit wichtigen Multiplikatorinnen und Multiplikatoren
von Seiten des Stadtschulrats, des Arbeitsmarktservice, des WAFF, der Wiener
Jugendarbeit, des Bundessozialamts sowie des Fonds Soziales Wien, die daran
mitarbeiten und mitkonzipieren. 120 Personen haben sich die Präsentation dieses
Übergangsmanagements angehört und angesehen und haben das sozusagen
mitgenommen.
Über allem darüber haben wir
zur Wiederausbildungsgarantie die Kümmer-Nummer eingerichtet. Sie haben
sicherlich schon davon gehört beziehungsweise darüber gelesen. Sie lautet – zum
Mitschreiben: 0800 20 20 22. Aber verwechseln Sie es nicht! Zur
Dringlichen kommen wir dann nachher! (Zwischenrufe bei der FPÖ.)
Diese Nummer ist die
Kümmer-Nummer für die Wiener Ausbildungsgarantie. Dort können Jugendliche,
deren Eltern, Verwandte, Omas und Opas, kurz: alle Menschen, die sich sorgen
und die Informationen, Unterstützung und Hilfe brauchen, anrufen. Dort werden
die Menschen sehr kompetent und einfühlsam beraten und gegebenenfalls weiter
verwiesen. Alles, was gleich geklärt werden kann, wird dort geklärt.
Es gibt schon weit über 200
Zugriffe auf die Homepage. Diese ist über SMS und über soziale Netzwerke wie
Headlock und Facebook zu bedienen. Die Kümmer-Nummer wird bereits sehr stark
angenommen, und wir sind uns sicher, dass wir mit dieser Kümmer-Nummer die
Wiener Ausbildungsgarantie mit ihren fünf Säulen Schule, Lehre und
Lehrwerkstätte, Übergangsschule sowie Nachholen von Berufs- und
Ausbildungsabschlüssen auch mit der Unterstützung der vernetzten Wiener
Jugendarbeit sehr gut an den Mann, die Frau und vor allem an die Jugendlichen
bringen und damit an dieser Schnittstelle von Schule zu Beruf einen großen
Schritt weiter sind! (Beifall bei der SPÖ.)
Das Ganze ist grundsätzlich
vernetzt gedacht, das möchte ich noch einmal betonen. An dieser Ausarbeitung
sind unter Federführung des Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds natürlich
auch der Stadtschulrat für Wien, das Arbeitsmarktservice für Wien, der Fonds
Soziales Wien, das Bundessozialamt und die Jugendarbeit beteiligt. Es geht nur
gemeinsam. So ist etwa die neue Einrichtung der SchulsozialarbeiterInnen von
Haus aus als Schnittstelle auch zu diesem Übergangsmanagement konzipiert. Eines
greift ins andere. Das Ganze läuft super. Es läuft verzahnt.
Wir hatten 2009 eine Steigerung der Anzahl an
angetretenen Lehrstellen in Lehrwerkstätten oder in einer betrieblichen Lehre
um 16 Prozent. Ich glaube, darauf können wir stolz sein! Wir sind die
Jugendpartei Wiens. Wir nehmen die Jugendlichen ernst. Wir bieten ihnen etwas
an. Wir bieten euch etwas an! Wir freuen uns,
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