Gemeinderat,
57. Sitzung vom 26.02.2010, Wörtliches Protokoll - Seite 20 von 111
Schwerpunkte sind in der
Stadt gesetzt worden? Inwieweit gelingt es uns, auch private Hauseigentümer
hier mit einzubeziehen?
Ich glaube, es hat sich sehr
bewährt, dass wir uns im Wohnbauausschuss neben den Tagesordnungspunkten immer
wieder einzelne Themenschwerpunkte vornehmen. – Ich nehme Ihren Vorschlag
gerne auf! Wir werden in der Tagesordnung einer der nächsten Sitzungen diesen
Sanierungsschwerpunkt behandeln, und ich werde eventuell mit einer Power Point
Präsentation darstellen, wo die finanziellen und geographischen Schwerpunkte
der Sanierungstätigkeit liegen.
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke. Als Nächste zum
Wort gemeldet ist Frau Dipl-Ing Gretner.
GRin Dipl-Ing Sabine Gretner
(Grüner Klub im Rathaus): Sehr geehrter Herr Stadtrat!
Es gibt in Wien viele Leute,
die Althäuser besitzen, bei denen beispielsweise das Straßenhaus als Haupthaus
gewidmet ist, die bestehenden Häuser im hinteren Bereich aber nicht mit dem
Ziel gewidmet sind, Entkernung und mehr Luft und Grün auch innerstädtisch zu
ermöglichen. Oft sanieren die Eigentümer diese Häuser dann bestandsgemäß,
nachdem aber nicht entsprechend gewidmet ist, bekommen sie keine
Thewosan-Förderung. – Halten Sie das für sinnvoll?
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Bitte, Herr
Vizebürgermeister.
VBgm Dr Michael Ludwig:
Wir können auf Grund der Bauordnung nur auf dem Flächenwidmungsplan aufbauen.
Wir haben bei der letzten Novelle der Bauordnung ganz besonders präzisiert,
dass für uns der Flächenwidmungs- und Bebauungsplan eine ganz wichtige
Grundlage darstellt. Wir versuchen in vielen einzelnen Informationsgesprächen,
die Hauseigentümer zu beraten, um ihnen, wenn es besonders schwierige
Situationen im Zusammenhang mit Widmungen gibt, die sich im Laufe der Jahrhunderte – wie man
in manchen Baugebieten sagen kann – verändert haben, behilflich
zu sein.
Es ist für uns auch ein ganz
wichtiges Ziel, dass wir vor allem im dicht verbautem Gebiet Druck
herausnehmen. Wenn wir beispielsweise auch bei historischen Gebäuden Dachgeschoßausbauten
bewilligen, verlangen wir sehr oft Abzonungen, damit die Innenbereiche dieser
Häuser auch mit Licht, Luft und Sonne in Berührung kommen und die
Lebensqualität auch für die Menschen, die in den Innenhöfen leben, steigt.
Man muss sich das sicherlich
von Einzelfall zu Einzelfall anschauen. Prinzipiell ist für uns aber der
Flächenwidmungs- und Bebauungsplan das wichtige Material, auf Grund dessen wir
alle Entscheidungen im Bereich der Bauordnung und damit verbunden auch der
Sanierung realisieren.
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke. Die nächste Zusatzfrage wird von Herrn GR Kenesei
gestellt. – Bitte.
GR Günter Kenesei (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Sehr geehrter Herr Stadtrat!
Man sieht im Stadtbild durchaus,
dass mit diesen Sanierungsgeldern beziehungsweise Förderungsgeldern, die es
gibt, etwas geschieht. Das muss man so sehen und durchaus akzeptieren.
Es kommt aber immer wieder
vor, dass einzelne Bereiche offensichtlich von dieser Sanierung ausgenommen
bleiben, weil es vielleicht keine entsprechenden Gespräche gibt, weil die
Gebietsbetreuung nicht die notwendige Aufklärungsarbeit leistet oder der
Hauseigentümer ganz einfach nicht Willens ist, sich einer Sanierung seines
Gebäudes zu unterziehen. Ich glaube, da ist noch sehr viel Aufklärungsarbeit
notwendig!
Meine Frage daher: Wird es
in nächster Zukunft begleitend zu den Geldern, die zur Verfügung gestellt
werden, auch einen Schwerpunkt von Seiten der Gebietsbetreuungen geben, um in
einem Grätzl tatsächlich ein gemeinsames Vorgehen bei einer Sanierung voran zu
bringen?
Vorsitzende GRin Inge Zankl:
Bitte, Herr Vizebürgermeister.
VBgm Dr Michael Ludwig:
Das ist richtig! Wir beobachten manchmal in Blocksanierungsgebieten das
Phänomen, dass es, wenn acht bis zehn Häuserblöcke saniert werden, immer wieder
einzelne Hauseigentümer gibt, die sich an den Sanierungsanstrengungen nicht
beteiligen wollen. Das ist deshalb manchmal besonders schade, weil wir ein
ganzes Gebiet entwickeln könnten und einige wenige, die nicht mitmachen, das
Gesamterscheinungsbild beeinträchtigen. Wir versuchen nämlich insbesondere bei
den Blocksanierungsgebieten neben der Renovierung der Häuser auch
beispielsweise Verkehrsberuhigungen vorzunehmen, eine Unterstützung für die
Nahversorgung zu bieten oder Grün- und Freiflächen zu etablieren.
Daher ist es richtig, dass
das manchmal ein Problem darstellt. Ich bin allerdings überzeugt, dass es nicht
daran liegt, dass wir zu wenig finanzielle Unterstützung bieten. Ich meine, wir
haben jetzt schon eine Höhe der Finanzierung und Unterstützung erreicht, über
deren Maß man wirklich nicht mehr hinaus gehen sollte. Daher sollten wir im
Bereich der Information für manche Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer unter
Einbeziehung der Gebietsbetreuung und des Wohnfonds noch speziellere Angebote
stellen. Oft verhält es sich sicherlich auch so, dass sich manche kleineren
Hausverwaltungen oder Hauseigentümer, die nur ein, zwei Häuser und gar keine
Hausverwaltung haben, sondern das selber betreuen, oft die zusätzlichen
Anforderungen, die mit einer Sanierung verbunden sind, nicht antun wollen.
Wir bemühen uns daher sehr,
mit zusätzlicher Information und vor allem mit zusätzlicher Unterstützung,
Beratung und auch mit dem Angebot, solchen Hauseigentümern bei der Abwicklung
der Sanierung behilflich zu sein, zu helfen. Das ist sicherlich ein Bereich,
den wir noch stärker ausbauen wollen. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl:
Danke. Die 4. Zusatzfrage wird wiederum von Frau Kollegin Floigl gestellt. –
Bitte.
GRin Veronika Floigl (Sozialdemokratische
Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Sehr geehrter Herr
Vizebürgermeister! Seitens einiger Immobilienentwickler wird die Behauptung
vorgebracht, dass Dach
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