Gemeinderat,
57. Sitzung vom 26.02.2010, Wörtliches Protokoll - Seite 19 von 111
teressiert, auch wenn sie
primär zu einem Einkaufszentrum und weniger zur Bevölkerung führt. Lassen wir
diese Details jetzt aber einmal weg! Das ist natürlich auch so eine Sache: Eine
Mall ist natürlich auch nicht schlecht! Das ist auch ganz okay! Mir sind zwar,
wie Sie verstehen werden, die kleinen Händler natürlich ein bisserl wichtiger
als die Malls, aber auch Malls sind okay. All das ist in Ordnung! Ob extra eine
U-Bahn dorthin führen muss, ist eine andere Geschichte, aber wie dem auch immer
sei. Es gab, wie ich mich erinnere, eine entsprechende Abmachung und Planung
mit dem damaligen Verkehrsminister. Daher sage ich: Ausgemacht ist ausgemacht.
Das gilt. Daher wird das sicherlich auch im nächsten Paket enthalten sein
müssen. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke, Herr
Bürgermeister. Damit ist die 4. Frage erledigt.
Wir kommen zur 5. Frage
(FSP – 00649 – 2010/0001 – KSP/GM).
Sie wurde von Frau GRin Veronika Floigl gestellt und ist an den Herrn
amtsführenden Stadtrat der Geschäftsgruppe Wohnen, Wohnbau und Stadterneuerung
gerichtet. (Vor einem Jahr wurde die
Novelle der Sanierungsverordnung beschlossen. Wie wurde diese von den Förderungswerbern
angenommen?)
Bitte, Herr
Vizebürgermeister.
VBgm Dr Michael Ludwig:
Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Hoher Gemeinderat!
Wir haben vor einem Jahr die
Wiener Sanierungsverordnung verabschiedet. Sie ist in Kraft getreten, und man kann
jetzt nach einem Jahr bereits sagen, dass es in der Tat ein großer Erfolg war.
Wir konnten im Wesentlichen
zwei Dinge miteinander verbinden. Es wurden die strengeren
thermisch-energetischen Grenzwerte für mehr Klimaschutz und Umweltschutz
einerseits mit höheren Förderansätzen andererseits verbunden. Das hat bewirkt,
dass es gesteigerte Anreize für umfassende Wohnhaussanierungen gegeben hat.
Zusätzlich gab es, was gerade in der jetzigen Wirtschaftslage von Bedeutung
ist, auch einen Impuls für die Wiener Wirtschaft, und zwar vor allem für Klein-
und Mittelbetriebe, und für die Schaffung von Arbeitsplätzen.
Wir haben sehr genau
beobachtet, wie sich diese Sanierungsverordnung auf die Sanierungsvorhaben
ausgewirkt hat, und haben festgestellt, dass wir im vergangenen Jahr die
Vorprüfberichte und Baubewilligungen deutlich steigern konnten, nämlich von dem
sehr hohen Standard von 10 900 Wohneinheiten im Jahr 2008 auf 17 700
geförderte Wohneinheiten. Die Anträge sind im vergangenen Jahr, also in dem
Zeitraum, seit die Sanierungsverordnung in Kraft getreten ist, um
70 Prozent gestiegen, was dazu führt, dass es eine Heizwärmereduktion um
50 bis 75 Prozent gab. Das ist gerade auch vom Aspekt der internationalen
Finanz- und Wirtschaftskrise ein wichtiger Impuls für die Klein- und
Mittelbetriebe und für den Arbeitsmarkt, und dieser Impuls ist mit hohem
finanziellem Einsatz der Stadt Wien erfolgt. Die insgesamt 346
Sanierungsprojekte, denen ein positiver Förderprüfbescheid und eine
Baubewilligung ausgestellt wurde, sind in der Größenordnung von 415 Millionen
EUR unterstützt worden. Mehr als die Hälfte der Gesamtbaukosten für diese
Sanierungsvorhaben werden direkt aus den Wiener Wohnbauförderungsmitteln
finanziert.
Wenn man nun auch noch die
Brücke zu den Eigentümern schlägt, dann kann man sagen, dass es ein besonders
erfreulicher Effekt ist, dass die Wohnungseigentümer und Hausgemeinschaften
durch diese zusätzlichen Förderungen besonders unterstützt wurden.
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Die 1. Zusatzfrage
stellt Herr Kollege Univ-Prof Dr Eisenstein. – Bitte
GR Univ-Prof Dr Herbert
Eisenstein (Klub der Wiener Freiheitlichen): Guten Morgen,
Herr Vizebürgermeister.
Allein diese Frage, die hier
gestellt wurde, zeigt, dass offenbar sehr wohl nicht nur Erklärungs-, sondern
Aufklärungsbedarf besteht.
Daher jetzt gleich meine
Frage an Sie: Könnten Sie sich vorstellen, dass es etwas Ähnliches wie einen
regelmäßigen Sanierungsbericht als Information an die Mitglieder des
Gemeinderates beziehungsweise unseres Gemeinderatsausschusses gibt, in welchem
natürlich keine Details stehen und nicht die Privatsphäre von Personen verletzt
wird. Es sollten darin aber Eckdaten und Zahlen stehen. Sie haben jetzt sehr
interessante Zahlen genannt, und ich meine, man sollte regelmäßig erfahren können,
wie viele Sanierungen vorgenommen wurden, wie hoch die Förderungen waren und
wie es mit den Heizungsförderungen, Ökoförderungen und so weiter ausschaut.
Interessant wäre natürlich
auch, ob bestimmte Gebiete in Wien davon mehr oder minder zufällig besonders
betroffen sind. Wird in bestimmte Grätzl vielleicht mehr investiert als
anderswo? – All das sind Dinge, die ich auf Grund meiner Tätigkeit im
Gemeinderat selbst nicht weiß und nicht so leicht in Erfahrung bringen kann.
Daher noch einmal meine Frage beziehungsweise Bitte an Sie, eine Art
Finanzierungs- und Sanierungsbericht einigermaßen regelmäßig, wie gesagt, als
Information vorzulegen, weil wir hier ja nicht darüber zu befinden haben.
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Bitte, Herr Vizebürgermeister.
VBgm Dr Michael Ludwig:
Der Großteil der Sanierungsmaßnahmen, die in unserer Stadt gefördert erfolgen,
werden über den Wohnfonds Wien abgewickelt. Ich bin auch Präsident des
Wohnfonds Wien, und wir führen in den verschiedensten Gremien immer wieder auch
Diskussionen über den Stand der Sanierungen. Wir haben auch einen Beirat, in
dem alle politischen Parteien vertreten sind. Ich bin aber gerne bereit, Ihren
Vorschlag aufzugreifen, dass wir im Rahmen des Wohnbauausschusses einmal einen
inhaltlichen Schwerpunkt zum Thema Sanierung setzen und ich etwas umfassender
über die Schwerpunkte berichte.
Ein Anlass dazu könnte sein, dass wir sagen, dass es
jetzt die neue Sanierungsverordnung ein Jahr lang gibt, und die Fragen
erörtern: Welche Maßnahmen sind daraus abzuleiten? Welche auch geographischen
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