Gemeinderat,
56. Sitzung vom 27.01.2010, Wörtliches Protokoll - Seite 90 von 93
vorgeworfen wurde, zu wenig. Denn ich lasse
mir das von einem, der so wie Sie herauskommt, Herr Kollege, nicht sagen! (GRin
Mag Maria Vassilakou kuschelt sich an StR David Ellensohn.) - Es nützt
nichts, jetzt vor den Medien zu kuscheln und sich nachher gegenseitig etwas an
den Kopf zu schmeißen! (GR Mag Rüdiger Maresch:
Welche Medien?) - Es könnte ja sein, dass sich in den
Wiener Gemeinderat um diese Zeit noch einer verirrt! Lasst das, wir werden auch
darauf zurückkommen.
Herr Kollege, Sie stöckeln da heraus und
werfen irgendwelche Ausdrücke um sich. Jeder kennt es, wie der Kollege
Ellensohn herauskommt und dann das Mikrofon richtet, damit sich alle
Wichtigkeit auf ihn richtet. Aber, Herr Kollege, das sind Sie gar nicht wert!
Ich sage Ihnen etwas anderes: Sie haben
gesagt, als Vater würden Sie sich Sorgen machen, wenn Ihre Kinder einer
bestimmten Partei beitreten würden. Ich kann Ihnen sagen, und Sie werden es
verstehen, wenn ich es Ihnen sage, es gibt auch andere Väter, die sich Sorgen
gemacht haben, dass die Kinder ihrer Partei beigetreten sind. Sie wissen genau,
was ich meine, Herr Kollege!
Jetzt komme ich, weil mehr ist das vorläufig
nicht wert, zum Kollegen Hursky, der versucht hat, den Kollegen Ellensohn noch
zu übertreffen. Herr Kollege, wenn ich anfangen würde, würden 40 Minuten
nicht reichen, um die Skandale Ihrer Partei und die kriminellen Vorgänge
aufzuzählen! (GRin Inge Zankl: Das ist sehr nett!) Sie kriegen es beim
nächsten Mal noch serviert, wenn Sie es wollen! Wir haben es bisher in der Form
nicht gemacht.
Aber ich zähle Ihnen nur ganz neue aktuelle
Sachen auf, Herr Kollege. Vor Kurzem war der Untersuchungsausschuss über
Kasachstan. Der Untersuchungsausschuss wurde in dem Moment abgebrochen, in dem
Namen aus der SPÖ fielen.
Minister Blecha durfte nicht fotografiert
werden, als er mit den Chemiewaffenhändlern zusammengekommen ist.
Der Kollege Gaal mit seinen
95 Telefonaten zur angeblichen Beratung im Hausverkauf durfte nicht mehr
behandelt werden. (GRin Kathrin Gaal: Das stimmt ja nicht!)
Die Telefonate, in denen Bgm Häupl und
Präsident Kopietz im Zusammenhang mit dem 2 Millionen Koffer im Sacher genannt
wurden, wurden nicht mehr genannt und nicht mehr behandelt.
Seien Sie ruhig und kehren Sie wirklich
daheim! (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzender GR Mag Thomas Reindl:
Zum Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte über die Beantwortung der
Dringlichen Anfrage ist somit beendet.
Wir haben einige Beschlussanträge abzustimmen.
Als ersten stimme ich den Antrag der GRÜNEN
über die finanzielle Absicherung bei Berufsunfähigkeit für PolizistInnen ab.
Hier wurde die Zuweisung dieses Antrages gefordert. Wer dem Antrag beitritt,
den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. - Das ist einstimmig.
Der nächste Antrag ist von der ÖVP, betrifft
die Schaffung einer Stadtwache für Wien. Dieser Antrag wurde auf sofortige
Abstimmung gestellt. Wer dem Antrag beitritt, den bitte ich um ein Zeichen mit
der Hand. - Das ist mit den Stimmen der ÖVP und FPÖ, somit der Minderheit und
abgelehnt.
Der nächste Antrag ist von der FPÖ, betrifft
ein konkretes Sicherheitskonzept für die Wiener Linien. Hier wurde ebenfalls
die sofortige Abstimmung beantragt. Wer dem Antrag beitritt, den bitte ich um
ein Zeichen mit der Hand. - Der Antrag wird von der ÖVP und von der FPÖ
unterstützt. Das ist die Minderheit.
Damit sind wir mit der Dringlichen Anfrage
fertig.
Wir kommen zurück zur Postnummer 47 der
Tagesordnung. Ich darf den Herrn Berichterstatter, GR Hora, bitten, die
Verhandlung fortzusetzen. Zum Wort gemeldet ist Herr GR Valentin. Ich erteile
es ihm.
GR Erich Valentin (Sozialdemokratische Fraktion des
Wiener Landtages und Gemeinderates): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr
geehrter Herr Berichterstatter! Meine Damen und Herren!
Ich glaube, ich werde es nicht schaffen, die politische Tiefe und die
Qualität meines Vorredners zu erreichen. Das ist auch nicht notwendig.
Wir kommen zu dem Tagesordnungspunkt zurück, wo es darum gegangen ist,
über eine Vorlage des BMVIT betreffend die
Luftverkehr-Immissionsschutzverordnung zu diskutieren.
Ich denke mir, um wieder dort den Faden aufzugreifen, wo der Kollege
Maresch geendet hat, es wäre ein gutes Zeichen, und der Kollege Stiftner und
ich versuchen das in der Frage, an dem heutigen Tag, dass man der Versuchung
widersteht, dieses Thema in einen Vorwahlkampf hineinzuziehen.
Grundsätzlich geht es darum, dass das Bundesministerium einen Entwurf
ausgeschickt hat, wo es darum geht, Grenzwerte mittels Luftverkehr-Immissionsschutzverordnung
festzulegen. Diese Grenzwerte, die das Ministerium in einer Begutachtung
vorgeschlagen hat, sind niedriger, das heißt, günstiger als das, was die EU
vorschlägt. Es ist günstiger bei den Grenzwerten, weil niedriger als das Umgebungslärmschutzgesetz
des Bundesvorschlags. Die liegen am Tag bei 65 dB. Das Bundesministerium
schlägt hier 62 dB vor. In der Nacht schlägt die EU 55 dB und das
Bundesministerium 52 dB Dauerschallpegel vor.
Das Ganze ist für Wien grundsätzlich nicht anwendbar, auch wenn es so
beschlossen wird, wie es das Bundesministerium ausgesandt hat, weil wir eine
privatvertragliche Regelung haben, die besser ist. Besser deshalb, weil wir
einen Grenzwert, wo der Flughafen den Anwohnern das ersetzen muss,
Lärmschutzmaßnahmen setzen muss, bereits am Tage bei 54 dB und in der
Nacht bei 45 dB ansetzen. Das ist auch besser, als die WHO empfiehlt. Das
heißt, wir haben hier eine Diskussion, die sich zwar im Vorwahlgeplänkel gut
macht, die aber für Wien, egal, wie sie ausgeht, keine Auswirkungen hat, weil
eben privatrechtliche Vereinbarungen besser sind, als es das Gesetz
vorschreibt.
Wir wollen aber dennoch, der Kollege Stiftner, ich
und einige Kolleginnen und Kollegen, einen Antrag einbringen, der Folgendes
sagt: Wir stellen fest, dass die
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