Gemeinderat,
56. Sitzung vom 27.01.2010, Wörtliches Protokoll - Seite 58 von 93
hat auf das
Schlusswort verzichtet.
Daher komme ich
zur Abstimmung der Postnummer 19. Wer dieser die Zustimmung gibt, den
bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. – Wird einstimmig so angenommen. (Widerspruch
bei der ÖVP.) ÖVP nicht? (GR Dr Wolfgang Aigner: Nein!)
Entschuldigung, ich habe gemeint, der Klubvorsitzende hat die Hand gehoben. (Widerspruch
von GR Dr Matthias Tschirf.) Also das ist, ohne die Stimmen der ÖVP,
mehrheitlich so angenommen worden.
Zur
Postnummer 19 liegt auch ein Beschluss- und Resolutionsantrag der Grünen und der SPÖ vor. Er ist, glaube
ich, sehr detailliert referiert worden. In formeller Hinsicht wird die
sofortige Abstimmung verlangt. Wer diesem Beschluss- und Resolutionsantrag
zustimmt, den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. – Er wird von FPÖ, SPÖ und
GrüneN unterstützt und hat damit
die ausreichende Mehrheit.
Es gelangt nunmehr
die Postnummer 20 der Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft den
Warenkorb für das Schuljahr 2010/11. Ich bitte die Frau Berichterstatterin,
Frau GRin Mag Kato, die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatterin GRin Mag Sonja Kato: Danke,
Herr Vorsitzender! Ich bitte um Unterstützung für das vorliegende
Geschäftsstück.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Ich
eröffne die Debatte. Zu Wort gemeldet ist Herr GR Dr Aigner. Ich erteile
es ihm.
GR Dr Wolfgang Aigner (ÖVP-Klub der
Bundeshauptstadt Wien): Herr Vorsitzender! Frau Berichterstatterin! Meine
Damen und Herren!
Ich möchte die Zustimmung der ÖVP zum Warenkorb für unsere
Pflichtschulen dazu nutzen, dem Gemeinderat Gelegenheit zu geben, auch wenn der
Herr Bürgermeister uns heute in der Fragestunde schon gesagt hat, dass der Hort
in der Ferrogasse nicht geschlossen wird, diesem politischen Willen auch
Ausdruck zu verleihen.
Wir haben – und werden das auch in Hinkunft tun – eine konsistente
Planung, was mit der Nachmittagsbetreuung in Wien stattfinden wird, eingemahnt.
Diese Einzelmaßnahmen, die unkoordiniert durchgeführt werden, wo die Bezirke
nicht eingebunden sind, die halten wir für nicht zielführend.
Man kann sich viele Diskussionen ersparen, wenn es hier ein stimmiges
Konzept gibt. Für heute aber bringe ich einen Beschluss- und Resolutionsantrag
mit der Bitte um sofortige Abstimmung ein, dass der Gemeinderat sich für die
Erhaltung des Hortes in der Ferrogasse ausspricht. – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Als
Nächster zu Wort gemeldet ist GR Vettermann. Ich erteile es ihm.
GR Heinz Vettermann (Sozialdemokratische Fraktion des
Wiener Landtages und Gemeinderates): Herr Vorsitzender! Frau
Berichterstatterin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Also man kann ja eines wirklich nicht sagen, dass es nämlich ungeplant
und unkoordiniert ist, denn es ist ja kein Zufall, wo ein Hort ist, wo es eine
Offene Schule gibt und wo es zum Beispiel bei der Ganztagsschule wieder ein
anderes Modell gibt. Natürlich gibt es immer dort, wo ein Modell das andere
ablöst oder auch nicht ablöst, Diskussionen, das ist klar. Ich selbst habe
einmal – da hat es einen Kinderfreunde-Hort im 8. Bezirk betroffen – so
etwas miterlebt in der Zeltgasse, wo es zuerst der Hort war und die Eltern das
an sich wollten.
Ich selbst war ein Freund des Hortes in der Ferrogasse und bin es ja jetzt
noch, und ich glaube, dass es so gesehen auch eine sachlich gute und richtige
Entscheidung ist. Man muss nur wissen, dass es auch 50 Eltern gibt, die
zum Beispiel dort die Kinder in der Offenen Schule anmelden wollten, denen man
jetzt auch einmal eine Antwort geben muss. Das ist also immer eine Abwägung.
Die Eltern, die jetzt die Kinder dort im Hort haben und sagen, dass es ein gut
arbeitender Hort ist, stehen auf dem Standpunkt, dass sie das nicht verändern
möchten, und ich bin auch der Meinung, gegen die Eltern, gegen die Schule und
gegen den Bezirk sollte das dort nicht stattfinden. Das kann in einem
gemeinsamen Diskussionsprozess, allerdings mit einer Abwägung aller Interessen,
passieren, und in dem Fall, glaube ich, ist es eine gute und richtige Entscheidung
gewesen.
Ich bin aber, ehrlich gesagt, trotzdem nicht dafür, dass wir den Antrag
annehmen, und zwar nicht in der Sache selbst – ich habe mich ja jetzt gerade
selber deklariert und eine Presseaussendung mit diesem Inhalt versandt –, aber
ich glaube, es gibt ja x-Horte, die nicht umgewandelt werden in Wien, und ich
meine, wir können ja nicht für alle ständig Bestandserklärungen und, und, und
abgeben, nur weil es bei dem einen jetzt einmal eine Diskussion gegeben hat.
Noch dazu, wo heute der Bürgermeister in der Fragestunde ja eine klare
Deklaration abgegeben hat, der Herr Stadtrat sich schon klar deklariert hat,
und, und, und. Ich meine, da brauchen wir nicht noch zusätzlich etwas.
Ich nehme an, das ist aus taktisch-strategischen Gründen von Ihnen
platziert worden. Aber gerade aus dem Grund muss ich ehrlich sagen, dafür,
finde ich, ist der Gemeinderat zu schade. Also in der Sache selbst stimme ich
zu, den Hort soll es geben ... (GR
Dipl-Ing Martin Margulies: Machen Sie eine Volksbefragung!) Na, Volksbefragung!
Wir sind ja hier auf Seiten der Eltern, denn ich glaube, dass es da ein
bisschen mehr Eltern gibt als die anderen 50, die die Offene Schule wollen.
Aber sei's drum! Es war eine sachliche Entscheidung. Wir sind da,
glaube ich, mit den Eltern mehrheitlich einer Meinung. Es wird ja auch nichts
geändert, es läuft so weiter. Aber aus irgendwelchen taktisch-strategischen
Gründen bei etwas, was ohnehin so weiterläuft wie bisher, noch zusätzliche
Garantieerklärungen abzugeben, finde ich einfach eine Überfrachtung. Nicht weil
ich in der Sache dagegen bin, sondern aus diesem Grund.
Ich würde daher bitten – auch damit diese
Vorgangsweise nicht Schule macht –, dass man diesem zwar sachlich richtigen,
aber trotzdem nicht logischen Antrag heute nicht zustimmt. Trotzdem wird es den
Hort weiter geben und die Eltern werden damit zufrieden sein. Sie können sich
auch auf das Wort des Bürgermeisters, des Stadtrates verlassen. – Vielen Dank! (Beifall
bei der
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
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