Gemeinderat,
56. Sitzung vom 27.01.2010, Wörtliches Protokoll - Seite 55 von 93
könnten wir ja im Rahmen der Verhandlungen versuchen - das gibt mein
Antrag her, wir lassen ihn ja zuweisen -, da könnte man auf die spezielle
Situation des AKH ja dann noch im Ausschuss eingehen. - Aber gut, Sie wollen
nicht, und das ist schade.
Aber jetzt zu meiner tatsächlichen Berichtigung. Es kann hier natürlich
nicht so stehen bleiben, wenn der Eindruck erweckt wurde, als wären
ausgerechnet die GRÜNEN gegen Gesundheitsförderung. Und wir waren das im Rahmen
der Vorstandssitzung bei der KFA natürlich auch nicht. Wir haben ausdrücklich
und expressis verbis – und auch ich persönlich - die Installierung und
Weiterentwicklung der Gesundheitsförderung als neuen Auftrag für die Hera begrüßt
und für richtig empfunden.
Wogegen wir gestimmt haben - und das ist tatsächlich auch der Fall -,
ist die Besetzung der Leitung dieser neu geschaffenen Stelle mit einem
ehemaligen Chef der TU 1 des Krankenanstaltenverbundes. Ich glaube nicht,
dass es notwendig ist, hier Besetzungen vorzunehmen, bei denen man nicht ganz
von der Hand weisen kann, dass es um Versorgungsposten gehen könnte.
Wir glauben, das hat die Hera nicht verdient, und daher haben wir der
Besetzung nicht zugestimmt. Aber der Gesundheitsförderung selbstverständlich,
und das habe ich auch zu Protokoll gegeben. - Ich danke. (Beifall bei den
GRÜNEN.)
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Der Herr Berichterstatter
hat das Schlusswort.
Berichterstatter GR Dr Alois Mayer: Meine sehr
geehrten Damen und Herren! Ich möchte ganz kurz an den Akt erinnern, über den
auch eine geraume Zeit, wenn auch sehr wenig, gesprochen wurde. Ich möchte
darauf hinweisen, dass eigentlich alle Redner, die dazu das Wort ergriffen
haben, an einem Freitagvormittag bei der Wiener Rettung waren und sich
genauestens informiert haben, mit den Leuten diskutieren konnten, sehen
konnten, was geleistet wird, welches Gerät und welche Ressourcen zur Verfügung
stehen.
Ich hätte unter Umständen geglaubt, dass der eine oder andere sagt, es
ist zu wenig. Dass diese Erhöhung zu viel ist, kann ich nicht nachvollziehen
und ersuche Sie um Zustimmung zu dieser Erhöhung. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Wir kommen zunächst zur Abstimmung über den Antrag des
Berichterstatters. Wer für diesen Antrag ist, den bitte ich um ein Zeichen mit
der Hand. – Ich stelle die Zustimmung der SPÖ fest. Der Antrag ist mehrstimmig
angenommen.
Ich lasse nun über fünf Beschlussanträge abstimmen und beginne mit den
vier Anträgen der FPÖ, wobei jeweils die Zuweisung beantragt ist.
Der erste Beschlussantrag der FPÖ betrifft Transparenzmängel im
öffentlichen Gesundheitswesen. Wer ist dafür? – Hier gibt es die einstimmige
Zustimmung. Die Zuweisung ist beschlossen.
Ich komme nun zum Beschlussantrag der FPÖ betreffend
Nebenbeschäftigungsmeldungen des ärztlichen Personals im KAV. Wer dafür ist,
den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. – Auch hier stelle ich die
Einstimmigkeit fest. Die Zuweisung ist beschlossen.
Ich
komme zum Beschlussantrag der FPÖ betreffend Nebenbeschäftigungsmeldungen aller
Bediensteten im KAV. Wer ist dafür? – Auch dafür gibt es die einstimmige
Zustimmung. Die Zuweisung ist beschlossen.
Ich komme zum Beschlussantrag der FPÖ betreffend Meldung ökonomischer Beteiligungen
aller Bediensteten im KAV. Auch hier ist die Zuweisung beantragt. Wer ist
dafür? – Auch hier stimmen alle Fraktionen zu. Die Zuweisung ist beschlossen.
Ich komme nun zum Antrag der GRÜNEN betreffend Transparenzmängel und
Korruptionsrisiko im öffentlichen Gesundheitswesen der Stadt Wien. Auch hier
ist die Zuweisung beantragt. Wer für diese Zuweisung ist, den bitte ich um ein
Zeichen mit der Hand. – Hier gibt es die Zustimmung von ÖVP, FPÖ und GRÜNEN.
Die Zuweisung hat nicht die erforderliche Mehrheit.
Postnummer 18 der Tagesordnung: 1. GR-Subventionsliste
des Jahres 2010. Berichterstatterin
ist Frau GRin Mag Krotsch. Ich bitte sie, die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatterin GRin Mag Nicole Krotsch: Sehr geehrte
Damen und Herren! Ich bitte um Zustimmung.
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Zu Wort gemeldet ist
Frau GRin Mag Lachkovics.
GRin Mag Eva Lachkovics (Grüner Klub im Rathaus):
Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Wir haben bei diesem Tagesordnungspunkt um eine getrennte Abstimmung
gebeten, weil wir zwei dieser Subventionen nicht zustimmen können. Das eine ist
die Subvention für den Österreichischen Mieter- und Wohnungseigentümerbund und
die zweite Subvention für den Dialog Gentechnik.
Ich möchte jetzt kurz erläutern, warum wir der Subvention für den
Dialog Gentechnik nicht zustimmen können. Es handelt sich dabei um einen
Verein, der über Gentechnik informiert und behauptet, er sei ausgewogen,
kompetent und unabhängig.
Nun, ich konnte in der letzten Zeit feststellen, dass der Verein Dialog
Gentechnik nicht ausgewogen ist, wenn es sich um Gentechnik in der
Landwirtschaft handelt. Er ist nicht kompetent, wenn es sich um
sozioökonomische und entwicklungspolitische Auswirkungen im Süden handelt, und
es findet eigentlich auch kein Dialog statt.
Ich habe mich kürzlich sehr um einen Beginn eines Dialogs mit diesem
Verein bemüht, der Beginn ist mir immerhin gelungen. Ich habe zunächst einmal
den Verein gebeten, zwei US-amerikanische Studien, die ziemlich kritisch mit
Gentechnik in der Landwirtschaft ins Gericht gehen, auf ihrer Homepage zu
erwähnen. Das haben sie nicht getan. Das eine ist eine Studie der American
Academy of Environmental Medicine, also Umweltmedizin, und das andere ist eine
Studie der Union of Concerned Scientists, also besorgter Wissenschafter und
Wissenschafterinnen. Beides war dem Dialog Gentechnik nicht wissenschaftlich
genug.
Ich bin daraufhin zu einem Gespräch eingeladen
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