Gemeinderat,
56. Sitzung vom 27.01.2010, Wörtliches Protokoll - Seite 54 von 93
und 385 Sanitäter. Im Jahre 2006 hatten wir 674 Mitarbeiter, davon 68
Ärzte und 405 Sanitäter. Und wir hatten mit Stand 31.12.2009
721 Mitarbeiter, davon 81 Ärzte und 424 Sanitäter. Sie sehen daraus, dass
wir natürlich nicht alle Wünsche erfüllen können, dass wir aber auf Grund der
steigenden Nachfrage und auch der notwendigen Einsätze auch die Personalanzahl
in den letzten Jahren kräftig erhöht haben.
Lassen Sie mich jetzt auch noch zu folgendem Punkt kommen: Es ist hier
auch gesagt worden, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Wiener Rettung
verdienen für den geleisteten Einsatz zu wenig. Ich sage Ihnen jetzt als
Gewerkschafter: Aus meiner Sicht verdient jede Arbeitnehmergruppe zu wenig. Es
ist ein legitimes Recht jeder einzelnen Berufsgruppe, dass man natürlich immer
mehr haben möchte. Dass hier aber nichts getan wurde, das stimmt schlicht und
einfach nicht. Wenn Sie das behaupten, dann dürfte die letzte Verhandlung der
Personalvertretung mit der Geschäftsleitung an Ihnen spurlos vorübergegangen
sein. Und ich darf Ihnen mitteilen, sollten Sie es noch nicht wissen - aber
wenn Sie ständig Informationen bekommen, auch von Ihrer fraktionellen Seite der
Personalvertretung, dann sollten Sie es eigentlich wissen -, dass die
Personalvertretung hier, für meine Begriffe, einen sehr, sehr schönen Erfolg
erzielt hat:
Die Mitarbeiter der Wiener Rettung, darunter die Notärzte, bekommen
500 EUR pro Monat mehr. Das betrifft 83 Personen. Alle Notfallsanitäter
auf entsprechenden Dienstposten bekommen um 350 EUR pro Monat mehr. Das
sind 138 Personen. Alle Notfallsanitäter mit allgemeiner Notfallkompetenz
bekommen zusätzlich 45 EUR pro Monat mehr. Das sind 83 Personen. Alle
Notfallsanitäter mit besonderer Notfallkompetenz erhalten zusätzlich
70 EUR pro Monat mehr. Das betrifft 22 Personen. Alle Sanitäter, die auf
dem Notarzthubschrauber tätig sind, bekommen 50 EUR pro Dienst mehr. Alle
Sanitäter bekommen 5 EUR pro Dienst, bei dem sie Lenker waren; wenn sie
nur zu zweit unterwegs waren, 10 EUR pro Dienst als Lenker. Und alle
Lehrsanitäter - die auch eine wichtige Voraussetzung bilden, denn sie schulen
ja unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter - bekommen 510 EUR pro Monat
mehr. Das sind 22 Personen. Zusätzlich wurden für alle SanitäterInnen und
Rettungshelfer - das sind insgesamt 483 Personen - die Möglichkeit einer
bezahlten Wohnungsbereitschaft eingeführt. Das macht 1,93 EUR pro Stunde
wochentags und an Sonn- und Feiertagen 3,19 EUR aus.
Dass hier nichts geschehen ist, meine Damen und Herren, stimmt also
schlicht und einfach nicht. Es wurde hier bei sehr, sehr schwierigen
Grundvoraussetzungen in sehr langwierigen und schwierigen Verhandlungen ein,
wie ich meine, schöner Erfolg für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erzielt.
Frau Dr Pilz! Und wenn man die Einkommenssituation dann nicht im
Detail betrachtet, dann darf ich Ihnen schon sagen: Wenn ein Rettungssanitäter
bei einem 12,5 beziehungsweise 13 Stunden Fahrdienst im Jahr rund
45 838 EUR verdient, dann kann man auch nicht sagen, dass das nichts
ist. Ich habe im Vorfeld schon gesagt, jede Personengruppe wünscht sich
diesbezüglich mehr. Die Sanitäter zum Beispiel, die im 24 Stunden Dienst sind -
das ist die Mehrzahl, das sind 304 Personen -, verdienen im Durchschnitt
52 377 EUR im Jahr. Wie ich meine, sind hier die richtigen Schritte
in die richtige Richtung gesetzt worden.
Meine Damen und Herren! Ich darf jetzt noch zu den Anträgen kommen, die
hier von Seiten der Oppositionsparteien eingebracht wurden, und darf
diesbezüglich sagen, dass wir bei den Anträgen der Freiheitlichen Fraktion der
Zuweisung zustimmen werden; nämlich bei dem Antrag, bei dem dazu aufgefordert
wird, rasche Schritte für das gesamte ärztliche Personal zu setzen; ebenso bei
dem Antrag, wo es darum geht, die notwendigen Schritte zu setzen, um
sicherzustellen, dass Beteiligungen von allen Bediensteten des KAV analog den
Nebenbeschäftigungen zu melden sind - dem werden wir ebenfalls zustimmen -; bei
dem Antrag betreffend die Nebenbeschäftigungsmeldungen, wo ebenfalls die
Zuweisung verlangt wird, wird meine Fraktion ebenfalls zustimmen; ebenso auch
beim vierten Antrag der Freiheitlichen Fraktion, wo ebenfalls die Zuweisung
verlangt wird.
Meine Damen und Herren! Wo wir nicht zustimmen werden, das ist der
Antrag der grünen Fraktion. Und ich sage Ihnen hier vorweg Folgendes, und wir
haben nicht nur einmal bei Sitzungen schon versucht, das zu erklären: Es geht
hier, und zwar im ersten Punkt, darum, liebe Frau Kollegin Dr Pilz - und Sie
sollten es wissen -: Wenn Sie hier schreiben, Sie verlangen die Schaffung einer
rigiden und lückenlosen Nebenbeschäftigungsregelung in den Spitälern des KAV,
dann sollten Sie auch wissen, dass auch das Allgemeine Krankenhaus zu den
Spitälern des KAV zählt. Nur, wie Sie wissen, können wir rechtlich dort den
Ärztinnen und Ärzten gar nichts vorschreiben. Wir können mit ihnen reden, wir
können mit ihnen Verhandlungen führen, wir können Gespräche mit ihnen führen -
was wir in der Vergangenheit auch getan haben. Der Herr Generaldirektor hat
Ihnen gestern in der Kontrollausschusssitzung auch berichtet, dass es einen
Infrastrukturbeitrag auch der Primarärzte im AKH gibt - da hätten sie nicht
zustimmen müssen, das haben sie aber getan, auf Grund unserer Gespräche und unseres
Drängens. Und Sie können sicher sein, dass wir auch künftig alles daransetzen
werden, zielführend in dieser Richtung weiter vorzugehen.
In diesem Sinne haben wir, glaube ich, schon viel getan und werden
künftig noch viel tun.
Und damit bitte ich Sie, dem konkreten Akt, was die Transportgebühren
bei der Wiener Rettung anbelangt, Ihre Zustimmung zu erteilen. - Danke schön. (Beifall
bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Zu einer tatsächlichen Berichtigung zu Wort gemeldet
hat sich Frau GRin Dr Pilz. Die Redezeit beträgt drei Minuten. – Bitte.
GRin Dr Sigrid Pilz (Grüner Klub
im Rathaus): Herr Kollege
Wagner, es ist jetzt natürlich sehr verlockend, auf Ihre Ausführungen
inhaltlich einzugehen. Ein Wort dazu, warum Sie unserem Antrag nicht zustimmen:
Das
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular