Gemeinderat,
56. Sitzung vom 27.01.2010, Wörtliches Protokoll - Seite 53 von 93
jeweiligen
Voranschlagsentwurfes nach genauen Richtlinien, die ebenfalls nachzulesen sind,
der MA 5 erstellt. Und jetzt im Detail:
Er beinhaltet die Summe der Nettoausgaben ohne Investitionskosten. Dazu
werden Wertabschreibung, Verzinsung des noch nicht abgeschriebenen
Anlagevermögens sowie Lagerwarenkredite, Zentralverwaltungskosten, dabei
20 Prozent des Personal- und Pensionsaufwandes, zugerechnet und sonstige
erfolgswirksame Einnahmen ohne die Umsatzsteuer in Abzug gebracht.
Weiters werden im Hinblick auf die ab 1.1.1997 – das ist ebenfalls aus
dem Akt ersichtlich – nicht mehr abziehbare Vorsteuer die Einsatzleistungen der
Fahrzeuge der MA 70 ab diesem Tag ohne Umsatzsteuer in Rechnung gestellt,
und zu den errechneten Gebühren wird ein Aufschlag in der Höhe von
11,1 Prozent eingerechnet.
Die Anzahl der zu erwartenden Einsätze ergibt sich aus den
Statistikwerten der Vorjahre und der zu erwartenden Einsatzentwicklung.
Meine Damen und Herren! Herr Kollege Ebinger! Das ist das ganze
Geheimnis der Transportgebührenberechnung.
Nun aber noch im Detail: Weil hier von den Vorrednern auch die gestrige
Sitzung des Kontrollausschusses angeführt worden ist, Frau Kollegin Pilz, darf
ich darauf hinweisen, dass bereits in der Beantwortung Herr Generaldirektor
Dr Marhold und auch unsere Stadträtin, Frau Mag Sonja Wehsely, darauf
hingewiesen haben, dass hier in der Vergangenheit, was Transparenz und
Antikorruptionsrichtlinien und -bestimmungen betrifft, von Seiten des KAV sehr,
sehr viel getan wurde. Unter anderem auch hinsichtlich dessen, was Sie heute
als so genannte Kuvertmedizin und als Wartezeiten bezeichnet haben, ist – ich
habe das auch gestern schon dargelegt - mit der Erstellung und mit der Einführung
einer einsehbaren, offiziell aufliegenden, mittels EDV-Programm erstellten
Statistik, was Operationszeiten anbelangt, ein richtiger Schritt in die
richtige Richtung gemacht worden.
Der Herr Generaldirektor konnte nicht nur bei einer der letzten Ausschusssitzungen
auf die Erfolgssituation hinweisen, sondern er hat das schon wiederholt getan.
Hatten wir noch vor wenigen Jahren - und da gebe ich Ihnen recht, da war die
Wartezeit tatsächlich zu lang - bei Katarakt- oder Hüftoperationen fallweise
eine Wartezeit zwischen 12 und 18 Monaten - nicht in jedem Fall, aber das gab
es, was bei Weitem zu viel ist -, so sind wir heute in der Situation, dass die
normale Wartezeit bei diesen Operationen 12 Wochen beträgt - was man de facto
medizinisch gar nicht mehr als Wartezeit betrachten kann, ich habe Ihnen das
auch schon gestern erklärt: Hier ist es auch notwendig,
Operationsvorbereitungen zu treffen, wie Eigenblutvorsorge und, und, und. Da
sind 12 Wochen, wie mir auch Mediziner versichert haben, wahrscheinlich genau
die richtige Zeit.
Meine Damen und Herren! Frau Dr Pilz, eines nehme ich Ihnen nicht
ganz ab: Wenn Sie hier immer wieder meinen, Gesundheitsförderung und all das
sollte im Vordergrund stehen, dann darf ich Sie an Ihr Abstimmungsverhalten bei
einer der letzten Sitzungen, bei der Vorstandssitzung in der Hera erinnern, wo
vorgeschlagen wurde, dort ein Gesundheitsförderungszentrum einzurichten, und
die grüne Fraktion hat das leider abgelehnt. - Ich kann Sie beruhigen, es wird
trotzdem gemacht werden.
Meine Damen und Herren! Jetzt auch zur Kritik, dass zu wenig oder nur
sehr wenig getan wurde. Ich habe das auch gestern gesagt: Der ehemalige - und
damit ist er unverdächtig - Präsident des Rechnungshofes Franz Fiedler und
Präsident von Transparency International sagte in einer APA-Aussendung - und
jetzt O-Ton: „Richtig ist, dass der Kontrollamtsbericht zum Ausdruck bringt,
dass Bemühungen seitens des Krankenanstaltenverbundes in Wien gegeben sind, die
auch zum Teil schon Früchte getragen haben."
Also tun wir nicht so, als ob da nichts geschehen wäre. Wir haben nie
abgestritten - und das haben Ihnen auch gestern die Frau Stadträtin und der
Herr Generaldirektor gesagt -, dass wir damit nie fertig sein werden, dass wir
nicht davon ausgehen können, wenn wir diesbezüglich Verordnungen erlassen, wenn
wir diesbezüglich mit den Mitarbeitern reden und sagen: Das wünschen wir uns,
das wollen wir so haben!, dass sich das nicht im Laufe einer gewissen Zeit
wieder dynamisch etwas anders entwickelt. Deswegen sind die Antikorruption und
alle damit verbundenen Maßnahmen eine immerwährende Arbeit, die wir auch
künftig sehr rege hier weiter betreiben werden.
Meine Damen und Herren! Sie erlauben mir jetzt, dass ich ein bisschen
ins Detail gehe, weil hier gesagt wurde, es wird für das Personal, für die
Mitarbeiter der Wiener Rettung zu wenig getan und man ist überfordert und
überlastet. Da darf ich Ihnen eines sagen, und ich traue mir das zu, weil ich -
Sie wissen das, ich habe Ihnen das schon erzählt - in meinem familiären Bereich
einen besonderen Zugang habe, da ich einen Sohn habe, der ebenfalls im
Sanitätsdienst bei der Wiener Rettung tätig ist.
Ich weiß - und das hat keiner von uns bestritten, und da sind wir uns
ja auch politisch einig -, dass diese Arbeit eine sehr, sehr schwierige ist und
dass diese Arbeit weit mehr an interner Einstellung, an internen Ressourcen
erfordert und manchmal wirklich an die Grenze der Belastbarkeit geht. Nur muss
ich dazusagen: Das werden Sie in sehr vielen Berufsgruppen vorfinden. Ich
möchte das jetzt nicht als Vergleichsbeispiel nennen, aber das wird auch bei
der Wiener Feuerwehr - an manchen Tagen, sage ich dazu - so sein, wenn es etwa
Sturmwarnungen gibt und vieles andere mehr. Was den Vorwurf betrifft, dass wir
hier nichts getan hätten - da müssten Sie nur die Statistiken genau lesen, Frau
Dr Pilz, um zu wissen, dass das nicht stimmt. Ich habe diese Statistiken
mitgenommen, weil mir dieses Thema ein besonderes Anliegen ist. Ich bin schon
sehr lange in diesem Bereich intensiv tätig.
Wir haben 1980 460 Mitarbeiter gehabt, davon
47 Ärzte und 264 Sanitäter. Im Jahre 1990 hatten wir 502 Mitarbeiter,
davon 61 Ärzte und 275 Sanitäter. Im Jahre 2000 hatten wir 651 Mitarbeiter,
davon 68 Ärzte
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