Gemeinderat,
56. Sitzung vom 27.01.2010, Wörtliches Protokoll - Seite 19 von 93
10. Oktober abgewählt! (Beifall bei der ÖVP.)
Meine sehr geehrten Damen und Herren, schauen wir uns die einzelnen
Fragen an:
Hausmeister neu: Sie wissen, gerade als der größte Hauseigentümer
dieser Republik, ganz genau, natürlich könnten Sie Hausbesorger anstellen, aber
Sie tun es nicht und Sie lenken mit dieser Fragestellung von Ihren
Integrationsproblemen im Gemeindebau ab. Tun Sie etwas! (Beifall bei der
ÖVP.)
Meine sehr geehrten Damen und Herren, Frage Nummer 2, flächendeckende
Ganztagsschule: Die Möglichkeit der Nachmittagsbetreuung ist uns allen ein
Anliegen, aber diese Präambel, mit der das Ganze eingeleitet wird, verhindert
vor allem, dass man darüber nachdenkt, wie eigentlich die vernünftigste Form
der ganztägigen Betreuung vor sich geht, dass auch die Wahlmöglichkeiten von
Eltern und Kindern vorhanden sind, dass die nötige Flexibilität vorhanden ist,
meine sehr geehrten Damen und Herren. (Beifall bei der ÖVP.)
Dass es in dieser Stadt auch möglich ist, dass Kinder beispielsweise
auch zu den Pfadfindern gehen. Aber das wird alles durch das unterbunden, was
Sie hier vorlegen. (Heiterkeit bei den
GRÜNEN.) Meine sehr geehrten Damen und Herren, ein Armutszeugnis dafür, wie
hier umgegangen wird. Man kann weder eine private Musikschule noch die
Pfadfinder am Nachmittag und Ähnliches besuchen. Ich würde darüber nicht
lachen. Offensichtlich haben die GRÜNEN ein sehr zentralistisches Modell vor
Augen, das vorsieht, dass alle in gleicher Art und Weise zu versorgen sind.
Wir glauben, die Wahlmöglichkeiten der Eltern sollten Vorrang haben.
Daher könnten wir uns hier ein völlig anderes Modell vorstellen, meine sehr
geehrten Damen und Herren. Man sollte die Wahlmöglichkeiten erhalten und nicht
so vorgehen, wie das hier die SPÖ vorschlägt, meine sehr geehrten Damen und
Herren. (Beifall bei der ÖVP.)
City-Maut innerhalb des Rings: Suggestivfrage. Diese Frage definiert
überhaupt nicht, was hier vorgesehen ist. Es wäre gescheiter, tatsächlich Alternativmöglichkeiten
zu schaffen, dass die Autofahrer umsteigen und nicht, dass man einfach
abkassiert und mit solchen Fragestellungen von den tatsächlichen Problemen
ablenkt.
Nächste Frage: 24 Stunden U-Bahn am Wochenende. Meine sehr
geehrten Damen und Herren, warum muss dabei in der Einleitung stehen, dass die
Leute mit falschen Zahlenangaben davon abgehalten werden sollen, dafür zu
stimmen. Sie wissen, andere Länder, andere Städte kennen das, nur die Wiener
SPÖ lässt das nicht zu, einfach unter dem Motto, dass da ja ein jeder
daherkommen könnte. Dabei, meine sehr geehrten Damen und Herren, wäre das für
viele in dieser Stadt am Wochenende ein durchaus interessantes Angebot. Aber
Sie wollen halt, dass es nicht dazu kommt.
Dann der Hundeführschein für zu definierende Rassen: Wir haben hier
einen Hundeführschein. Wenn Sie sich genau damit auseinandersetzen würden,
würden Sie wissen, wie das sprachlich tatsächlich klarzustellen wäre. Aber der
deutschen Sprache mächtig zu sein, bedeutet, ein gewisses intellektuelles
Niveau zu haben, das nicht bei allen der Fall ist! (Beifall bei der ÖVP. -
GR Prof Harry Kopietz: Das ist ungeheuerlich!) - Herr Prof Kopietz beantworten Sie sich das selbst!
Die ÖVP hat zu dieser Frage, Hundeführ- oder Hundeführerschein einen
eigenen Antrag gestellt, der auch sinnvoller zum Schutz von Mensch und Tier
wäre.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, hier wird tatsächlich mit viel
Steuergeld ein wichtiges Instrument der direkten Demokratie beschädigt! Sie
tragen dafür die Verantwortung, aber der Wähler, die Wählerin wird Ihnen am
10. Oktober 2010 die Antwort darauf geben und Sie abwählen! (Beifall
bei der ÖVP. - GRin Kathrin Gaal: Ihnen auch!)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Für die weiteren
Wortmeldungen bringe ich in Erinnerung, dass sich die Kolleginnen und Kollegen
nur einmal zum Wort melden dürfen und die Redezeit mit fünf Minuten begrenzt
ist.
Als nächster Redner hat sich Herr StR Herzog gemeldet. Ich erteile ihm
das Wort.
StR Johann Herzog: Meine sehr geehrten Damen und Herren! Frau
Vorsitzende!
In einer heutigen Zeitung steht ein kleiner Vermerk. Dort steht:
„Michael Häupl hat die Probleme erkannt und diese erstmals in Wien mit der
Volksbefragung knallhart thematisiert." - Die Probleme sind durchaus
erkannt worden, aber dass sie knallhart thematisiert werden, ist eine kühne
Behauptung des Redakteurs. Denn knallhart zu thematisieren, würde heißen, dass
es kontroversielle Themen sind. Genau das sind diese Themen aber nicht. Die
Themen sind völlig einhellig von der Bevölkerung und vom Großteil der hier
Anwesenden, unabhängig von der Parteizugehörigkeit, beurteilt worden. Die
Fragen sind daher trotz ihrer Wichtigkeit „No-na-Fragen“, die eine 70- bis
80-prozentige Zustimmung in der Bevölkerung beziehungsweise im Fall der
City-Maut eine entsprechende Ablehnung in gleicher Höhe haben. Das heißt also,
es werden Fragen gestellt, wo man offene Türen einläuft, es werden Fragen
gestellt, die die Bevölkerung mehrheitlich befürwortet und wo klar ist, dass
innerhalb dieses Hauses klare Mehrheiten vorhanden wären. Es ist einfach schade
um das Geld, das für eine Volksabstimmung hinausgeworfen wird, wenn die Fragen
keine kontroversiellen, sondern Selbstverständlichkeiten sind! (Beifall bei
der FPÖ.)
Meine Damen und Herren, man muss auch feststellen, warum das gemacht
wird. Die Sache ist ganz einfach, das ist eine Wahlkampfführung der SPÖ und
sonst gar nichts. Es werden 10 Millionen EUR für die Durchführung
einer Wahl ausgegeben, nebst anderen Kosten für Plakate, für Werbung und für
sonstige Dinge, wo sich einfach die SPÖ den Wahlkampf durch die Steuerzahler
bezahlen lässt. Sonst gar nichts! 10 Millionen EUR kann sie mit der
absoluten Mehrheit hier in die Wege leiten. Dieses Geld wird ausgegeben und den
Steuerzahlern aus den Taschen gezogen! Das ist es ganz einfach!
Zur Sache selbst ist hier sowieso kaum Kontroverse
gegeben. Was die Hausbesorger betrifft, hat die schwarz-blaue Regierung damals
das Gesetz
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