Gemeinderat, 2. Sitzung vom 13.12.2010, Wörtliches Protokoll - Seite 116 von 126
Daher wollen wir die gemeinsame Lehrerausbildung, ja, und wir wollen sie deshalb, um diese Durchlässigkeit auch entsprechend von den PädagogInnen zu gewährleisten.
Dass PISA nicht so optimal ausgegangen ist, ja eh, richtig, ich meine, nur der Schluss ist umstritten. Ich sage, ja, das stimmt, und deshalb bin ich für eine gemeinsame Schule, das beweist es, weil eben die PISA-Sieger ... (GR Dominik Nepp: Na, Gute Nacht!) Außer Sie sind für das südkoreanische Drillsystem, weil Sie da immer sagen: „Na, Gute Nacht“. Ja, dann wirklich Gute Nacht. Da könnten Sie sich einmal etwas anschauen, was militärische Disziplin bedeutet, aber das ist in Europa nicht üblich und wird von mir auch abgelehnt. Aber alle anderen PISA-Sieger haben ja gemeinsame Schulen. Wie gibt es das? Ja deshalb, weil diese Systeme einfach nicht vorher selektieren, weil eben die Schwächeren von den Stärkeren lernen, weil es eben mehr pädagogische Möglichkeiten gibt, hier entsprechend einzugreifen. Deshalb brauchen wir diese Schulform und deshalb zeigt die PISA-Studie, dass die gemeinsame Schule auch entsprechend Zukunft hat und von uns auch eingeführt werden muss, wobei aber hier die ÖVP noch blockiert.
Ja, zwei Sachen noch, die eine habe ich eh schon gesagt. Ich meine, weil Sie das so vorgelesen haben, Sie sagen „Die grüne Jugend“, und dann mit zitternder und bebender Stimme sagen Sie „definiert sich selbst als antirassistisch und antifaschistisch.“ (Aufregung bei GR Mag Johann Gudenus, MAIS.) So weit, so gut, ja, aber das wird der Ring Freiheitlicher Jugend vielleicht auch tun, oder? (GR Mag Johann Gudenus, MAIS: Die Form ist ja nicht ähnlich! – Beifall bei SPÖ und GRÜNEN. – GR Mag Johann Gudenus, MAIS: Vom Inhalt! Vom Inhalt!) Ja, ja, auch da ... (GR Mag Johann Gudenus, MAIS: Das ist das Einzige, was sie tun!) Es ist ja, ich meine ... (GR Dominik Nepp: Ja, so weit, so gut, und was ist mit dem Rathaus? – Aufregung bei der FPÖ.) Okay, das habe ich ja im Wahlkampf oft gehört, die Geschichte vom Rathaus. Ich meine, da ist ja klar, wer es angemeldet hat. (GR Johann Herzog: Die Phantome kennen wir!) Aber dass die entsprechenden Sprüche von der SJ nicht waren (GR Mag Johann Gudenus, MAIS: Die 70 Jahre alten Phantome, die es gibt, das tun Sie!), ist auch hinlänglich bekannt. (GR Mag Johann Gudenus, MAIS: Was nicht existent ist! - Weitere Aufregung bei der FPÖ.) Ich kann nichts hören außer einem Schwall, aber irgendwie erregt es Sie, dass ich antifaschistisch und antirassistisch gesagt habe. Das merke ich. (Große Aufregung bei der FPÖ.) Ich weiß auch nicht, wie man das erklären soll.
Vorsitzender GR Godwin Schuster (unterbrechend): Im Großen und Ganzen höre ich überhaupt nichts. Daher bitte den Lärmpegel etwas zurückzunehmen.
GR Heinz Vettermann (fortsetzend): Also ich nehme zur Kenntnis, es verursacht Aufregung bei der FPÖ, wenn man antirassistisch und antifaschistisch sagt. (GR Johann Gudenus, MAIS: Wenn Ihre Truppen marschieren, ist es ja nicht angenehm! – Weitere Aufregung bei der FPÖ.) Okay, ja, es funktioniert eh immer, aber mir rennt die Zeit davon, wenn du meinst, aller guten Dinge sind drei. Ich sage es noch einmal: Nein. (Heiterkeit bei der SPÖ. – GR Mag Johann Gudenus, MAIS: Das finden Sie lustig vielleicht!) Nein, lustig gar nicht (GR Mag Wolfgang Jung: Das finden Sie lustig?), nein, es macht mich nachdenklich. Lustig finde ich es nicht. (GR Mag Wolfgang Jung: Ja, aber das haben Sie getan! – Aufregung bei der FPÖ.)
Eine Sache wollte ich noch zu der Geschichte der Matura in Türkisch sagen. Einmal muss man es vielleicht noch probieren, nämlich dass das eine Matura ist, dass man, so wie man auch in Französisch maturieren, in Spanisch maturieren kann, in vielen anderen Fremdsprachen maturieren kann, es auch möglich ist, in Türkisch zu maturieren. Ich meine, das ist in vielen Sprachen, die viele Menschen sprechen, möglich, auch in dieser Sprache. Okay.
Bei der Behauptung, was der Bürgermeister gesagt hat, war es so, dass er gesagt hat, es ist möglich, weil es eine Amerikanische Schule gibt, es gibt eine französische Schule, das Lycée. Also rein rechtlich ist es möglich, auch eine türkische Schule (GR Johann Herzog: Also doch türkische Schulen! Ohne Schulen geht es ja nicht!), die keiner plant, die niemand will, zu machen. (GR Mag Wolfgang Jung: Das sind ja alles Privatschulen!) Wartet, lasst’s mich noch eine dritte Sache sagen. Ich bin der Bildungssprecher, ich fühle in mir auch einen gewissen Bildungsauftrag, bin da unermüdlich und habe jetzt fünf Jahre Zeit. (GR Dominik Nepp: Letztes Jahr haben Sie auch Zeit gehabt! - GR Mag Johann Gudenus, MAIS: Alle Zeit!) Ja, wer weiß, vielleicht ist beim Klubvorsitzenden schon mehr durchgedrungen als beim Kollegen Nepp. (GR Mag Johann Gudenus, MAIS: Aber die Taktik!) Ja, also ich meine, aber es ist natürlich von vorne ... Man müsste mehr in Gruppenarbeit gehen. Natürlich ist die Form des Frontalunterrichts (GR Mag Johann Gudenus, MAIS: Eine Gruppentherapie machen!) nicht die optimale.
Ja, aber wer auf alle Fälle die eigene Muttersprache nicht kann, der wird auch nicht nie eine Fremdsprache lernen. Wenn du also entsprechend nicht Türkisch kannst, kannst du auch nicht davon zum Beispiel Deutsch lernen. Wenn man sagt, zuerst Deutsch, muss man zuerst einmal die Muttersprache einigermaßen beherrschen, dann kann auch (GR Mag Wolfgang Jung: Also normalerweise kann einer seine Muttersprache!) Deutsch kommen. Das passiert im Moment im Kindergarten. (Amtsf StR Christian Oxonitsch: Warum kann es dann ein Drittel der Wiener Kinder nicht? Warum kann es dann ein Drittel der Wiener Kinder nicht? – GR Mag Wolfgang Jung: Weil in den Familien oft kein Interesse daran ist! – Aufregung bei der FPÖ. - Amtsf StR Christian Oxonitsch: Na ja, aber eben! Warum regst du dich jetzt auf?)
Vorsitzender GR Godwin Schuster (unterbrechend): Also ich habe den Eindruck, zum Wort gemeldet ist Herr GR Vettermann und er ist am Wort.
GR Heinz Vettermann (fortsetzend): Okay, also gehört habt ihr es. Wer die Muttersprache nicht kann, kann auch dann Deutsch nicht lernen. Ich glaube, auf der Botschaft bleibe ich jetzt fünf Jahre drauf, weil sie stimmt
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