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Gemeinderat, 55. Sitzung vom 18.12.2009, Wörtliches Protokoll  -  Seite 109 von 123

 

wollen für die Schüler und Jugend dieser Stadt eine nachhaltige Lösung und keine Lösung, gemäß welcher Kinder in Containerklassen untergebracht werden sollen, weil es dort keine Möglichkeit gibt, einen effizienten, guten Unterricht zu machen.

 

Nun kurz die Punkte, die ich zu unserem Schulentwicklungsplan anbringen möchte. – Dieser beinhaltet Folgendes: Konkrete Zielzahlung für die Errichtung neuer Schulstandorte, genaue Anforderungsprofile für die infrastrukturelle Ausstattung aller Wiener Schulstandorte, das heißt, die Größe von Klassen, die Ausstattung mit Sporteinrichtungen et cetera, vorausschauende Planung für die Weiterverwendung baulich veralteter Schulgebäude, genaue Berechnungen hinsichtlich der erforderlichen finanziellen Mittel für die Errichtung neuer Schulstandorte.

 

Ich denke, dass wir, wenn Sie diese Punkte einmal erfüllen, keine Millionenbeträge mehr in Containerklassen investieren müssen. Ich meine, dass die Kinder auch ein Recht darauf haben, in normalen und ordentlichen Schulklassen unterrichtet zu werden! – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Das Wort hat Herr GR Vettermann. – Bitte schön.

 

GR Heinz Vettermann (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Herr Vorsitzender! Frau Berichterstatterin! Sehr geehrte Damen und Herren!

 

Ich möchte ein paar Bemerkungen zu den Vorrednerinnen machen.

 

Zu Kollegin Anger-Koch möchte ich sagen, dass das eine schöne Liste ist! Sie wissen aber natürlich auch, dass wir mit Hochdruck bauen! Es wurde beschlossen, wie gebaut wird und wie viel Geld hineinfließt. Es wird umgebaut, das Schulsanierungspaket gibt es. All das wurde in diesem Haus diskutiert und beschlossen, und Sie waren an der Debatte ja beteiligt! Daher ist es merkwürdig, wenn Sie fragen, warum das nicht geschieht! Wir beschließen nämlich so genannte Containerklassen hier natürlich nur additiv und in wesentlich geringerem Ausmaß.

 

Somit darf ich schon zu Kollegin Jerusalem überleiten: Diesen Paradigmenwechsel, so wie Sie ihn ansprechen, gibt es überhaupt nicht! Sie wissen, dass wir nicht nur dieses Schulsanierungspaket beschlossen haben und dementsprechend handeln, sondern dass wir auch neue Schulen bauen, die entsprechende Möglichkeiten haben. Die erste Campusschule gibt es schon jetzt, und es werden laufend neue gebaut. Es gibt also selbstverständlich Schulneubau, und zwar dort, wo es ganztägige Formen geben wird. – Ich finde die verschränkte Form der Ganztagesschulen richtig.

 

Einen Einschub zu einer Frage, denn die Frage ist nicht ganz allgemein: Wollen Sie ganztägige Schulformen oder Ganztagsschulen? Das ist im Inhalt eine klarere, präzisere Frage. Ich nehme aber an, dass wir da eh keine Differenz haben! Das ist durchaus eine begrüßenswerte Form! Daher rate ich allen, die dazu ein Ja wollen, dafür zu werben! Ich werde das auch tun. Das kann ich jetzt schon garantieren!

 

Beim heutigen Akt geht es nur darum, dass wir in vier Schulen jeweils vier Mobilklassen beziehungsweise Containerklassen aufstellen.

 

Mir ist allerdings im Gegensatz zum Beginn der Diskussion auch folgender Effekt aufgefallen, der manchmal auftritt, ohne dass es jetzt einen Paradigmenwechsel gibt: Es kann temporär sinnvoller sein, zum Beispiel zwei Klassen in Containerbauweise aufzustellen, als an einer völlig anderen Stelle eine neue Schule, denn das hilft den Eltern und den Schülern nicht, das hilft eigentlich niemandem. Dann geschieht aber häufig Folgendes: Es wird umgebaut, es gibt eine Schulsanierung, und viele sagen, obwohl sie jetzt genug Klassenräume hätten: Gebt den Container nicht weg! Wir brauchen diesen als Bewegungsraum! Wir haben uns schon daran gewöhnt! Wir möchten den Raum nicht mehr missen! Das hört man immer wieder, obwohl es rein formal genug ummauertes Gebäude gibt. – Auch das nehme ich zur Kenntnis!

 

Ich möchte hinzufügen, dass die neuen Container, die wir jetzt aufstellen, wirklich auf dem neuesten Stand sind und einen tollen Wärme-, Schall- und Brandschutz haben. Daher wird man das eine oder andere Mal auch alte Container durch neue ersetzen, wenn die Schulen das wollen.

 

Das heißt: Im Prinzip gibt es natürlich Schulneubau, und es gibt auch eine entsprechende Schulsanierung. Die Erfahrung zeigt aber, dass nicht jeder will, dass die Container entfernt werden. Es gibt auch einen bekannten Fall in der Svetelskystraße in dieser Containerbauweise. Darauf ist ein totaler Run, viele wollen dort hin, obwohl jeder weiß, dass es sich um Container handelt. Und daneben ist eine Schule, die sozusagen noch Kinder vertragen könnte. Dort kann man sich anmelden. Sie ist schön gemauert, es ist alles da, es gibt auch schöne Bewegungsräume, die ummauert sind. Die Menschen strömen jedoch zur Containerschule und wollen die Kinder dort anmelden, sodass gar nicht alle dort untergebracht werden können! Ich will jetzt nicht sagen, dass wir das jetzt immer und ausschließlich machen werden, aber es soll das als Beispiel dienen, dass die Containerbauweise die Kinder nicht total verstört macht, die Eltern nicht ratlos zurücklässt und die Pädagogen nicht überfordert. Man kann das also auch einmal akzeptieren.

 

Das heißt: Wir sind für die Schulsanierung. Dafür ist natürlich auch wesentlich mehr Geld unterwegs. Es gibt den klassischen Schulneubau. Wir fahren in der Campusschiene wirklich mit einem idealtypisch guten Programm, und additiv gibt es das eine oder andere Mal Containerklassen, wobei uns die Erfahrung gelehrt hat, dass diese nicht ganz so temporär sind, wie ich und wir alle ursprünglich angenommen haben, weil sie viele lieb gewonnen haben und dementsprechend verteidigen und weiter nutzen wollen.

 

Wir hoffen jedoch nicht, den gesamten Ganztagsausbau über Containerbauweise abzuwickeln. Davon war nie die Rede! Mir wäre das gar nicht eingefallen! Ich kann also diese sozusagen aus Ihrem Inneren

 

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