Gemeinderat,
55. Sitzung vom 18.12.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 106 von 123
GRin Claudia Smolik (Grüner Klub im Rathaus): Sehr
geehrter Herr Vorsitzender! Meine Damen und Herren!
Wir werden der Fachhochschul-Förderrichtlinie 2010 natürlich zustimmen.
Ich möchte diesen Tagesordnungspunkt aber nützen, um auf zwei
Problemfelder, die FachhochschülerInnen betreffen, zu sprechen kommen. Diese
Problemfelder sind im Zuge der jetzt schon etwas länger andauernden
Studierendenproteste zu Tage getreten. An diesen Protesten beteiligen sich
natürlich auch FachhochschülerInnen, und ich möchte hier die Chance nützen, die
Anliegen der FachhochschülerInnen mittels eines Antrags zu unterstützen.
In diesem Antrag geht es um die Studiengebühren beziehungsweise
Studienbeiträge, die an den meisten Fachhochschulen nach wie vor zu entrichten
sind. Es ist für die Studierenden der Fachhochschulen nicht ganz einzusehen,
warum Studierende durch den Parlamentsbeschluss im September 2008 von den
Studienbeiträgen befreit wurden, Studierenden an Fachhochschulen jedoch nach
wie vor Studienbeiträge in der Höhe von 363,36 EUR je Semester zu bezahlen
haben. Ich möchte daher folgenden Beschlussantrag einbringen:
„Der Wiener Gemeinderat spricht sich für die generelle Abschaffung der
Studiengebühren an allen Fachhochschulen aus und ersucht den Wiener
Bürgermeister, mit den zuständigen Stellen der Bundesregierung mit diesem Ziel
in Kontakt zu treten.
Ich beantrage die sofortige Abstimmung dieses Antrages.“
Ein zweites Thema, das bei den Diskussionen zwischen
FachhochschülerInnen und Studierenden zu Tage gekommen sind, ist das Thema der
Freifahrt beziehungsweise der Semestertickets für Studierende. Auch
diesbezüglich gibt es eine Ungleichbehandlung, und zwar diesfalls von Seiten
der Stadt Wien beziehungsweise der Wiener Linien. Ordentliche HörerInnen an
Universitäten haben den Anspruch auf ermäßigte Semestertickets für die Wiener
Linien, für FachhochschülerInnen gibt es diese ermäßigten Tickets jedoch nicht.
Es ist nicht einsichtig, warum das so ist, denn auch FachhochschülerInnen
fahren regelmäßig zu ihren Universitäten beziehungsweise Fachhochschulen,
besuchen Praktika, machen ihre Vorlesungen und haben, genauso wie
Universitätsstudierende, auch in den Ferien Vorlesungen, legen Prüfungen ab und
machen Praktika. Deswegen möchte ich hier den folgenden Beschlussantrag
einbringen:
„Die amtsführende Stadträtin für Finanzen, Wirtschaftspolitik und
Wiener Stadtwerke wird ersucht, mit den Wiener Linien Verhandlungen aufzunehmen
mit dem Ziel, dass die Ermäßigungen für HochschülerInnen, nämlich
Semesterticket, Hochschüler-Monatskarte und Ferien-Monatskarte auch
HochschülerInnen von Fachhochschulen zugänglich gemacht werden.
Ich beantrage die Zuweisung dieses Antrages an den
Gemeinderatsausschuss für Finanzen, Wirtschaftspolitik und Wiener
Stadtwerke.“ – Danke schön. (Beifall
bei den GRÜNEN.)
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Der Herr
Berichterstatter hat das Schlusswort. – Bitte.
Berichterstatter GR Friedrich Strobl: Sehr geehrter Herr
Vorsitzender! Meine sehr verehrten Damen und Herren!
Ich möchte kurz zu den zwei Anträgen etwas sagen: Beim ersten Antrag
bezüglich Studiengebühren möchte ich darauf hinweisen, dass im Gegensatz zu
anderen Bundesländern in Wien die diesbezügliche Verantwortung bei den Trägerorganisationen
liegt.
Im Zusammenhang mit dem zweiten Antrag betreffend Ermäßigungen weise
ich darauf hin, dass das Wirtschaftsministerium, in dessen
Verantwortungsbereich das liegt, keinen Kostenersatz an die Wiener Linien
zahlt, weil das nicht als bundesgesetzliche Schülerfreifahrt anerkannt wird.
Allerdings sind die Fachhochschulen für die Wiener Linien mit den Universitäten
gleichgestellt, und daher können Fachhochschulstudentinnen und –studenten sehr
wohl ein ermäßigtes Semesterticket beantragen.
Daher empfehle ich bei beiden Anträgen die Ablehnung. (Beifall bei
der SPÖ)
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Ich bitte all jene,
die für das Geschäftsstück und den Antrag des Berichterstatters sind, um ein
Zeichen mit der Hand. – Ich stelle die Zustimmung von FPÖ, SPÖ und Grünen fest. Der Antrag ist mehrstimmig
angenommen.
Ich komme nun zu den beiden Beschlussanträgen der Grünen.
Ich lasse zunächst über den Antrag betreffend Abschaffung von
Studiengebühren an Fachhochschulen abstimmen. Wer ist für diesen Antrag? –
Diesem Antrag stimmen die Grünen
und die Freiheitlichen zu. Der Antrag hat nicht die erforderliche Mehrheit.
Ich komme zum nächsten Antrag der Grünen
betreffend Semestertickets für Fachhochschulstudentinnen. Diesfalls wird die
Zuweisung des Antrags begehrt. Wer für die Zuweisung des Antrags ist, gebe
bitte ein Zeichen mit der Hand. – Für die Zuweisung sind ÖVP, FPÖ und Grüne. Der Antrag hat nicht die
erforderliche Mehrheit gefunden.
Wir kommen zur Postnummer 148: 10. Gemeinderatssubventionsliste 2009.
Eine Wortmeldung liegt mir nicht vor. - Wir kommen sofort zur Abstimmung. Wer
für die Subventionsliste ist, gebe bitte ein Zeichen mit der Hand. – Ich
stelle die Zustimmung von ÖVP, SPÖ und Grünen
fest. Der Antrag ist mehrstimmig angenommen.
Ich komme zu Postnummer 10: Subvention an die Community TV-GmbH. Eine
Wortmeldung liegt mir nicht vor. Wir kommen sofort zur Abstimmung. Wer ist
dafür? – Es erfolgt die Zustimmung von ÖVP, SPÖ und Grünen. Der Antrag ist mehrstimmig
angenommen.
Wir kommen zu den Geschäftsstücken 12, 25, 26, 27, 28, 33, 36 und 37.
Zu Wort ist niemand gemeldet. Wir kommen sofort zur Abstimmung, wobei ich
getrennt abstimmen lasse.
Wer ist für die Postnummer 12? – Hier gibt es
die
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
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