Gemeinderat,
55. Sitzung vom 18.12.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 104 von 123
Universitäten ausgegeben!
„News" 50/09: 15 790 EUR, die besser für ein kultur-,
gesundheits-, frauen- oder entwicklungspolitisches Projekt gespendet worden
wären. „profil" 51/09: 12 690 EUR, die besser gespendet worden
wären, „Falter" 48/49/50/51: Jeweils 4 950 EUR, die besser
gespendet worden wären. „Heute" vom 18.12.: 16 320 EUR.
Und das sind nicht alle! Das sind nicht alle! Damit füttern Sie die
Medien an, damit kaufen Sie Berichterstattung, und das ist nur eine Kampagne
von vielen, für welche in letzter Zeit missbräuchlich das Steuergeld der
Wienerinnen und Wiener verwendet wird.
Nur damit Ihnen das jetzt noch einmal bewusst wird: Das, was ich jetzt
vorgelesen habe, beläuft sich zusammen netto auf 364 000 EUR. Und da
fehlt noch einiges, etwa der Agenturabschlag et cetera. Die Gesamtkosten für
die Stadt Wien nur für diese Inserate belaufen sich in Summe auf eine
Größenordnung von 500 000 EUR.
Und jetzt sagen Sie mir, dass man das nicht besser einsetzen
könnte! – Danke sehr. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Als Nächster am Wort ist
Herr GR Dr Aichinger. Ich erteile es ihm.
GR Dkfm Dr Fritz Aichinger (ÖVP-Klub der
Bundeshauptstadt Wien): Herr Vorsitzender! Sehr geehrter Berichterstatter!
Meine Damen und Herren!
Mein Kollege Margulies hat schon vieles gebracht. – Ich habe gegen
das Projekt „Sicherheit und Sauberkeit“ überhaupt nichts einzuwenden, und das
wünschen wir uns alle: Das wünschen wir uns als Bewohner, als Unternehmer und
als Konsumenten. Das muss auch jeder private Transportunternehmer tun, sonst
verliert er seine Kunden. Jeder private Unternehmer muss schauen, dass das in
Ordnung ist.
Wenn die Wiener Linien sagen, dass der Wunsch geäußert wurde, dass es mehr
Sauberkeit geben soll, dann muss ganz einfach die Gemeinde Wien einspringen,
und zwar aus einem Topf – und das ist auch sehr interessant! –, der
für Konjunkturbelebung bestimmt ist. Aus dem Topf 9701 – über den ich in meiner
Vorrede schon gesagt habe, dass voriges Jahr 100 Millionen EUR zur
Verfügung gestellt wurden – haben jetzt bereits zum
dritten Mal die Wiener Linien eine Subvention bekommen, um etwas zu erledigen,
was zu ihren Agenden gehört, und darunter befinden sich sicherlich Sauberkeit
und Sicherheit, meine Damen und Herren!
Ein kleiner Zusatz zu Kollegen Margulies: Im Prinzip kostet das Projekt
nämlich 9,5 Millionen EUR. Davon in Abzug zu bringen ist natürlich
die Subvention des AMS von zirka 1,3 Millionen. Auch das wurde schon
gesagt. Auf Antrag im Ausschuss wurde das von 1. November 2009 bis
31. Oktober 2011 berechnet. Zyniker könnten sagen, dass dann auch die
Wiener Wahlen auf jeden Fall vorbei sind. Wenn man also berechnet, dass eine
Person im Jahr normalerweise zirka 20 000 bis 22 000 EUR kostet,
und das auf 24 Monate hochrechnet, dann sind das, grob gerechnet,
5 Millionen EUR. Zur Verfügung gestellt werden aber
9,5 Millionen EUR.
Meine Damen und Herren! Das gab es – wie wir auf Nachfrage im
Ausschuss erfuhren – auf einmal im Vorhinein, ohne dass die Wiener Linien
das unter Umständen vielleicht noch verzinsen und der Gemeinde Wien dafür
Zinsen zahlen müssen.
Das heißt, meine Damen und Herren: So geht die Sozialdemokratie mit
Geld um! Das kann nicht wirtschaftlich funktionieren! Das ist nicht möglich.
Und aus diesem Grund müssen wir diesen Akt ablehnen. – Danke schön. (Beifall
bei der ÖVP.)
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Nun gelangt Herr GR Hora
zu Wort. – Bitte.
GR Karlheinz Hora (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener
Landtages und Gemeinderates): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr
geehrter Herr Berichterstatter! Meine Damen und Herren!
Ich glaube, es ist unumstritten, dass die Wiener Linien ein Projekt in
Arbeit haben, das sich mit dem Thema Sauberkeits- und Sicherheitsoffensive
beschäftigt.
Kollege Margulies! Sie haben gesagt, dass Sie ab und zu jemanden
gesehen und dann wiederum niemanden gesehen haben. – Ich weiß nicht, wie
oft Sie mit der U-Bahn oder auch mit anderen Verkehrsmitteln wie Autobus oder
Straßenbahn unterwegs sind! Jedenfalls gibt es da jetzt zwei verschiedene
Einrichtungen, die den Menschen gerade in den letzten Wochen aufgefallen sind.
Sie haben hier die Reinigungstruppe definitiv angesprochen, die sehr zum
Wohlwollen der Fahrgäste – ich glaube, das braucht man gar nicht besonders
zu erwähnen – eingesetzt wurde.
Das hat auch eine Thematik mit sich gebracht, die zum Diskussionspunkt
wurde. Sie wissen, dass vor nicht allzu langer Zeit die Frage aufkam, wie man
mit dem Essen beziehungsweise dem Essverbot in der U-Bahn – die FPÖ wäre
sicherlich für ein sofortiges Verbot gewesen! – umgeht. Dabei hat sich
herausgestellt, dass die Mehrzahl der Fahrgäste nicht erfreut sind, dass
Speisen und Getränke in den Fahrzeugen konsumiert werden. Andererseits besteht
natürlich die Problematik, dass man nicht immer dann genau an der betreffenden
Stelle ist, wenn ein Fahrgast etwas konsumiert und eine Verunreinigung
hinterlässt. Daher war es meiner Meinung nach wirklich ein guter Schritt, zwei
Punkte miteinander zu verbinden.
Erstens gibt es ein Projekt über zwei Jahre, wobei noch nicht
feststeht, ob wir dieses Projekt nach den zwei Jahren in den Regelbetrieb
übernehmen oder nicht oder ein weiteres Projekt starten. Dabei geht es darum,
eine „fliegende Reinigung“ der Fahrzeuge einzusetzen. Warum? – Diese
Fahrzeuge sind – selbstverständlich im Sinne der Wienerinnen und
Wiener – tagtäglich viele Stunden unterwegs, und es besteht nicht immer
die Möglichkeit, Fahrzeuge aus dem Verkehr zu nehmen, zu reinigen und dann wieder
in Verkehr zu setzen. Daher ist diese fliegende Truppe ganz wichtig.
Meine Damen und Herren! Der zweite Teil dieses
Projektes, das Thema Linienservice, ist auch ganz wichtig. Kollege Margulies!
Ich habe nicht alle Inserate
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