Gemeinderat,
55. Sitzung vom 18.12.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 100 von 123
entsprechenden Operationen sind leider noch immer existent. Daher habe
ich nach reiflicher Überlegung – und ich habe es mir nicht leicht gemacht,
weil ein ganz schwieriger Wahlkampf auf uns zukommt – letzten Endes
beschlossen, dass ich auf Grund meiner persönlichen Befindlichkeit die Funktion
und auch das Mandat zurücklegen möchte.
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich hoffe wirklich, dass ich in
der Vorsitzführung korrekt gehandelt habe. Sollte ich die eine oder den anderen
in der Hitze des Gefechtes einmal beleidigt haben, dann tut es mir leid! Dafür
möchte ich mich prophylaktisch entschuldigen.
Abschließend möchte ich aber – neben der Übermittlung der üblichen
Weihnachtsgrüße, die wir immer so gerne hören – auch die Gelegenheit
benutzen, Ihnen allen persönlich das zu wünschen, was wir im Trubel unserer
politischen Tätigkeit, unseres Sendungsbewusstseins und unserer eifrigen
Diskussion manchmal wirklich vergessen – auch mir ist es so
ergangen –, nämlich Gesundheit. Diese wünsche ich Ihnen, meine Damen und
Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich wünsche Ihnen und euch wirklich
alles Gute für Ihren beziehungsweise euren weiteren Lebensweg! – Danke
schön. (Allgemeiner, im Stehen
gespendeter Beifall.)
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Sehr geschätzte Mitglieder
dieses Gemeinderats! Sehr geschätzte Mitglieder der Landesregierung! Lieber
Günther!
Was sagt man zu einer Persönlichkeit, die einem ein extrem guter Freund
und fast zwei Jahrzehnte hindurch Wegbegleiter hier in diesem Haus ist, wenn
er – wie er selbst gesagt hat – nach reiflicher Überlegung zu dem
Schluss kommt, nach so vielen Jahren politischen Engagements aus der
nunmehrigen Funktion auszuscheiden? – Noch dazu soll ich aus Zeitgründen
nicht viele Worte verlieren, was eigentlich sehr schade ist!
Lieber Günther! Du hast 24 Jahre in diesem Hause verbracht. 1986 hast
du die Funktion als Landtagsabgeordneter und Gemeinderat übernommen, und du
hast auch deinen Bezirk Floridsdorf in diesen vielen Jahren sehr intensiv mit
vielen Vorstellungen und Wünschen vertreten. Du hast im Umweltausschuss
begonnen, was für mich im ersten Moment fast neu war, und bist in diesem
Umweltausschuss nach einem Jahr Vorsitzender-Stellvertreter geworden.
Du hast selbst darauf hingewiesen: Es ist vielleicht ein Zufall, dass
du heute hier gerade die letzten Stunden deines Vorsitzes während der
Behandlung der Geschäftsgruppe Stadtentwicklung und Verkehr geführt hast, der
du sage und schreibe seit 1988 angehörst und in diesem Ausschuss du viele Jahre
Vorsitzender-Stellvertreter, aber auch Vorsitzender warst. Kein Einziger, der
hier in diesem Hause sitzt, hat längere Zeit als du in diesem Ausschuss
verbracht! Rudi Schicker war damals Mitglied dieses Ausschusses und ist nun
Stadtrat. Ich kann mich aber gut erinnern, dass du auch in der Zeit, in der wir
in Koalition mit der ÖVP waren und Vizebürgermeister Görg Stadtrat dieser
Geschäftsgruppe war, zu seiner großen Zufriedenheit den Vorsitz geführt hast,
weil du immer den Ausgleich gesucht hast.
Du hast dich auch sehr lange mit einem anderen Themenbereich
beschäftigt, nämlich mit den Fragen des Gemeinderatsausschusses Wohnen, Wohnbau
und Stadterneuerung, wie er damals hieß und heute noch immer heißt.
Ich darf dir namens des Herrn Bürgermeisters, namens des Gemeinderates,
aber auch im Namen aller Vorsitzenden dieses Gemeinderats nicht nur für die
herausragenden Leistungen, die du in den fast 24 Jahren im Gemeinderat erbracht
hast, sehr, sehr herzlich danken! Rechne ich deine Tätigkeit in der
Bezirksvertretung Floridsdorf dazu, hast du in den insgesamt 32 Jahren deines
Lebens viel Zeit damit verbracht, damit Wien schöner, attraktiver und
lebenswerter geworden ist. Und dafür, lieber Günther, gebührt dir wirklich der
allerherzlichste Dank! (Allgemeiner
Beifall.)
Ich bin sicher, dass wir in nächster Zeit Gelegenheit haben werden, im
Rahmen einer Feierlichkeit diese deine Leistung noch gebührender zu würdigen!
Ich möchte dir aber auch jetzt von ganzem Herzen für den nächsten
Lebensabschnitt alles erdenklich Gute wünschen. Und ich ersuche dich als
Freund: Achte mehr als bisher auf deine eigene Gesundheit! Wir wünschen uns und
insbesondere deine Familie wünscht sich, dass sich dein Gesundheitszustand sehr
bald und sehr radikal verbessern soll! – Vielen Dank, lieber Freund. (Allgemeiner Beifall. – GR Siegi
Lindenmayr überreicht einen Blumenstrauß.)
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Zu Wort gemeldet
hat sich der Klubobmann der ÖVP, Dr Matthias Tschirf. Ich erteile es ihm.
GR Dr Matthias Tschirf (ÖVP-Klub der
Bundeshauptstadt Wien): Herr Vorsitzender! Meine sehr geehrten Damen und
Herren! Lieber Günther Reiter!
Ich möchte die Gelegenheit nutzen, um mich bei dir namens der
Österreichischen Volkspartei zu bedanken. Wenn Godwin Schuster davon gesprochen
hat, dass Bernhard Görg deine Arbeit und die gemeinsame Arbeit im
Planungsbereich immer sehr geschätzt hat, dann kann ich das nur bestätigen. Ich
weiß das aus vielen Gesprächen.
Ich habe dich aber auch in anderen Situationen erlebt, und du hast
stets mit unheimlichem Stil bewiesen, dass es auch dann, wenn wir nicht einer
Meinung waren, sehr wohl möglich ist, durchaus mit Demut als Mehrheitspartei
gegenüber der Minderheit vorzugehen. Dafür gebührt Respekt, und dafür möchte
ich dir ein ganz herzliches Dankeschön sagen!
Ich wünsche dir aber vor allem Gesundheit und hoffe, dass es dir bald
wieder recht gut geht! Alles, alles Gute! (Allgemeiner
Beifall.)
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Ich danke für diese
Wortmeldung. Nun hat sich Kollege Herzog zu Wort gemeldet. Ich erteile es ihm.
StR Johann Herzog: Auch ich möchte Ihnen alles Gute
wünschen und mich vor allem für die Fairness bedanken, die ich hier von Ihnen
erfahren habe.
Wir waren von Ihrer Vorsitzführung stets sehr
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
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