Gemeinderat,
55. Sitzung vom 18.12.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 92 von 123
raschen Start des Baus einer hochrangigen Straßenanbindung des Asperner
Flugfelds an die Nordostumfahrung Wiens: Der zuständige Stadtrat für
Stadtentwicklung und Verkehr soll umgehend noch vor Ende des Jahres 2009 mit
den Vertretern der ASFINAG in Verhandlungen eintreten, um in diesen Gesprächen
die Finanzierung des Projektes sicherzustellen. Nötigenfalls muss die Stadt
Wien einen Finanzierungsbeitrag für das Projekt vorsehen, um eine weitere
Verzögerung des Projektes Seestadt Aspern zu verhindern. – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Zu Wort gemeldet ist Herr
Dipl-Ing Al-Rawi. Ich kann ihm
schon das Wort erteilen und bitte ihn zum Rednerpult.
GR Dipl-Ing Omar Al-Rawi
(Sozialdemokratische Fraktion des Wiener
Landtages und Gemeinderates): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr
geehrter Herr Stadtrat! Sehr geehrte Damen und Herren!
Wie auch Kollege Hoch eingangs schon erwähnt hat, handelt es sich bei
diesem Plandokument um ein Gebiet mit Bausperre. Die ehemalige Zementfabrik ist
seit 1995 stillgelegt. Die Aktivitäten in dieser Zementfabrik beschränken sich
auf das Um- und Ausladen von aus Tschechien importiertem Zement. Die
Industriebrache ist ungeschützt und ungenützt und verfällt. Ziel ist es, eine
Industriebrache in ein hochwertiges und stark durchgrüntes Wohnquartier
umzuwandeln.
Natürlich werden, um die Identität des Ortbildes zu erhalten, die
Umnutzung und der Erhalt von zwei Gebäuden angestrebt und auch durchgesetzt.
Klarerweise ist auch das vorrangige Ziel der Sicherung des Grünraumes im Auge
zu behalten. Sehr wichtig ist, was hier leider untergeht, dass das Schutzgebiet
Wald- und Wiesengürtel damit vergrößert wird.
Entwickler, Grundbesitzer, Architekten, Konsulenten und Vertreter der
MA 21 haben eine städtebauliche Arbeitsgruppe gebildet. Was war das
Ergebnis der öffentlichen Auflage? – Einhelliger Tenor ist die Sorge
betreffend die vermutete Verkehrsbelastung, im Speziellen an der Kreuzung der
Hochstraße mit der Kaltenleutgebner Straße und an der Kreuzung der Hochstraße
mit der Ketzergasse.
Der Bezirk hat auch eine Stellungnahme abgegeben. Die Forderungen
betreffen im Wesentlichen eine Reduktion des Bauvolumens, die Errichtung einer
Arbeitsgruppe im Rahmen der Agenda 21, die Verkehrslösungen für Rodaun
erarbeiten soll, und zwar nicht nur für den Durchzugsverkehr, sondern auch
betreffend freundliche Gestaltung, Fußgängerlösungen, Parkplätze,
Sicherheitsfragen et cetera.
Mitte nächsten Jahres werden erste Ergebnisse mit Fachexperten
diskutiert werden. Die Erkenntnisse des Verkehrsgutachters Rosinak und die
entsprechenden Vorschläge werden in die Umsetzung einfließen. Auch die zwei
Problemkreuzungen, nämlich Hochstraße mit Kaltenleutgebner Straße und Ketzergasse,
die ich eingangs erwähnt habe, werden dabei Beachtung finden. Bezirksvorsteher
Wurm hat auf Transparenz, Bürgerinformation und Einbindung bestanden und dies
auch umgesetzt. Das Plandokument wurde nicht überhastet, sondern durchdacht
erstellt. (GR Mag Wolfgang Jung: Ganz so war es nicht! Wurm ist im Endeffekt
in die Knie gegangen!)
Herr Jung! Bei diesem Plandokument hat Bezirksvorsteher Wurm auch daran
gedacht, dass es nicht schon im Sommer beschlossen wird, sondern erst, bis die
Bürgerversammlung im September im Haus der Begegnung stattgefunden hat.
Dem Wunsch des Bezirkes wurde Rechnung getragen. Es hat eine
Reduzierung des Bauvolumens gegeben. Das ökologische Konzept wie ökologische
Bauweise und ökologische Energiegewinnung wurde eingearbeitet, sodass sich das
Ganze harmonisch in die Landschaft einpasst.
Ein paar Worte noch zu den Aussagen von Kollegin Gretner: Den Plänen
zur Schaffung einer sozialen Infrastruktur etwa durch die etwaige Errichtung
von Läden für den öffentlichen Bedarf sowie durch die Errichtung eines
Kindertagesheimes wird Rechnung getragen. Der Schulraumbedarf ist innerhalb
Wiens abgedeckt.
Im Hinblick auf die Problematik des Verkehrs werden wir dem gemeinsamen
Antrag, den Kollege Hoch nun eingebracht hat, zustimmen. Ich bitte Sie, diesem
Akt zuzustimmen. Dem ersten Antrag werden wir zustimmen, und den zweite Antrag
zur Asperner Spange werden wir ablehnen. – Danke vielmals. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Zu Wort ist niemand mehr
gemeldet. Die Debatte ist somit geschlossen.
Ich stelle fest, dass zwei Beschluss- und Resolutionsanträge
eingebracht wurden.
Wir können somit über das Poststück abstimmen. Wer für
Postnummer 109 ist, gebe bitte ein Zeichen der Zustimmung. – Das ist mit
den Stimmen von ÖVP und SPÖ somit mehrheitlich beschlossen.
Wir stimmen gleich auch über beide eingebrachten Beschluss- und
Resolutionsanträge ab.
Der erste Antrag wurde von ÖVP und SPÖ betreffend das
Flächenwidmungsdokument 7853 eingebracht. In formeller Hinsicht ist die
sofortige Abstimmung beantragt. Wer ist bitte dafür? – Das ist einstimmig
so beschlossen.
Der zweite Antrag der ÖVP betrifft den raschen Start des Baus einer
hochrangigen Straßenanbindung des Asperner Flugfeldes an die Nordostumfahrung
Wien. Es ist der zuständige Stadtrat für Stadtentwicklung und Verkehr
angesprochen. Wer ist für diesen Antrag? – ÖVP und Freiheitlichen sind
dafür. Der Antrag hat nicht die notwendige Mehrheit gefunden.
Nunmehr gelangt Postnummer 112 der Tagesordnung zur Verhandlung. Sie
betrifft das Plandokument 7558 im 10. Bezirk. Berichterstatter ist
Herr GR Hora. Er leitet wiederum ein.
Berichterstatter GR Karlheinz Hora: Sehr geehrter Herr Vorsitzender!
Meine Damen und Herren! Ich ersuche um Zustimmung zum vorliegenden Poststück.
Vorsitzender GR Günther Reiter: Zu Wort gemeldet ist Frau
GRin Frank. Ich erteile es ihr.
GRin Henriette Frank (Klub der
Wiener Freiheitlichen): Herr Vorsitzender! Herr Berichterstatter! Meine
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