Gemeinderat,
55. Sitzung vom 18.12.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 91 von 123
Wir kommen jetzt zur Postnummer 136. Wer dieser Post zustimmen kann,
gebe bitte ein Zeichen der Zustimmung. – Postnummer 136 ist somit
einstimmig beschlossen.
Die letzte Post in diesem Zusammenhang ist Postnummer 137. Wer kann
hier seine Zustimmung geben? – Postnummer 137 ist ebenfalls
einstimmig beschlossen. Danke schön, Frau Berichterstatterin.
Nunmehr gelangt Postnummer 105 der Tagesordnung zur Verhandlung. Sie
betrifft Plandokument 7889 im 23. Bezirk. In diesem Zusammenhang ist keine
Wortmeldung vorgesehen. Wir können daher gleich abstimmen. Wer ist für diese
Postnummer? – Die ÖVP, die Grünen
und die Sozialdemokraten. Mehrstimmig angenommen.
Jetzt gelangt Postnummer 106 zur Verhandlung. Sie betrifft
Plandokument 7199E im 23. Bezirk. Es ist ebenfalls keine Wortmeldung
vorgesehen, und wir können somit gleich abstimmen. Wer ist für dieses
Plandokument? – Die ÖVP und die Sozialdemokraten. Der Beschluss erfolgt
somit mehrstimmig.
Wir kommen nun zu Postnummer 108. Sie betrifft Plandokument 7892 im
23. Bezirk. Auch diesbezüglich liegt keine Wortmeldung vor. Wer ist für
dieses Plandokument? – Das ist mehrstimmig beschlossen mit den Stimmen der
Freiheitlichen.
Postnummer 109 gelangt jetzt zur Verhandlung. Es geht diesfalls um das
Plandokument 7853 im 23. Bezirk. Der Berichterstatter, Herr GR Hora, wird
einleiten.
Berichterstatter GR Karlheinz Hora: Sehr geehrte Damen
und Herren! Ich ersuche um Zustimmung.
Vorsitzender GR Günther Reiter: Zu Wort gemeldet ist Frau
Dipl-Ing Gretner. Ich erteile ihr das Wort.
GRin Dipl-Ing Sabine Gretner (Grüner Klub im
Rathaus): Sehr geehrte Damen und Herren! Sehr geehrter Herr Vorsitzender!
Ich möchte nur relativ kurz und bündig erklären, wieso wir diesem
Flächenwidmungsplan nicht zustimmen werden: Es geht dabei um ein Gebiet, das
Sie vielleicht kennen, nämlich um das ehemalige Zementwerk in Kaltenleutgeben,
die Rodauner Waldmühle. Dieses Objekt ist in äußerst peripherer Lage,
eigentlich wirklich mitten im Biosphärenpark, gelegen. Es handelt sich um ein
aufgelassenes Werksgelände, und es ist sogar im Bericht zu diesem
Flächenwidmungsplan festgehalten – und das verwundert nicht, wenn man den
Ort kennt –, dass in unmittelbarer Umgebung weder soziale Infrastruktur
noch Versorgungseinrichtungen oder Einrichtungen des täglichen Bedarfs
vorhanden sind. – Wer den Südwesten Wiens kennt, weiß, dass es dort auch
wegen der Topographie äußerst prekäre Verkehrsprobleme gibt. Man fährt dieses
Tal entlang Richtung Breitenfurter Straße hinaus, und es gibt da massive
Probleme.
Deswegen meinen wir, dass es nicht sehr vernünftig ist, hier 450
Wohneinheiten zu errichten. Wenn man davon ausgeht, dass laut Garagengesetz
zumindest jede Wohneinheit mit einem PKW-Stellplatz versorgt wird und in dieser
Lage Familien möglicherweise sogar zwei PKW haben, dann werden möglicherweise
bis zu 900 Autofahrten täglich damit erzeugt, und das mitten im Biosphärenpark.
Für mich wäre dieses Gebiet wirklich prädestiniert dafür gewesen, dass
man dem Grundstückseigentümer vorschlägt, ob er nicht eine Art
Grundstückstausch vornehmen will. Man hätte unter Umständen also auch seitens
des Wohnfonds Angebote machen können. Es gibt momentan so viele tolle
Stadtentwicklungsgebiete in wirklich guter innerstädtischer Lage. Obwohl ich
diese, wie ich glaube, wirklich nicht zu wiederholen brauche, erwähne ich sie
trotzdem: Nordbahnhof-Gelände, Nordwestbahnhof-Gelände, in Kürze das
Zentralbahnhofprojekt, wo wir wirklich gute Projekte brauchen. Da muss man doch
wirklich nicht mitten im Wald bauen! Ich verstehe natürlich, dass die Bauträger
sich eines solchen Gustostückerls gerne annehmen, weil man die Wohnobjekte
natürlich teuer vergeben kann und das für die paar Leute, die dort wohnen, eine
schöne Wohnlage ist! Für die Allgemeinheit beinhaltet das aber doch zu viele
Nachteile, und deshalb werden wir diesem Flächenwidmungsplan nicht
zustimmen. – Danke. (Beifall bei den
GRÜNEN.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Herr GR Hoch hat sich
gemeldet. Ich bitte ihn zum Rednerpult.
GR Alfred Hoch (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien):
Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrter Herr Stadtrat! Sehr geehrte
Damen und Herren!
Kollegin Gretner hat das Gebiet ohnedies gerade beschrieben. Das
Plangebiet liegt auf dem Areal einer ehemaligen Zementfabrik an der
Kaltenleutgebner Straße. Dieses soll jetzt für ein Wohnprojekt genutzt werden.
Es ist dies ein aus meiner Sicht durchaus sinnvolles Wohnprojekt.
Das Problem dabei ist, wie Kollegin Gretner schon ausgeführt hat, die
stark befahrene Straße Kaltenleutgebner Straße, die vor allem auch von
Einpendlern benutzt wird. Diese Problematik besteht, wir glauben aber, dass man
da noch einiges tun könnte.
Wir bringen daher einen Beschlussantrag ein: Der zuständige Stadtrat
für Stadtentwicklung und Verkehr wird aufgefordert, für das Bauprojekt
Kaltenleutgebner Straße ein Verkehrskonzept in Abstimmung mit der
Bezirksvertretung 23 und der Bürgerinitiative zu erstellen. – Ziel dieses
Konzeptes ist eine optimale Verkehrsführung für das Kaltenleutgebner Tal und
Rodaun, um die im Zuge des Bauprojektes zu erwartende Verkehrszunahme besser zu
regulieren. Dieses Konzept muss vor beziehungsweise spätestens zeitgleich mit
der Realisierung des Bauprojektes erfolgen.
Ich glaube, dass das ein richtiger Schritt ist. Es ist nicht unser
Zugang, die Flächenwidmung abzulehnen und damit ein sinnvolles Wohnprojekt zu
gefährden. Daher bringen die GRe Hoch, Gerstl und Stiftner gemeinsam mit den
Kollegen Al-Rawi und Hora den erwähnten Antrag ein. (Beifall bei der ÖVP.)
Ich möchte meine Wortmeldung gleichsam in
Fortsetzung der heutigen Fragestunde nützen und noch einmal einen Beschluss-
und Resolutionsantrag zur Asperner Spange einbringen. Der Antrag betrifft den
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
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