Gemeinderat,
55. Sitzung vom 18.12.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 41 von 123
würde.
Ich frage: Warum sollen die Nachtbusse, wenn die U-Bahn länger fährt,
eine andere Fahrtroute haben? Diese fahren genauso, aber die U-Bahn fährt
länger. Ich weiß nicht, warum die Busse eine andere Fahrtroute haben sollten,
außer dass sie die Routen horizontal eventuell etwas erweitern. Das war auch
unser Vorschlag.
Auch dieser Frage können wir nichts abgewinnen.
Der letzte Punkt ist überhaupt ein Glanzstück der Formulierung. Ich bin
nämlich nicht dafür, dass ein Kampfhund wie der Bernhardiner den
Hundeführschein um den Hals hat! Wenn man diese Formulierung genau liest, dann
merkt man aber, dass offenbar nicht der Halter, sondern der Hund den Führschein
bekommen soll. Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass der Hund einen
Führschein bekommt!
Daher würde ich Ihnen, damit Sie mit der Befragung nicht ganz
abstinken, raten, den Satz etwas anders zu formulieren! Ich will Ihnen nicht
zustimmen, aber ich gebe Ihnen einen guten Tipp. Die Frage könnte
beispielsweise lauten: Sind sie dafür, dass es in Wien für die Halter so
genannter Kampfhunde einen verpflichtenden Führschein gibt? – Man sieht
also, wie das hingenudelt wurde, meine Damen und Herren! Unglaublich! (Beifall
bei der FPÖ. – StR Johann Herzog: Vielleicht sollte es das auch für Katzen
geben!)
Wir können dem nicht zustimmen, dass die Hunde ihren Führschein so
umhängen haben wie der Bernhardiner das Fass! Und im Übrigen halten wir
überhaupt nichts von der Rassentrennung. In der Presse sind heute
14 Hunderassen angeführt, dann heißt es aber, dass man darüber noch
diskutieren kann. – Worüber wollen Sie diskutieren? Ich kenne keinen Hund,
der nicht beißt! Es beißen sowohl Dackel als auch Pudel, Doggen oder Schäferhunde,
und sogar der liebe Bernhardiner kann beißen, unabhängig von Größe, Gewicht und
Rasse. Das hängt vom Hundehalter ab. Daher geht diese Fragestellung vollkommen
daneben.
Wir haben einen Vorschlag, und dieser lautet: Es gibt konzessionierte
Hundeschulen und -vereine. Wer mit seinem Hund eine Prüfung ablegt und ein
Zeugnis vorweisen kann, erspart sich den verpflichtenden Hundeführschein. Wer
einen solchen Nachweis nicht erbringen kann, der soll den verpflichtenden
Hundeführschein machen, weil das im Sinne der Sicherheit aller Bürgerinnen und
Bürger, vor allem auch von Kleinkindern und Jugendlichen ist.
Meine Damen und Herren! Mir würden noch sehr viele Fragen einfallen.
Man könnte zum Beispiel fragen: Wollen Sie das kostenlose Parkpickerl? Wollen
Sie den weiteren Ausbau der bisher so genannten Volksgaragen? Wollen Sie, dass
das generelle Radfahren gegen die Einbahnen in Wien erlaubt ist? Wollen Sie
gemischte Fahrradwege, oder wollen Sie diese nicht? Wollen Sie in bestimmten
Straßenzügen wie dem Ring oder der Mariahilfer Straße ein generelles
Demo-Verbot? Wollen Sie den Heizkostenzuschuss an andere Bundesländer
angleichen, die einen höheren Heizkostenzuschuss haben?
All diese Fragen könnte man auch noch stellen. Jetzt fallen mir noch
zwei Fragen ein: Wollen Sie, dass die Kurzparkzeiten wieder nur bis 19 Uhr
und nicht bis 22 Uhr gelten? Wollen Sie, dass die Kurzparkgebühren
vermindert werden oder nicht? – Dazu fiele mir noch sehr viel ein.
Meine Damen und Herren! Man könnte auch betreffend die Wettlokale
fragen: Wollen Sie, dass man noch neue Lokale eröffnet oder nicht? Wollen Sie,
dass man diese verbietet oder nicht? – Dazu gibt es ja einen Antrag der Grünen.
Wir haben einen Beschlussantrag betreffend publikumsintensive
Veranstaltungsstätten vorbereitet, der von Kollegen Herzog schon moderiert
wurde. Damit ist natürlich, ausgehend von der Dammstraße, die so genannte
Moschee gemeint. Dort kommt außerdem noch etwas dazu, meine Damen und Herren.
Die katholische Kirche, die evangelische Kirche oder die altkatholische Kirche
bauen ihre Kirchenhäuser selbst. Im Fall der Dammstraße baut jedoch ein Verein.
Das wäre das Gleiche, wie wenn die Kinderfreunde oder die Pfadfinder eine
Kirche bauen würden! Es kann doch nicht sein, dass ein Verein, der noch dazu
von Erdorgan gelenkt ist, zu diesem Zweck ein Grundstück kauft!
Im Übrigen geht der Verein ATIB aus den Grauen Wölfen hervor! Ich weiß
nicht, ob Sie die Geschichte der ATIB einmal gelesen haben: Man muss ganz genau
lesen, woher deren Freunde kommen! Jetzt sind sie natürlich bei Erdogan. Lesen
Sie die Geschichte der ATIB doch einmal! Das kann es also nicht sein!
Der Antrag wurde schon referiert, ich brauche jetzt nicht näher darauf
einzugehen. Ich werde dann alle Anträge gesammelt abgeben, damit ich nicht
dauernd nach hinten laufen muss.
Wir werden auch einen Antrag an den Herrn Vizebürgermeister und
Stadtrat für Wohnen, Wohnbau und Stadterneuerung einbringen. Dieser wurde von
Herrn StR Herzog ebenfalls schon referiert. Er betrifft die Bauordnung in Wien,
und es wird beantragt, dass notwendige Maßnahmen erlassen werden, um die
Errichtung von der gewachsenen Bauordnung nicht entsprechenden Minaretten zu
verhindern.
Meine Damen und Herren! Außerdem bringen wir einen Antrag zu der
Befragung selbst ein. Wir wollen, dass das kostenpflichtige Parkpickerl
abgeschafft wird, weil es ein Ärgernis für alle im betroffenen Bezirk ist. Man
zahlt relativ viel Geld, hat aber meist keinen Parkplatz. So ist das Beispiel
Stadthalle vollkommen danebengegangen. Derzeit wollen nach einer Studie
lediglich 17 Prozent die Bewohner des Berechtigungsgebietes 3 überhaupt
Parkpickerl kaufen.
Die SPÖ wird ihre Inkassoaktion wahrscheinlich nächstes Jahr
weiterführen beziehungsweise sozusagen in einem Parallelschritt mit Kollegen
Maresch und den Grünen auf die
Bezirke außerhalb des Gürtels ausdehnen. Dagegen werden wir uns sicherlich
wehren.
Wir stellen einen Beschlussantrag, dass es eine
Volksbefragung geben soll, in der – ich erspare mir jetzt die Nennung der
Paragraphen – die Frage lauten soll: Sind Sie für ein kostenfreies
Parkpickerl im gesamten
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