Gemeinderat,
55. Sitzung vom 18.12.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 39 von 123
Ankündiger, machen leere Worte oder
produzieren heiße Luft oder warme Luft oder kalte Luft.
Sehr geehrte Damen und Herren! Wenn Sie mit
offenen Augen durch diese Stadt gehen, dann sehen Sie, dass die Politik der
Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten gut und richtig für diese Stadt ist.
Das ist auch der Grund dafür, dass wir in den letzten Jahrzehnten mit dem
absoluten Vertrauen der Wienerinnen und Wiener ausgestattet worden sind. (Zwischenruf
von GR Mag Wolfgang Jung. – Zwischenrufe bei der FPÖ.) Er kann nicht
ruhig sein! Er braucht das irgendwie! (Weitere Zwischenrufe bei der FPÖ.)
Beim Kollegen Jung ist das sinnlos!
Wenn man also mit offenen Augen durch die
Stadt geht, dann sieht man, was wir für die Wienerinnen und Wiener gemacht
haben. (GR Mag Johann Gudenus, MAIS: Das sieht man wirklich!) Und die
Wienerinnen und Wiener statten uns daher auch regelmäßig mit dem absoluten
Vertrauen aus. (GR Dr Herbert Madejski: „Regelmäßig“ stimmt nicht!)
Wir gehen davon aus, dass das auch am
10. Oktober 2010 der Fall sein wird. Was würden sich die Wienerinnen und
Wiener einhandeln, wenn sie Ihren Rezepten folgen? Dann hätten sie Instabilität
statt Stabilität und Kontinuität. Dann gäbe es in dieser Stadt soziale
Verwerfungen und Unruhen statt sozialer Sicherheit. Dann gäbe es Intoleranz und
gegenseitiges Ausspielen statt Gemeinsamkeit. Dann gäbe es saftige
Mieterhöhungen in privatisierten ehemaligen Sozialwohnungen – ich nenne
nur das Stichwort BUWOG, daran sind Sie ja auch nicht ganz unbeteiligt! –,
statt leistbaren Wohnens in Gemeinde- und anderen gemeinnützigen
Wohnhausanlagen. Dann gäbe es schlechtere Mobilität in einem privatisierten
ausgedünnten Verkehrsnetz statt weiteren Ausbaus des öffentlichen Verkehrs.
Dann gäbe es schlechter funktionierende privatisierte statt gut
funktionierender Daseinsvorsorge seitens der öffentlichen Hand.
Wir SozialdemokratInnen haben die richtigen Antworten. Das haben wir in
den vergangenen 90 Jahren auf beeindruckende Weise bestätigt. (Beifall bei der SPÖ.)
Daher lade ich Sie alle nochmals ein, unserem Antrag
zuzustimmen. – Danke. (Beifall bei
der SPÖ.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Zu Wort gemeldet ist nun
Herr GR Dr Madejski, der sich noch in letzten Vorbereitungen befindet. –
Bitte schön. Das Mikrofon gehört dir.
GR Dr Herbert Madejski (Klub der Wiener
Freiheitlichen): Meine sehr
geehrten Damen und Herren! Herr Vorsitzender! Herr Vizebürgermeister! Der Herr
Bürgermeister ist nicht da, aber Sie werden ihn ja bestens vertreten!
Das Schlusswort des Herrn Klubobmanns war
wirklich gut! Er hat gesagt: Die SPÖ hat immer die richtigen Antworten! –
Da erhebt sich allerdings die Frage: Warum fragen Sie überhaupt? Das ist
wirklich gut! Das war exzellent! (Beifall bei der FPÖ.)
Bevor ich aber auf die Fragen des Herrn
Bürgermeisters und den Antrag der SPÖ eingehe, erlaube ich mir eine kurze
Replik auf Ihren Ausfall gegen uns und gegen die Hypo Alpe Adria. – Ich
meine, man muss auch immer selbst ein bisschen schauen, wie es im eigenen
Glashaus aussieht! Wo war denn die Kontrolle der FMA bei der Hypo Alpe Adria?
Wo war die Kontrolle der FMA bei der BAWAG? Wo war die Kontrolle der FMA bei
der Kommunalkredit? Wo war die Kontrolle der Nationalbank bei den genannten
Banken? Wer hat denn den ÖGB ruiniert?
Ich kann mich nicht erinnern, dass das
unsere Leute oder irgendjemand in unserer Nähe gewesen wären! Das waren Ihre
Genossen! Ihre Genossen haben die BAWAG umgebracht! Ihre Genossen haben den ÖGB
mit Leuten wie Verzetnitsch und anderen, die dann zurückgetreten sind und heute
nichts mehr haben, fast umgebracht! Ihre Kollegen haben die Kommunalkredit
umgebracht! Da war ein Scholten und da war eine Ministerin Schmied dabei! (GR
Karlheinz Hora; Ich sage nur: Karl-Heinz Grasser!) Die Bank Burgenland
möchte ich gar nicht mehr ansprechen.
Es sind immer die Gleichen dabei. Dort waren
auch die SPÖ und die ÖVP dabei und die GraWe, die Grazer Wechselseitige
Versicherung, die ja auch eine unrühmliche Rolle bei der Hypo Alpe Adria
gespielt hat! Tun Sie nicht so, also ob uns die Bank dort gehört hätte! Das
stimmt überhaupt nicht! 12,5 Prozent hat das Land seit Jahren gehabt. Und
Herr Tilo Berlin, der wirklich offensichtlich – ich will das Wort jetzt
nicht sagen, sonst werde ich geklagt! – ein Spekulant war, der in kurzer
Zeit gut verdient hat, hat seine Anteile nicht von Kärnten, sondern von der
GraWe gekauft, die auch schon im Burgenland sehr unangenehm aufgefallen ist.
Wem gehört denn diese Grazer Wechselseitige
Versicherung? Wer sitzt denn dort im Aufsichtsrat? Wer ist denn dort im
Vorstand? Das brauche ich Ihnen nicht zu erzählen, Herr Klubobmann, denn Sie
wissen es ganz genau! Und die Untersuchungskommission in Kärnten, die
einstimmig angenommen wurde, sowie die Staatsanwaltschaft werden klären, was
sich dort abgespielt hat!
Dazu möchte ich noch etwas festhalten: Im
Land Kärnten haben alle Parteien bis auf einen Abgeordneten der Grünen zu allen Geschäften der Hypo
Alpe Adria seit zehn Jahren Ja und Amen gesagt. Das soll man auch nicht vergessen!
Man soll nicht mit Steinen schmeißen, wenn man selbst im Glashaus sitzt, meine
Damen und Herren! (Beifall bei der FPÖ.)
Ihnen ist nur unangenehm, dass eine wieder
erstarkte Freiheitliche Partei bei den Wahlen Sie unter Umständen auf den
dritten Platz verdrängen kann! Ich sage jetzt nicht einmal, wer Erster und
Zweiter ist. Das ist Ihnen unangenehm! Sie verlieren eine Wahl nach der
anderen. Daher flüchten Sie sich jetzt in Wien – und nun komme ich zu dem
Antrag der SPÖ – in die Befragungen.
Meine Damen und Herren!
Ich glaube, am sinnvollsten und am billigsten wäre es gekommen, eine einzige
Frage zu stellen. Diese Frage hätte lauten müssen: Soll die SPÖ in Wien die
Mehrheit behalten oder nicht? Das wäre leiwand gewesen! Dann hätten wir nämlich
bei einem Minus sofort wählen und bei einem Plus den normalen Wahltermin
einhalten können! Das wäre eigentlich
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